5000 km mit dem Diamant Zouma S+ Speed Pedelec

Gestern war es so weit. Es standen 2400 km auf dem Kilometerzähler. Mh, und? Naja es bedeutet, dass das Rad nun insgesamt 5000 km hinter sich hat. Bei 2600 km wurde unnötigerweise der Motor getauscht. Dazu noch ein Kabel und irgendwann mal das Display, was sich als ursächlich für den öfter ausfallenden Antrieb herausstellte. Dazu habe ich damals ausführlich geschrieben – >Klick

Zusammen mit einem geliehenen und einem kurzzeitig eigenen Klever X-Speed bin ich nun in den letzten vier Jahren insgesamt ca 7000 km mit den S-Pedelecs zur Arbeit gefahren. Immer 25 km einfachen Weg. Das ist deutlich weniger als ich geplant hatte und sicher wird manch ambitionierter Radler müde darüber lächeln. Mal sehen wie es nach dem großen C weitergeht weswegen ich knapp 2 Jahre fast nur von zuhause gearbeitet habe. Derzeit bin ich ca 2 bis 3 mal die Woche mit dem Rad unterwegs zur Arbeit.

Seis drum. Hier geht es um ein Fazit nach 5000 km 🙂

Diamant Zouma s+ 2018

Allgemein steht das Rad noch sehr gut da und könnte locker als neuwertig durchgehen. Das liegt sicher zum einen daran, dass ich ein Pflegenerd bin, zum anderen aber auch an der guten Verarbeitung des Rades. Das Diamant ist bauglich mit dem damaligen Trek Supercommuter und hat demzufolge einige Teile der Trek Hausmarke Bontrager verbaut. Und auch bei den anderen Anbauteilen hat Trek / Diamant offenbar nicht gespart. Nach insgesamt 3 Wintern habe ich noch nicht eine rostige Schraube oder korrodierten Speichennippel gesehen. Natürlich zeigen Gepäckträger, Pedale und Sattel (der schon 7000 km runter hat) leichte Abnutzungsspuren. Aber das ist vollkommen normal. Folgende Teile habe ich innerhalb der 5000 km getauscht (Zubehör und Anbauteile folgen weiter unten):

  • Bremsbeläge vorn Aufgrund von Verschleiß und Umrüstung auf Einzelbeläge um das Quietschen der Bremse bei Nässe in den Griff zu bekommen. Aber auch die Magura Perfomance Beläge haben es nicht gelöst. Ich werde wohl beim nächsten Mal auf das Allheilmittel „Trickstuff Power Plus“ setzen 😉 Ca. 15€
  • Sommerreifen Die original verbauten Schwalbe Supermoto X sind nun runtergeflogen, nachdem sie mir, natürlich nicht alleine, im Regen einen Sturz beschert haben. Sie kamen mir auch immer sehr hart vor was die Gummimischung angeht und es ist nach 4 Jahren (plus die Zeit im Laden) sicher auch nicht zu früh. Es sind nun Continental Contact Plus Reifen in 27,5 x 2,2 mit E50 Zulassung geworden. Sie haben ein recht spitzes Profil, so dass das Rad ein bisschen kippelig fährt. Aber die Gummimischung ist deutlich weicher was mir ein sehr sicheres Gefühl gibt. Als Schäppchen für zusammen 40 €. Ein paar Schläuche werden es wohl auch noch gewesen sein. Geschenkt 😉
  • Ketten und Ritzelpakete Wie zu erwarten die Achillesferse des Mittelmotors. Gerade beim S-Pedelec mit immerhin 350 Watt und im Winter. Insgesamt habe ich jetzt das dritte Ritzelpaket „angefangen“ und 3 Ketten verschlissen. Heißt also, dass eine Kette knapp 1700 km hält und ein Ritzelpaket ca 2500. Das Antriebsritzel ist bisher noch das zweite. Derzeit fahre ich zwei Ketten im Wechsel und kann bei Bedarf einzeln Ritzel tauschen. Das Ganze hat insgesamt bisher knapp 100€ gekostet.

Somit ist der Verschleiß mit 3,1 Cent/km anzusetzen. Ist ganz OK wie ich finde.

Hinzu kommen natürlich noch Dinge wie Öle und Pflegemittel die aber schwerlich einem Rad zuzuordnen sind. Ebenso wie Radkleidung die ja für mehrere Räder verwendet wird.

Nun kommt der wesentlich dickere Posten Zubehör und Anbauteile:

  • Scheinwerfer Supernova M99 mini pro 45 Nach wie vor habe ich bisher keinen cent der knapp 300 € bereut die diese Investition verschlungen hat. Meiner Meinung nach ist ein guter, mit Fernlicht ausgestatteter, Scheinwerfer Pflicht am schnellen Pedelec. Zumindest wenn man wie ich über Land und auch im Herbst und Winter fährt.
Supernovaaaaa
  • Lagerschutzringe und Wellendichtring für den Bosch Motor Leider ist der Bosch Motor ab Werk am linken Kurbellager nicht wirklich gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt. Schon erstaunlich wenn man bedenkt, dass er eigentlich auch für E-MTBs konzipiert ist. Somit habe ich etwas nachgeholfen. Ca. 25 €
Lagerschutz
  • Winterreifen Neben dem Scheinwerfer die zweite Top Investition und ein riesen Sicherheitsplus. Zum Glück gibt es zugelassende E50 Winterreifen. In meinem Fall sind es Conti Top Contact Winter II premium. Leider ziemlich schmal. Aber ansonsten klasse. Eine noch einmal deutlich weichere Gummimischung als die neuen Sommercontis und ein feines Rillenprofil wie man es auch von Autoreifen kennt. Zusammen 90€
Winterreifen
  • Gefederte Sattelstütze Ja, man wird nicht jünger. Das Diamant ist ziemlich unnachgiebig. So schlägt jedes Schlagloch bis zum Fahrer durch. Vorne federt man es einfach mit den Armen ab. Aber hinten war es mir jetzt zu anstrengend. Ich habe erstmal im Angebot eine mit 60 € ziemlich günstige Parallelogrammstütze von BBB gekauft und teste die gerade. Mit dabei sind 3 verschieden harte Eleastomere. Bisher ist es ganz angenehm.
BBB Federsattelstütze
  • Nicht zu vergessen die Ortlieb office Bag Ein tolles Teil das sogar schadlos meinen Radsturz weggesteckt hat. Genug Platz für Wechselklamotten, Laptop, Essen usw. Diese begleitet mich nun seit 7000 km und ist immer noch top und 100% wasserdicht. Ist natürlich etwas klobig und nicht gerade windschnittig, aber ein Rucksack käme für mich nicht in Frage. Ca 90€
  • Werkzeugtasche, Werkzeug, Schloss und Pumpe Unterwegs will ich gerüstet sein. Zum Glück musste ich erst ein einziges Mal unterwegs einen Reifen flicken. Natürlich im Regen und im dunkeln… Aber dann ist man froh alles dabei zu haben. Normal habe ich dabei: Ersatzschlauch, Multitool, 3 (!) Reifenheber und Gummihandschuhe damit man sich nicht so einsaut. Die Pumpe ist am Rahmen fest, die Tasche unter dem Sattel. Zusammen ca 70 €. Als Schloss verwende ich ein ABUS Bordo für knapp 90 €
  • Sattel Terry Figura Men Dieser ist mittlerweile an das dritte Rad mitgewandert und ich finde ihn immer noch klasse. Es gibt verschiedene Breiten je nach Sitzknochenabstand. Auch optisch ist er noch Top. Lediglich die Beschriftung ist etwas verblasst. Imaginäre 40€
Terry Figura

Alles in allem also schon ein Sümmchen. Insgesamt ca. 770 €. Das Rad hatte einen Listenpreis von 3999 €. Somit wären es insgesamt rund 4800€. Puh. In meinem Fall waren es aber nur 2850. Also insgesamt 3600 €. Das finde ich vollkommen OK für das Gesamtpaket. Ja, dafür bekommt man auch schon einen ordentlichen Gebrauchtwagen. Aber das sollte es ja gerade nicht sein. Zudem sind die Energiekosten mit ca. 60 Cent / 100km absolut vernachlässigbar.

Trotz Sturz, Pflegeaufwand, blöder Gesetzeslage und geringfügig längerer Fahrzeit bleibt das S-Pedelec für mich einfach die beste Art um zur Arbeit zu kommen. Es kommt dabei natürlich wie immer auf die persönlichen Umstände an. Bei mir passt es mit 25 flachen Kilometern über Land wo sich die Radwegefrage nicht stellt weil es eh keine gibt. Somit komme ich auf einen Schnitt von knapp 36 km/h.

Wenn man in der Stadt unterwegs ist würde ich sicher ein normales Pedelec vorziehen. Man kann alle Radwege nutzen und ist nur geringfügig langsamer.

Mein Fazit zeigt aber, dass die Technik durchaus geeignet ist um ersthaft im Alltag durchzuhalten. Man sollte aber nicht erwarten, dass es mit Fahren und „Tanken“ wie beim Auto getan ist. Ein bisschen Pflege gehört dazu.

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S-Pedelecs für Pendler – Übersicht und die rechtliche Situation in Deutschland

Vor einiger Zeit (2020) hatte ich schon einmal versucht einen kleinen Überblick zu erstellen ->Klick. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan und auch auf der Eurobike 2022 waren spannende Räder zu sehen. Leider muss man weiterhin sagen, dass sich die rechtliche Situation des schnellen Pelelecs in Deutschland keinen Deut verbessert hat. So bleibt es bei der unlogischen Einstufung als Kraftfahrzeug. Man kann es gar nicht oft genug schreiben: Wenn das S-Pedlelec einem 45 Moped gleichgestellt ist, müsste das logischerweise beim normalen Pedelec konsequenterweise auch so sein. Hieße also Helmpflicht, Kennzeichen, teilweise keine Radwegenutzung wie beim klassischen Mofa das ja auch 25 km/h fahren darf. Ich höre einen Aufschrei durch die Lobbyverbände gehen. Oder, wenn man es attraktiv machen will, dem S-Ped eine eigene Kategorie gönnen der es auch im echten Leben entspricht. Es hat nämlich viel mehr mit einem Pedelec als mit einem Moped gemeinsam. Denn das kann dauerhaft 45 km/h fahren. Mit einem S-Pedelec sind 30 bis 35 km/h realistisch. So viel dazu….

Kurz hatte ich überlegt mein treues Diamant Zouma zu verkaufen (gar nicht so einfach) um wieder auf ein Pedelec mit Heckmotor umzusteigen. Warum nun doch nicht, dazu unten mehr. Daher wollte ich speziell dazu mal einen kleinen Überblick geben.

Mein Testsieger vom letzten Vergleich, das Giant Quick E45 wird leider nicht mehr hergestellt. Schade. Das war ein rundes Paket mit einem tollen Mittelmotor und einer ebenso tollen Ausstattung.

Nun soll es also um S-Pedelecs gehen die nicht wie meist üblich auf einen Mittelmotor setzen, der die Antriebskraft über die arme dünne Kette übertragen muss (immerhin bis zu 600 Watt), sondern um solche die einen Direktläufermotor in der Hinterradnabe besitzen. Für die Motoren selbst gibt es eigentlich nur einen großen Hersteller namens TDCM. Dieser wird zum Beispiel bei Stromer, Klever, Flyer und Qwic verwendet.

Man muss leider sagen, dass der Trend immer mehr zu „Super-Hochpreis-Edelgeräten“ geht wie die Eurobike gezeigt hat. Das endet beim Stromer ST7 für das ein BASISPREIS von 12.140€ aufgerufen wird! Das muss man erstmal verdauen. Es ist natürlich das Topmodell mit einer (exklusiv für Stromer enwickelten) elektronischen Pinion Getriebeschaltung. Von daher geht der Preis für ein solches Prestigeobjekt in Ordnung. Der Speedpedelecbiker hat dazu eine interssante These. Los geht es bei Stromer bei 5168€ bei einer meiner Meinung nach viel zu dünnen Ausstattung. Generell finde ich zum Beispiel, dass ein Scheinwerfer mit Fernlicht ein absolutes Muss am schnellen Pedelec ist. Dies ist oft nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen. Bei Qwic ist es auf Nachfrage auch nicht nachrüstbar. 2020 lag der Preis für das ST1 übrigens noch bei 4290€. Also sind hier jetzt fast 1000€ Euro mehr zu zahlen…..

Ich möchte hier deshalb bewusst auf die Einsteigermodelle eingehen.

Stromer ST1

Foto: myStromer AG

Klever X-Speed

Foto: Klever Mobility

Klever N Rouge 45

Foto: Klever Mobility

Qwic RD11 Speed

Foto: Hartmobile GmbH

Flyer Upstreet 6

Foto: Flyer AG

Vergleich

Hier nun wie immer meine Vergleichstabelle. In grau mein derzeitiges Diamant Zouma mit Bosch Mittelmotor. Wie immer habe ich meine persönlichen High- und Lowlights in Rot und Grün gekennzeichnet. In Orange Ausstattungsmerkmale die man zumindest im Auge behalten sollte.

Vergleichstabelle S-Pedelec 2022

FAZIT und sehr persönliche Meinung:

Ich habe so meine Vorgeschichte mit Klever. Ich hatte ein sehr frühes X-Speed und war von der Verarbeitung ziemlich enttäuscht. Das Rad hatte noch so einige Kinderkrankheiten die ich für knapp 5000€ einfach nicht hinnehmen wollte. Ich habe es dann schnell wieder verkauft und bei einem sehr günstigen Bosch Bike zugeschlagen (mit den bekannten Eigenheiten). Außerdem habe ich einfach zu lange Beine für den sehr speziellen Rahmen, sodass die Sattelstütze unglaublich weit raus musste. Trotzdem finde ich, dass Klever den Ansatz das S-Pedelec als echte Autoalternative zu etablieren sehr erst nimmt. Der Beweis ist das neue N Rouge: Fernlicht, ein ernstzunehmender Gepäcktäger und der riesige 1200Wh Akku (es wird sogar an 1600 Wh gearbeitet) zeigen, dass Klever es ernst meint. Wie sich die hauseigenen Komponenten schlagen bleibt natürlich abzuwarten. Das X-Speed halte ich trotz der Ausstattung mit hochwertigen Markenkomponenten für deutlich zu teuer. Außerdem ist es für sehr langbeinige Leute nicht so gut geeignet.

Das Qwic ist der Absolute Preistipp. Toll ausgestattet und selbst mit dem optionalen 735 Wh Akku immer noch Preiswert. Leider ist der Umstand, dass man keinen Fernlichtscheinwerfer nachrüsten oder optional bekommen kann für mich ein absolutes Ausschlusskriterium. Schade. Denn der Preis ist auch mit dem Aufpreispflichtigen 735 Wh Akku noch echt fair.

Das Flyer liegt für mich irgendwo dazwischen. Auch ein tolles Paket und zudem, wie ich finde, optisch ansprechend. Schon der Standardakku hat mit 810 Wh eine ausreichende Kapazität. Es ist von der Ausstattung vergleichbar mit dem Qwic, aber dennoch deutlich teurer (selbst wenn man beim Qwic den großen Akku mit einbezieht).

Stromer ist ein Hersteller den ich nicht so richtig verstehe. Sie waren und sind Pioniere. Schicke Speedpedelecs hatten sie einfach als erste drauf. Aber ich finde, dass sie einfach durch die Bank viel zu teuer sind. Besonders wenn man bedenkt, dass die Antriebe der hier betrachteten Bikes mehr oder weniger identisch sind. Dass es anders geht zeigt eindrucksvoll Qwic. Die Marke würde ihr Autopendant wohl am ehesten bei Mini finden. Schicke, teure Livestyleprodukte. Leider schlagen neue Hersteller wie Opium in genau die gleiche Kerbe. Das ST1 ist mit Funzellicht, Tektrobremsen und 9-Fach Schaltung einfach zu billig ausgestattet. Dazu der in der Basisversion für ein S-Ped zu kleine Akku. Den Ansatz von Stromer in allen Ehren (der Erfolg gibt ihnen Recht) sind sie hier bei den „günstigen“ Heckmotor S-Pedelecs für mich das Schlusslicht.

Hier nun also meine Bewertung:

Preis-/Leistungssieger: Qwik RD11 Speed

Pro

  • Tolle alltagstaugliche Ausstattung
  • Gefederte Sattelstütze
  • Hochwertige Komponenten
  • Super Preis

Contra

  • In der Basisversion zu kleiner Akku
  • Keine Fernlichtoption
  • Leider nur noch Restbestände, da dieses tolle Rad nciht mehr produziert wird

Tipp für Langsteckenpendler: Klever N Rouge 45

Pro

  • Tolle alltagstaugliche Ausstattung mit Fernlichtscheinwerfer
  • Schon in der Basisversion großer Akku
  • Super Preis für die generellen Eckdaten

Contra

  • Klever Eingenmarkenteile mit unbekannter Haltbarkeit und Performance
  • Ersatzteile nicht auf dem freien Markt erhältlich
  • Nicht einstellbare Stahlfedergabel

Tipps zur Auswahl

Was man bei E-Bikes immer bedenken sollte: Ein Service in der Nähe ist ungemein wichtig. Das Rad kann noch so toll sein. Im Garantiefall ist es super doof wenn der Händler 100 km weit weg ist. Dies ist wohl mit ein Grund für die Verbreitung des Bosch Mittelmotors. Mehr oder weniger jeder Fahrradhöker um die Ecke kann den auslesen und mit Bosch Garantiefragen klären. So toll ich das Pendeln mit dem E-Bike auch finde. Für mich als „Selbstschrauber“ ist das ein Qual immer zur Werkstatt zu müssen. Man kommt an das geschlossene System einfach nicht ran.

Manchmal läuft einem vielleicht auch einfach ein Schnäppchen über den Weg und man schlägt zu. so ist es mir bei meinem Diamant gegangen und es wurde eben ein Bosch.

Der Grund warum ich meinem Bosch Mittelmotorbike nun doch treu bleibe ist, dass es immer noch ein tolles Paket ist. Speziell die Verarbeitung des Rades und der nachgerüstete Supernova Scheinwerfer mit Fernlicht passen einfach. Da nehme ich zähneknirschend die etwas spezielle Perfomance des Motors in Kauf. Mal sehen was später kommt 😉

Das S-Pedelec und dessen unlogische Einstufung als Kraftfahrzeug

Wie „Speeder´s Corner“ hier beschreibt, hat das S- oder Speed- oder schnelle Pedelec ein großes Potential die Verkehrswende voranzutreiben. Es ist meiner Meinung nach der beste Kompromiss zwischen einem E-Roller (zu ineffizient) und einem Pedelec (zu langsam für weitere Strecken). Man ist schnell unterwegs und tut trotzdem was für seine Gesundheit.

Achso. Wer gar nicht weiß was ein S-Pedelec sein soll. Hier ein paar Infos. Es ist keine Schande das in Deutschland nicht zu wissen, da diese tollen Fahrzeuge hier nur in homöpatischen Dosen existieren.

Das liegt sicherlich zum einen am Kaufpreis. Es geht mit „Schnäppchen“ für 3000€ los, das meiste tummelt sich bei 5- 6000€ herum und geht bis über 10.000€!! WTF? Daran sieht man schon, dass man eine gewisse Affinität zum Thema braucht. Wenn man das S-Pedelec aber als ernstzunehmendes Fahrzeug wahrnimmt und nicht als teures Freizeitgerät, dann sieht das schon anders aus. Sicher, ein E-Roller ist billiger. Aber darum geht es ja nicht. Man entscheidet sich ja bewusst für das Mitarbeiten. Wenn das S-Pedelec vielleicht sogar einen Zweitwagen ersetzt, sieht das ganze nämlich nicht mehr ganz so duster aus.

Warum sind oft identisch aussehende S-Pedelecs so viel teurer als ihre 25km/h fahrenden Geschwister? Weil sie in D und auch sonst in Europa als Kraftfahrzeug gelten. Vergleichbar mit einem normalen Motorroller. Das bedeutet für die Hersteller einiges an Aufwand um eine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr zu erlangen.

Da liegt speziell in Deutschland auch sicher der zweite Grund für die geringe Verbreitung dieser Gattung. Das S-Pedelec wird als Kraftfahrzeug gesehen. Und das bedeutet:

  • Helmpflicht: Für mich kein Nachteil. Ich denke jeder ersthafte Radpendler fährt sowieso mit Helm. Und wenn nur als Wetterschutz ;). Die Art des Helmes ist aber in Deutschland irgendwie unklar. Ganz streng genommen müsste man einen Motorradhelm tragen (Kraftfahrzeug). Die Niederlande sind hier weiter und haben eine spezielle Norm geschaffen. Die NTA 8776. Hier auch Infos dazu.
  • Kennzeichenpflicht: Genau wie beim Mofa oder Roller ist jedes Jahr eine neues Versicherungskennzeichen fällig. Dieses kostet zwischen 50 und 120€ / Jahr. Je nach Anbieter und Leistungsumfang. Im Vergleich zu einer Fahrradversicherung für in Rad mit diesem Wert ist das aber ziemlich günstig.
  • Keine Radwege erlaubt! Ich denke das ist der größte Abschrecker. Ich habe Glück und fahre viel auf kleinen Nebenstraßen. Aber ist zum Beispiel ein Radweg neben einer Bundesstraße vorhanden, darf man diesen nicht benutzen und muss auf der Fahrbahn fahren! Auch Radschnellwege sind tabu! Mittlerweile fahre ich in der Stadt meist trotzdem auf dem Radweg (mit angepasster Geschwindigkeit) weil ich die brenzligen Situationen und Erziehungsversuche verursacht durch Wutbürger am Steuer leid bin….
  • Keine Mitnahme von S-Pedelecs in Öffentlichen Verkehrmitteln. Für den Gesetzgeber ist das so, als wenn man einen benzingetriebenen Roller mit den in Zug nimmt. Obwohl das S-Pedelec physisch identisch mit einem normalen Pedelec ist….
  • Kein Leasing z.B. als Jobrad möglich. Gerade diese Kategorie hätte doch das größte Potential den einen oder anderen Parkplatz in der Firma freizumachen. Anscheinend machen das einige Firmen. Den meisten ist aber der Verwaltungsaufwand zu groß. Siehe Kommentare weiter unten.

Zusammenfassung und was zum Nachdenken

Warum sollte ein Radweg nicht genutzt werden dürfen? Es wird mit der hohen Geschwindigkeit begründet die für die anderen gefährlich ist. Man könnte ja die Geschwindigkeit mittels Beschilderung beschränken oder generell max 25 km/h auf Radwegen erlauben. Ich ziehe auch gerne das Beispiel des Porsche (oder jedes anderen PKW) heran der ja auch 300 km/h fahren KÖNNTE, aber trotzem in die 30 Zone darf. Dem Autofahrer wird zugetraut, dass er sich entsprechend verhält. Dem S-Pedelecfahrer nicht. Der muss dann auf eigene Gefahr auf der Straße fahren.

Warum wird das S-Pedelec mit einem 45 km/h Roller gleichgestellt? Wer es schon einmal ausprobiert hat weiß, dass man sich schon gehörig anstrengen muss um dauerhaft 45 km/h zu fahren. Es ist eine völlig andere Fortbewegung als mit einem Roller. Im Umkehrschluss müssten dann doch für normale Pedelecs auch die Mofa Regeln gelten: Helmpflicht, Versicherungspflicht und nur die Benutzung bestimmter Wege. Es KANN immerhin auch 25 km/h fahren. Und zwar deutlich einfacher als die 45.

Manchmal denke ich, dass der Gesetzgeber diese Kategorie mit Absicht sabotiert. Es gibt hier einige unlogische Regelungen. In der Schweiz ist der Anteil an schnellen Pedlecs deutlich größer. Auch hier gilt Helm- und Zulassungspficht (was ich persönlich nicht als Nachteil sehe). Aber sie genießen zusätzlich sämtlich Fahrradrechte: Radwegbenutzung, Mitnahme im ÖPNV…

Es wäre schön wenn sich hier einiges ändern würde. Danke hier speziell an Speeder´s Corner und den Pedelecmonitor die sich bemühen dieses Thema bekannter zu machen!

S-Pedelecs in der Presse – Todesfalle auf Rädern

Immer mal wieder stoße ich auf neue und ältere Berichte zum Pendeln mit dem S- oder Speed Pedelec. Man kann es eigentlich kurz zusammenfassen wie diese Berichte zu 90% enden: Macht Spaß, aber ist eine gefährliche Todesfalle. Und überhaupt nur was für den Sommer…. Aha!

Relativ neutral bei der Dekra: S-Pedelec: Mit Tempo 45 zur Arbeit Hier kommt der Tester zur Ansicht, dass das doch nur was für den Sommer sei.

Speziell zu letzterem Punkt frage ich mich, ob da die richtigen Leute auf die Artikel angesetzt wurden. Bei normalen Pedelecs scheint das nicht so ein Thema zu sein. Eventuell liegt es daran, dass hier teilweise Autopendler (Der ich ja auch vorher war und manchmal bin) auf das S-Pedelec gesetzt werden. Natürlich ist das dann ein großer Unterschied zum SUV mit Sitz- und Lenkradheizung. Man muss sich dann eben entsprechend anziehen. Dann kann man jeglichem Wetter trotzen ->Klick. Die Frage ist eher, ob man es will. Natürlich ist es schön im Sommer Rad zu fahren. Aber ich mag es auch im Herbst und Winter unterwegs zu sein und das Wetter zu erleben. Das erinnert ein bisschen an einen E-Autotest der Autobild, in dem sich der Reporter über die Windgeräusche mokiert die er im Diesel PKW wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte.

Vielleicht sollten lieber Leute S-Pedelecs testen die eh schon gerne Rad fahren, aber deren Arbeitsweg für das normale Rad zu lang ist.

Die Süddeutsche spricht von einer Nahtoderfahrung oder Verkehrsärgernis

Die Westdeutsche Zeitung titelt: Achtung, Gefahr!

Zum Punkt „Todesfalle“ kann sicher jeder Radfahrer eine Geschichte beitragen. Leider macht die S-Pedelec Einstufung als Moped die Sache tatsächlich gefährlicher wenn man sich an die Regel hält, dass Radwege tabu sind.

Ich bin es mittlerweile leid von Autofahrern „erzogen“ zu werden. Deshalb weiche ich auf meinem Stück durch die Stadt auf den Hauptstrecken auf die Radwege aus. Natürlich mit angepasster Geschwindigkeit. Ein eventuelles Bußgeld würde ich da eher in Kauf nehmen, als zum wiederholten mal von der Fahrbahn gehupt oder gedrängt zu werden. Ähnliches gilt übrigens für Bundesstraßen mit Radweg daneben.

Hier fehlen in Deutschland der Wille und die Ideen unserer Europäischen Nachbarn, die da deutlich differenzierter sind. Z.B. Haben die Niederlande mit der NTA 8776 sogar eine eigene Norm für S-Pedelec Helme geschaffen.

Eines muss man hier mal klar sagen: Wenn es Nahtoderfahrungen gibt, dann aufgrund der Erziehungsversuche einiger Wutbürger hinterm Lenkrad. Ein Freund von mir aht gerade die erste Strafanzeige seines Lebens getätigt weil ein Autofahrer ihn an den Randstein gedrängt hat. Und auch eine solche Presse fördert sicher nicht die Lust auf das Umsteigen. Da kann ich mich leider nicht ausnehmen. Allerdings berichte ich aus dem Alltag un dnicht nur von einer kurzen Stippvisite…

Was ich übrigens total daneben finde ist, dass die Helmpflicht die bei S-Pedelecs besteht immer als Negativpunkt herausgestellt wird. Welcher ernsthafte Radpendler trägt denn bitte keinen Helm? Und zwar weil es sicherer ist und im Herbst und Winter auch besseren Wetterschutz bietet. Da ist wieder das Thema „Autopendler aufs S-Pedelec gesetzt“ der Haken.

TROTZDEM möchte ich allen ans Herz legen es einmal zu versuchen, wenn die Bedingungen passen. Ist wirklich eine Bereicherung trotz aller oben beschriebenen Umstände.

S-Pedelec für Pendler 2020

UPDATE: Nach einem Hinweis vom Macher des Pedelecmonitors habe ich hier noch etwas zu korrigieren.  So ist mir ein Fehler bei der Bezeichung des neuen Bosch Speed Motors unterlaufen. Dieser gehört nicht mehr zur Performance line, sondern ist quasi jetzt Generation 4 der CX Linie. Außerdem habe ich die Akkus bei den beiden Diamant Zouma Jahrgängen vertauscht. Natürlich hat das 2020er den neuen    625 Wh Intube Akku. Danke Alex für den Hinweis! Wen es interessiert, der kann sich eine von Alex gestaltete Übersicht über die Bosch Mittelmotoren ansehen -> Klick

Ein Kollege bat mich um eine Beratung für ein S-Pedelec nachdem ich ihm mein Diamant Zouma zum testen geliehen hatte.

Grund genug für mich, mal meine TOP 6 der S-Pedelecs für Pendler auszustellen. Dies ist natürlich subjektiv und es gibt noch viele mehr auf dem Markt. Meine Preisgrenze setze ich bei ca. 3000 bis 5000€. Das ist leider der Bereich in dem man gucken muss. Folgende Fragen stellte ich mir vor der Auswahl meines S-Peledecs und diese gelten sicher auch ziemlich allgemein:

  • Reichweite
    • Wie weit habe ich es täglich?
    • Kann ich ggf. bei der Arbeit Nachladen?
    • Soll abends noch Reserve sein?
  • Komfortabel oder sportlich?
    • Brauche ich eine Federgabel oder gar eine Vollfederung?
    • Soll das Rad möglichst direkt sein und möglichst leicht und simpel (Bedenke: Federelemente müssen auch mal gewartet werden? Gerade im täglichen Einsatz)
  • Gepäck
    • Ist ein Rucksack OK oder lieber ne Satteltasche am ordentlichen Gepäckträger?
  • Antriebssystem
    • Mittelmotor
      • Bosch
      • Yamaha
      • Panasonic
      • Giant (Yamaha modifiziert)
      • Brose (Hier nicht betrachtet)
    • Heckmotor Direktantrieb (TDCM) verwendet bei
      • Klever
      • Stromer
  • Schaltung
    • Nabenschaltung (mit Kette oder Riemen)
    • Kettenschaltung
  • Radhersteller allgemein (wenn es einem wichtig ist)
  • Beleuchtung
    • Brauche ich den Mega Flagscheinwerfer evntl. mit Fernlicht oder reicht Standard?
  • Service vor Ort oder Direktvertrieb?
    • Bekommt beim E-Bike definitiv mehr Gewicht, da man einiges schlicht als Endnutzer nicht selbst machen kann
  • Budget
    • was bin ich bereit auszugeben?
    • ich betrachte hier S-Pedelecs bis ca 5000 €
  • Ersatzteilkosten
    • Kaufe ich einen Exoten wie Klever oder bleibe ich bei bewährter Massenware wie Bosch oder Yamaha?
  • Neu oder gebraucht?

Um es vorweg zu nehmen: Ein hoher Preis bedeutet nicht automatisch, dass das Produkt besser ist. Mein sehr teures Klever X-Speed habe ich aus diversen Gründen gegen ein Bosch S-Ped eingetauscht welches nominell über 1000€ billiger war.

Hier also meine TOP 6 für 2020. Weiter unten gibt es den gewohnten Ausstattungsvergleich. Da ist rein informativ auch mein 2019er Diamant Zouma dabei.

Giant QUICK E+ 45 

Herstellerseite

Antrieb: Mittelmotor, Giant Sync Drive (Yamaha)

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Giant QUICK E+ 45 Bild © Giant bikes

 

Haibike SDURO Trekking S 8.0

Herstellerseite

Antrieb: Mittelmotor, Yamaha PW

Haibike-MY20-SDURO-TREKKING-S-80-Gents-Update

Haibike SDURO Trekking S 8.0 Bild © Haibike

 

Haibike SDURO Trekking S 9.0

Herstellerseite

Antrieb: Mittelmotor, Bosch performance line speed Gen2

Haibike-MY20-SDURO-TREKKING-S-90-Gents-Update

Haibike SDURO Trekking S 9.0 Bild © Haibike

 

Diamant Zouma Deluxe +S

Herstellerseite

Antrieb: Mittelmotor, Bosch performance line speed Gen3

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Diamant Zouma Deluxe +S Bild © Diamantrad

 

Stromer ST1

Herstellerseite

Antrieb: Nabenmotor, Direktantrieb Stromer Syro drive II (TDCM)

stromer-st1-2020

Stromer ST1 Bild © Stromer

 

Klever X-Speed Pure

Herstellerseite

Antrieb: Nabenmotor, Direktantrieb Klever Biactron V2 (TDCM)

x-speed-pure-006_01

Klever X-Speed pure Bild © Klever

Hier also die wichtigsten Ausstattungsmerkmale im Vergleich. Ich habe wieder Highlights in grün, der Fahrzeugklasse gerade noch angemessene Ausstattungen orange und Lowlights rot markiert.

Giant QUICK E+ 45 Haibike SDURO  Trekking
S 8.0
Haibike SDURO Trekking
S 9.0
Diamant Zouma
Deluxe +S (2020)
Diamant Zouma +S (2019) Stromer ST1 Klever X-Speed Pure (2020)
Kaufpreis 3.599 € 3.499 € 3.999 € 3.899 € 3.999 € 4.290 € 5.399 €
Rahmen Aluminium Aluminium Aluminium Aluminium Aluminium Aluminium Aluminium
Gabel Federgabel
SR Suntour Mobie 45 LOR
Federgabel
SR Suntour Mobie 45 LOR
Federgabel
SR Suntour Mobie 45 LOR
Federgabel
SR Suntour Mobie 45 LOR
Starr
Carbon
Starr
Carbon
Starr
Aluminium
Laufräder 27,5″ Giant Rodi Rodi 27,5″, Bontrager Naben 27,5″, Bontrager Naben 27,5″ Alexrims 27,5″
Reifen Schwalbe Big Ben
27.5″ x 2.0
Schwalbe energizer Plus
28″ x 1.75
Schwalbe Super Moto-X
27.5″ x 2.40
Schwalbe Super Moto-X
27.5″ x 2.40
Schwalbe Super Moto-X 
27.5″ x 2.40
Vee Tire stromer custom
54×584
Schwalbe Super Moto-X
27.5″ x 2.40
Antriebsart Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Nabenmotor hinten Nabenmotor hinten
Antrieb Giant SyncDrive Sport Yamaha PW Bosch performance Speed
2019 (Gen2)
Bosch CX Speed
2020 (Gen4)
Bosch performance Speed
2019 (Gen2)
Stromer Syro drive II Klever Biactron V2
Nennleistung 500 W 500 W 350 W 350 W 350 W 670 W 600 W
Akku 500 Wh, Intube 500 Wh, Intube 500 Wh, Intube 625 Wh, Intube 500  Wh, Standard 500 Wh, Intube 570 Wh
Display Giant RideControl EVO Yamaha LCD Bosch Intuvia Bosch Intuvia Bosch Purion Omni Interface B Klever
Kurbeln Giant Haibike Haibike Aluminium Ride+ Aluminium FSA Gossamer Aluminium
Umwerfer Shimano Deore  2 fach Shimano Deore  2 fach N/A N/A N/A N/A N/A
Schaltwerk Shimano XT 10 Speed Shimano XT 10 Speed Shimano XT 11 Speed Shimano Deore 10 Speed Shimano Deore 10 Speed Stromer 9 Speed Shimano XT 10 Speed
Schalthebel Shimano Deore 2×10 Speed Shimano Deore 2×10 Speed Shimano SLX 11 Speed Shimano Deore Shimano Deore Microshift Shimano XT
Bremsen Scheibenbremse
Tektro Dorado 180mm
Bremsscheiben V/H
Scheibenbremse
Magura MT4e, 180mm
Bremsscheiben V/H
Scheibenbremse
Magura MT4e, 180mm
Bremsscheiben V/H
Scheibenbremse
Magura MT5e (V), 180mm
Magura MT4e, (H) 180mm
Scheibenbremse        Magura MT5e, 180mm
Bremsscheiben V/H
Tektro Stromer HD922 Scheibenbremse
Magura MT4e, 180mm
Bremsscheiben V/H
Scheinwerfer B+M IQ-X + Hupe Spanninga Axendo B+M IQ-X + Hupe Spanninga Axendo B+M IQ-X + Hupe Roxim Z4 elite B+M IQ-X + Hupe
Rücklicht B+M B+M Toplight B+M Toplight B&M 650 LineTec Supernova M99 Tail Light  mit Bremslicht Roxim Z3E Roxim R3E + Bremslicht
Gepäckträger Giant Stand well 15 kg Stand well 15 kg 15 kg Tragkraft, Racktime 15 kg Tragkraft 22,5 kg Stromer 25 kg Tragkraft, Racktime
Schutzbleche ? SKS Chromoplastic SKS Chromoplastic Kunststoff Aluminium Aluminium Aluminium
Ständer Pletscher Ursus Ursus Pletscher Pletscher Pletscher Noname
Gewicht (Katalog) 24,5 kg (Gr.L) 24,3 kg 26,1 kg 26,7 kg 23,8 kg ? 27,5 kg
Zulässiges Gesamtgewicht ? 130 kg 130 kg 136 kg 136 kg ? 147,5 kg
Mitgeliefertes Zubehör Ladegerät 4A ohne Lüfter 2 Akkuschlüssel (ABUS) 2 Akkuschlüssel (ABUS) 2 Akkuschlüssel (ABUS) 2 Akkuschlüssel (ABUS) Ladegerät 246W ohne Lüfter 2 Akkuschlüssel (ABUS)
Bedienungsanleitung Ladegerät 4A ohne Lüfter Ladegerät 4A ohne Lüfter Ladegerät 4A ohne Lüfter Ladegerät 4A ohne Lüfter Bedienungsanleitung Ladegerät 5A mit Lüfter
Betriebserlaubnis (CoC) Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung Betriebserlaubnis (CoC) Betriebserlaubnis (CoC)
Betriebserlaubnis (CoC) Betriebserlaubnis (CoC) Betriebserlaubnis (CoC) Betriebserlaubnis (CoC)

Es wird schwierig hier einen Favoriten zu finden. Mein persönlicher Preis- / Leistungssieger ist in dieser Auswahl das

  • Giant QUICK E+ 45. Meiner Meinung nach bietet es die beste Ausstattung fürs Geld.
  • Platz 2 geht an das Diamant Zouma Deluxe +S mit dem aktuellen Bosch performance speed gen3 . Bis auf den Scheinwerfer gibt es keinen wirklichen Ausrutscher bei der Ausstattung.
  • Platz 3+ für das Haibike SDURO Trekking S 9.0. Eine tolle Ausstattung aber leider noch der „alte“ Bosch performance speed gen 2 Antrieb. Wer damit leben kann, ist mit dem bewährten Motor aber sicher gut bedient. Ich bin bisher zufrieden damit.
  • Platz 4 für das Haibike SDURO Trekking S 8.0. Es ist das günstigste Pendler S-Pedelec das mir bekannt ist. Ich weiß aber nicht, ob es mit der Ausstattung dem täglichen Pendelbetrieb gewachsen ist. Da bietet das Giant für 100€ mehr auch deutlich mehr.

 

Eine Sonderwertung gibt es für die beiden Räder mit Heckmotor. Diese sind preislich einfach nicht mit den weiter verbreiteten Mittelmotorbikes vergleichbar. Das Klever X-Speed pure sprengt mit seinen knapp 5400 Euro auch deutlich den hier gesetzten Preisrahmen. Übrigens gegenüber 2019 eine Preiserhöhung um 400€! Von der Performance und dem Verschleiß im Antrieb sind die Heckmotorbikes denen mit Mittelmotor definitiv überlegen. Ich hatte ja beide mal im Einsatz. Wer das möchte, muss bereit sein mehr Geld in die Hand zu nehmen.

bei diesen Beiden Rädern wäre das Klever auf Platz 1. Das Stromer bietet einfach eine zu dünne Ausstattung für den Preis. Eine No-Name 9 fach Schaltung geht in dieser Preisklasse einfach nicht. Zumal der Antrieb identisch mit dem des Klever ist.

Ein weiterer Punkt Sind die Ersatzteilpreise und das Händlernetz. Hier muss man speziell bei Klever aufpassen. Die Händlerdichte ist sehr dünn und ein 570 Wh Akku kostet ca 900€ gegenüber einem Bosch 500 Wh Akku für ca 570€.

Sonderthema Beleuchtung: Generell ist zu den hier verbauten Scheinwerfer zu sagen, dass sie für völlig unbeleuchtete Überlandstrecken meiner Meinung nach nicht geeignet sind. Bei einem 25 km/h Pedelec mag das OK sein. Sogar der an den besseren Rädern verbaute B+M IQ-X ist in der schnellen Klasse nicht angemessen. Wer also wirklich auf unbeleuchteten Strecken fährt dem sei dringend ein stärkerer Scheinwerfer, eventuell sogar mit Fernlicht, angeraten. Ich habe die zugegebenermaßen happigen 300€ für einen Supernova M99 mini pro auf jeden Fall nicht bereut.

FAZIT: Wer ein gutes Preis- Leistungsverhältnis, einen guten Service und geringe Betriebskosten möchte, sollte sich bei den bewährten Mittelmotorbikes umsehen.

Wer Wert auf eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und einen absolut lautlosen und verschleißarmen Antrieb legt, guckt sich die Heckmotorbikes genauer an.

SPEZIAL: Leider habe ich kein vollgefedertes Bike im Vergleich. Das Klever B-Speed erschien mit optisch etwas zu „speziell“ und es gelten die Hinweise oben. Bei Riese und Müller fangen die Preise für vollgefederte Bikes bei 5600€ an.

Wer sehr hohe Reichweiten benötigt, der sollte sich mal die Riese und Müller Supercharger Modelle mit Doppelakku ansehen. Hier geht es bei 5300€ los.

Auf jeden Fall kann ich nur empfehlen die persönliche Verkehrswende zu starten, wenn es von den täglichen Wegen irgendwie möglich ist. Es ist eine echte Bereicherung!

edh

Pendleridylle

 

300 km Diamant Zouma+ S mit Bosch performance speed

300 km sind nun in 5 Tagen zusammengekommen. Ich bin zufrieden mit mir 😉 Ein paar kleine Optimierungen habe ich natürlich direkt vorgenommen. Gestern bekam ich Post von Rose und Bike Discount. Mit das wichtigste kam auch: Das Bosch Reiseladegerät (Compact Charger) das ich bei der Arbeit deponieren werde. Die grünen Pedale sind schonmal für das neue MTB (das jetzt schon 15 Tage mit DHL unterwegs ist! Andere Geschichte). Dann noch Magura royal blood (super Name 😉 ), Bosch Werkzeug um das Ritzel mal wechseln zu können und eine Kontaktabdeckung für die Akkukontakte am Rad.

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Ja is denn heit scho Weihnachten?

Da ich Schuhgröße 46 habe, sind die mitgelieferten Pedalen etwas größeren Exemplaren gewichen. An der Sattelstütze habe ich wieder eine Topeak Aero wedge Tasche angebracht. Da ist alles für die Pannenhilfe drin. Die Tasche habe ich auch am Rennrad und finde sie wirklich gut. Stört nicht und sitzt wackelfrei.

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Notfallkit

Testweise habe ich ein anders gestufte Kassette verbaut. Die original Kassette ist eine 11-42 er und im unteren Bereich 11-13-15 gestuft. Da der Bosch Motor extrem Kadenzabhängig ist, sind zwei Zähne Unterschied bei wechselnden Streckenbedingungen tatsächlich manchmal ein zu großer Sprung. Außerdem sind die großen Ritzel für meine Belange im Flachland eh total überflüssig. Das 11er Ritzel wiederum ist nur bei ordentlich Rückenwind zu gebrauchen. So teste ich gerade eine günstige Tiagra 12-28 Kassette mit 12-13-14-15… Abstufung. Macht erstmal einen guten Eindruck. So konnte ich auch gleich den sogenannten „Pizzateller“ entfernen. Das ist dieser durchsichtige Plastikschutz der immer hinter der Kassette steckt. Geht ja stylemäßig sonst gar nicht 😉

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Tiagra Kassette 12-28

Ich wollte auch einen Bosch Lagerschutzring an der rechten Kurbel nachrüsten. Der Weltkonzern (und Autozulieferer) Bosch hat anscheinend die Erfindung des Wellendichringes verpasst. Jetzt gibts da halt so ein Set mit Fett und 5 von diesen Ringen, die das Kurbellager gegen Witterungseinflüsse schützen sollen. Wohlgemerkt bei einem Antrieb der für MTBs gedacht ist.  Auf der Tüte stand dann, dass Bosch die seit 2015 serienmäßig verbaut. Nachgeguckt: Stimmt 🙂 Naja, dann hab ich jetzt ein paar und tausche die beim Ritzelwechsel immer mit. So konnte ich wenigstens mal das Lockring Tool für das Bosch Ritzel ausprobieren.

 

Was mir etwas Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass mit der Antrieb bei einer Regenfahrt gestern 3 mal ausgegangen ist. Ich dachte bei so einem 10.000 fach verkauften Antrieb wären solche Sperenzchen kein Thema. Ich lass meinen Fahrradhöker mal die Daten auslesen und dann gucken wir weiter.

 

Diamant Zouma+ S vs Klever X-Speed

Hier nun also der große Vergleich. Heckmotor vs Mittelmotor, Bosch gegen Klever, Platzhirsch gegen Nischenhersteller….

Für Leser die bisher nicht meine komplette Lebensgeschichte verfolgt haben: Bevor ich mir nun das Diamant Zouma zugelegt habe, hatte ich für ca 6 Monate ein Klever X-Speed. Hier möchte ich einen Vergleich der beiden ähnlichen und doch so verschiedenen S-Pedelecs anstellen.

Als Basis dient hier das neue X-Speed pure weil es am ehesten mit dem Diamant vergleichbar ist. Mein persönliches X-Speed entsprach aber genau der Ausstattung (Starrgabel, Scheinwerfer…)

In der Tabelle habe ich die wichtigsten Fakten gegenübergestellt:

Diamant Zouma +S Klever X-Speed Pure
Kaufpreis 3.999 € 4.999 €
Rahmen Aluminium Aluminium
Gabel Carbon Aluminium
Laufräder 27,5″/ Bontrager Naben 27,5″ / Noname / Motor als Nabe
Reifen Schwalbe Super Moto-X
27.5″ x 2.40
Schwalbe Super Moto-X
27.5″ x 2.40
Antriebsart Mittelmotor Nabenmotor hinten
Antrieb Bosch performance Speed Klever Biactron V2
Nennleistung 350 W 600 W
Akku 500 Wh 570 Wh
Display Bosch Purion Klever
Kurbeln Ride+ Aluminium Aluminium
Schaltwerk Shimano Deore 10 Speed Shimano XT 11 Speed
Schalthebel Shimano Deore Shimano XT
Bremsen Magura MT5e, 180mm
Bremsscheiben V/H
Magura MT4e, 180mm
Bremsscheiben V/H
Scheinwerfer B+M IQ-X + Hupe B+M IQ-X + Hupe
Rücklicht Supernova M99 Tail Light  mit Bremslicht Supernova M99 Tail Light  mit Bremslicht
Gepäckträger 15 kg Tragkraft 25 kg Tragkraft, Racktime
Schutzbleche Aluminium Aluminium
Ständer Pletscher Noname
Gewicht (Katalog) 23,8 kg 27,5 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 136 kg 147,5 kg
Mitgeliefertes Zubehör 2 Akkuschlüssel (ABUS) 2 Akkuschlüssel (ABUS)
Ladegerät 4A ohne Lüfter Ladegerät 5A mit Lüfter
Bedienungsanleitung Betriebserlaubnis (CoC)
Betriebserlaubnis (CoC)

Was deutlich schwieriger zu bewerten ist, ist das generelle Fahrverhalten. Wenn man ins Pedelecforum guckt, dann artet das oft zu religiösen Kreuzzügen Mittel- gegen Heckmotor aus. Und das oft ohne, dass die Verfechter das jeweils andere Antriebskonzept überhaupt ausprobiert haben. Ich habe jetzt die Möglichkeit beide Prinzipien und die Räder im speziellen miteinander zu vergleichen. Aber auch ich bin hier nicht ganz neutral. Wenn man sich alleine die Listenpreise anguckt, fällt es schon schwer hier gute Argumente pro Klever zu finden die das rechtfertigen. Zumal mein Diamant jetzt über 2000€ (2850 € bei Fahrrad XXL!!!) günstiger war als das X-Speed pure. Zudem hat mich die ganze Klever Geschichte ziemlich genervt. Das fing bei der ewigen Wartezeit (ohne, dass ich darüber informiert wurde) an und endete bei diversen nervigen Kleinigkeiten des Rades an sich sowie dem Händler der 70 km entfernt war.

Was ich an beiden Rädern direkt getauscht habe war der Sattel. Das ist ja immer sehr individuell. Auf jeden Fall habe ich die Foltergeräte gegen einen Terry Figura ausgetauscht. Der ist jetzt schon zum dritten Rad mitgewandert und ich finde den super. Am Rennrad habe ich mittlerweile auch einen Terry.

Trotzdem versuche ich hier möglichst objektiv zu sein.

Fangen wir mal damit an, was mir am Klever gefallen hat:

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Klever X-Speed

Motorleistung und Unterstützung

Eindeutig die buchstäblich stärkste Disziplin des Klever. Der Lautlose Direktläufer Nabenmotor zieht super kräftig durch. So war es auf der höchsten Unterstützungsstufe sogar möglich bis auf 50 km/h (laut Display) zu pedalieren. Die berühmte „Bosch Wand“ gegen die man irgendwann ankurbelt ist hier absolut nicht zu bemerken. Die Unterstützung läuft schön sanft aus.

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Motor und Bremse

Schaltung und Bremse

Das Klever ist mit einer Shimano XT 11 Gang Kassette, Schaltwerk und Schalthebel ausgestattet. Dies ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Zudem sind die Schaltvorgänge so sauber wie am normalen Rad, weil ja hier keine Antriebskraft des Motors über die Kette übertragen wird. Das Klever hat außerdem einen massiven Kettenschutz aus Metall.

Die Magura MT4 Bremsen haben mich immer super zum Stehen gebracht. Ich hatte keine Probleme mit rubbeln oder quietschen.

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XT Schaltwerk und Kassette, Motor und Kettenschutz

 

Gepäckträger

Zugegeben, der kleine halbhoch liegende Träger des Diamant sieht deutlich schicker aus. Für ein Pendlerrad ist aber der mit 25 kg belastbare Racktime Träger mit hoher Plattform und Anbindung an den Hauptrahmen eher geeignet.

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Gepäckträger

Kontaktschutz des Akkus

Das Klever hatte einen kleinen integrierten Gummilappen, den man bei Bedarf einfach hochklappt um die Kontakte am Rad zu schützen, wenn der Akku nicht drin ist. Bei Bosch muss da ein loser Stopfen mitgenommen werden

Sonstiges

Nach dem Update ist der Scheinwerfer nun auch endlich einem S-Pedelec gerecht. Die originale Funzel war nicht so geeignet. Am aktuellen X-Speed ist der B+M IQ-X nun serienmäßig. Das Supernova Rücklicht war schon immer gut.

 

 

Nun zu den Dingen die mir am Klever gar nicht gefallen haben:

Display und Menüführung

Das ältere abnehmbare Display war inklusive der Menüführung einfach nur eine Fehlkonstruktion. Das fing bei der Haptik an. Irgendwie fühlte sich das alles billig an. Bei der geringsten Luftfeuchtigkeit ist es von innen beschlagen. Und ich bin nicht einmal im Regen gefahren. Die Menüführung war auch irgendwie unlogisch. So musste man erst in ein Untermenü um den Tages km Stand zurückzustellen. Auch die Beleuchtung lies sich nicht einstellen. Neu ist jetzt ein festes Display. Zu dem kann ich aber nichts weiter beitragen da ich es nicht kenne.

Akku und Ladegerät

Der 570 Wh Akku ist deutlich schwerer als der 500 Wh Bosch Akku. Das Rahmenschloss und das Einfädeln in die Führung am Rahmen finde ich ziemlich fummelig. Man braucht am besten 2 Hände dafür. Blöd wenn man das am S-Pedelec jeden Tag machen muss und dann noch Handschuhe, Schlüssel usw in der Hand hat.

Das Schnellladegerät ist wahnsinnig groß und hat einen ziemlich lauten Lüfter. Damit ist es fürs Büro und die Tasche eigentlich ungeeignet. Das Reiseladegerät ist mit 99€ im Vergleich relativ teuer.

Außerdem ist ein Ersatzakku mit knapp 900€ ca 1/3 teurer als der 500 Wh Akku von Bosch.

Reichweite

Von nix kommt nix trifft es hier ganz gut. Bei voller Unterstützung reichte der 570 Wh Akku gerade so für meinen 25 km Arbeitsweg. Es wären dann vielleicht im Sommer noch 5 km drin gewesen. Da bleibt einem nur das Upgrade auf den lange Zeit nicht lieferbaren 850 Wh Akku, der satte 1250 € kostet!

Ständer

Der Hinterbauständer ist ziemlich labil ausgeführt. Außerdem musste ich dauernd die Schrauben nachziehen. Loctite half. Gerade bei einem so schweren Rad nicht zu unterschätzen.

Sonstiges

Irgendwie fuhr immer das Gefühl mit, dass eher Designer und nicht Ingenieure das Rad entwickelt haben. Die Innenverlegten Züge und Leitungen sind zwar schick aber in Verbindung mit der Federgabel nicht durchdacht. Ebenso wie der Spezialvorbau mit den zwei Klemmschrauben oder das für „Langbeiner“ viel zu kurze Sitzrohr.

Das Gesamtgewicht und die Hecklastigkeit ist ziemlich ausgeprägt. Es ist wirklich mühsam das Rad z.B. im Fahrradständer mal hinten hochzuheben und umzusetzen. Die Gewichtsverteilung macht sich auch beim freihändig fahren bemerkbar. Die fängt das Vorderrad ziemlich leicht an zu flattern.

Ich hatte zum Glück nie einen Platten. Das könnte hinten auf Tour echt doof werden, weil man ja den Motor abstöpseln und mit ausbauen muss. Außerdem werden zwei 17er Schlüssel/Nüsse benötigt. Die bekommt man nur schlecht in die Satteltsche.

 

Nun zu den Dingen, die mir am Diamant gefallen:

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Diamant Zouma+ S

Rahmen und Verarbeitung

Das ist mir als erstes aufgefallen. Das ganze Rad ist wirklich toll verarbeitet. Optik ist ja immer Geschmackssache. Aber der Rahmen gefällt mir echt gut. Besonders die Akkuintegration, der nahtlose Übergang der Gabel ins Steuerrohr und die verschliffenen Schweißnähte. Auch so Kleinigkeiten wie den in die Bremshebelschelle integrierten Hupknopf und der Gummi Kettenstrebenschutz sind mir positiv aufgefallen.

Alles in allem sehr liebevoll gemacht.

Zudem ist das Rad noch 3,5 kg leichter als das Klever.

Akku und Ladegerät

Selbst das 4A Standard Ladegerät kommt ohne Lüfter aus und passt noch leidlich in den Rucksack. Ich werde mir für ca . 70€ aber noch das kleine 2A Reiseladegerät zulegen und im Büro deponieren.

Der Akku selbst macht einen wertigen Eindruck und ich relativ leicht. Er rastet auch sauber um Rahmen ein und sitzt dann absolut wackelfrei.

Reichweite

Ist nach einer „Referenzfahrt“ noch etwas verfrüht, aber ich denke der Bosch Antrieb ist deutlich sparsamer. Fairerweise muss man sagen, dass er auch nur 350W leistet und nicht 600 wie das Klever. Nach einer durchgehenden 25km Fahrt auf Stufe“SPORT“ waren 3 von 5 Balken weg. Könnte also zumindest im Sommer hin und zurück reichen. Ich werde das nochmal mit „TURBO“ testen.

Display

Das nicht abnehmbare Purion Display gefällt mir wirklich gut. Es wirkt wertig, hat eine einstellbare Beleuchtung und die Knöpfe fassen sich gut an. Da es zig tausendfach bewährt ist, sollte Feuchtigkeit auch kein Thema sein.

Allerdings wäre eine Anzeige der Fahrzeit noch ganz nett.

Cockpit und Bremsen

Die Hauseigenen Bontrager Anbauteile wie Griffe, Lenker, Vorbau usw machen einen hochwertigen Eindruck. Der Lenker passt von der Breite und der Kröpfung gut zu mir. Die Magura MT5 Bremsen sind so, wie man es bei einem Speed Pedelec erwarten sollte. Gut dosierbar und kraftvoll. Mit den 4-Kolben Sätteln machen sie auch optisch was her. Der mitgelieferte Spiegel ermöglicht tatsächlich einen Blick auf den nachfolgenden Verkehr. Ist leider nicht selbstverständlich.

Sonstiges

Für ein Speed Pedelec ist das Rad relativ leicht. Es ist nicht mühsam es auch hinten mal hochzuheben und umzusetzen.

Ein großer Vorteil der Mainstream Bosch Komponenten ist, dass fast jeder Fahrradhöker auf dem Dorf da Updates und Garantiegeschichten durchführen kann. Akkus und Ersatzteile sind auch vergleichsweise günstig.

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Nun zu den Dingen die mir am Diamant nicht so gefallen:

Motorleistung und Unterstützung

Es ist tatsächlich ein großer Unterschied zum Direct Drive des Klever. Man muss mehr mitarbeiten um einen ordentlichen Schnitt zu fahren. Die Geräusche des Bosch Motors stören mich nicht. Als Maschinenbauer finde ich es eher gut, dass man auch hört wo die Kraft herkommt.

Was etwas nervt ist, dass die Unterstützung anscheinend auch Kadenzabhängig ist. So fährt man in jedem Gang gegen die berühmte „Bosch Wand“. Wenn das nur am Ende der Unterstützung wäre kein Problem. Wenn man angepasst fährt, kann man das aber gut kaschieren.

Schaltung

Das Schaltgefühl des Deore Triggers ist im Vergleich zu den anderen Kettenschaltungen die ich gerade so benutze (Sram X9, Shimano XT, Shimano 105) wirklich nicht so dolle. Das Schaltwerk ist wahrscheinlich OK und hat ja auch wenig mit dem Schaltgefühl zu tun. Mal sehen ob ich hier auch in einen SLX oder XT Hebel investiere.

Gepäckträger

15 kg Zuladung sollten für die Bürotasche eigentlich reichen. Trotzdem muss man hier mehr aufpassen, dass das nicht zu einseitig beladen wird. dafür siehts gut aus 😉

 

Sonstiges

Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Den Akku habe ich noch etwas ausgerichtet. Er ist ja sozusagen teilintegriert und saß nicht ganz mittig in der Aussparung des Rahmens. Jetzt kommt er auch schön hochgeploppt wenn man mit dem Schlüssel entriegelt.

Die hintere Bremse schleift ein wenig. Ich habe festgestellt, dass einer der 4 Bremskolben nicht so richtig will und festhängt. Das ist ein bekanntes Problem der Magura MT5. Hab mal versucht den Kolben zu mobilisieren, war aber nicht erfolgreich. Ich habe das jetzt bei Fahrrad XXL reklamiert. Mal gucken was dabei herauskommt.

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Bremskolben hängt fest

Ich gehe jetzt in die Langzeit Testphase und werde weiter berichten.

 

 

Dem S-Pedelec noch eine Chance gegeben – Diamant Zouma+ S

Nach 1500 km mit einem Heckmotorbike (Klever X-Speed) und dann viel weniger als den geplanten Kilometern mit dem Gravelbike, will ich nochmal einen 2. Versuch starten mit dem S-Pedelec zur Arbeit zu pendeln.

Mein Arbeitsweg ist 25km einfach, flach, dafür aber teilweise ordentlich windig (Schleswig-Holstein). Davon geht es ca. 20 km über Land, den Rest durch die Stadt.
Letzte Woche habe ich bei Fahrrad XXL  ein (für S-Pedelec Verhältnisse) Superschnäppchen gefunden. Ein Diamant Zouma+ S für 2845€! Hier nun mit Bosch performance Speed Mittelmotor. Damit kostet es über 2000€ weniger als das vergleichbare Klever X-Speed pure! UPDATE: Das X-Speed pure kostet mittlerweile 5400€. Allerdings dann mit dem 850Wh Akku)

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Diamant Zouma+ S  ©Diamant Rad

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Klever X-Speed

Von der Art und der Ausstattung sind sich die Bikes verblüffend ähnlich. Starrgabel, 27,5 zoll Räder, Kettenschaltung usw. Selbst die Geometrie ist ziemlich ähnlich. Auch der Scheinwerfer ist der gleiche. Gravierenster Unterschied ist natürlich nun der Mittelmotor am Zouma, den ich damals aus Verschleißgründen nicht haben wollte. Bei dem Preisunterschied kann man sich aber durchaus die eine oder andere Kette leisten 😉 Dazu kommt noch, dass der 570Wh Klever Akku 900€ kostet, der 500Wh Bosch Akku um die 600.
Das Klever hatte eine Shimano XT 11 Gang Schaltung, das Diamant Deore 10 Gang. Ist mir total egal. Am Klever habe ich eigentlich nur die 4 kleinen Ritzel gebraucht. Diamant hat eine Magura MT5 Bremse (4 Kolben) das Klever hatte eine MT4 (2 Kolben). Laut Katalog ist das Diamant ca 3,5 kg leichter. Ein ausführlicher Vergleich der beiden Räder folgt, wenn ich ein paar km mit dem neuen hinter mir habe.

Wie sich der etwas dürre Gepäckträger schlagen wird muss ich noch sehen. Vielleicht gehe ich doch mal zum Rucksack über.

Die Machart des Diamant (das übrigens baugleich mit dem Trek Supercommuter ist) ist wirklich toll. Verschliffende Schweißnähte, sauber verlegte Züge, eine Carbon Starrgabel und der schick integrierte Akku. Dieser ist aber zum Glück der günstigere Standardakku. Er lässt sich sicher leichter entnehmen als der Powertube und ist günstiger im Austausch. Ich muss ihn bei der Arbeit ja immer mit rein nehmen zum nachladen.

Das ganze Rad ist auf jeden Fall richtig schön gemacht. Gefällt mir!

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Mit dem Klever habe ich ca 40-45 Minuten für die Strecke gebraucht, was einem 33-37er Schnitt entspricht. Nach dem was man so liest, wird das mit dem Bosch wohl etwas langsamer werden. Mal sehen…
Ich werde hier also berichten wie sich das Rad so schlägt. Der Arbeitsweg hat im Vergleich zum Klever heute vielleicht 2 Minuten länger gedauert. Also vertretbar.

Was kostet das Pendeln mit dem S-Pedelec? 3200 km Diamant Zouma +S mit Bosch performance Speed

Ursprünglich habe ich diesen Beitrag für das Klever geschrieben das ich zuerst hatte. Aus verschiedenen Gründen ist es nun seit über 3000 km ein Bosch S-Ped. Unten einmal die bisher entstandenen Kosten und die geschätzen Langzeitkosten.

  • Anschaffung: 
    • In meinem Fall 2850€ 
  • Versicherung: 
    • Groooßer Vorteil des S-Pedelec: Es gilt als Kleinkraftrad und bekommt ein Mopedkennzeichen. Das heißt ich kann es mit  75€/Jahr inkl Teilkasko versichern. Macht 6,25€/Monat
  • Energie:
    • Faustregel: 1 kW/h auf 100km
    • Durchschnittspreis 0,2916€/kWh.  OK machen wir 0,3. Lässt sich einfacher rechnen
    • Bei mir also mit 350km/Monat x 0,3€ / 100km = 1,05 €/Monat
    • Fazit: (Fast) Vernachlässigbar. Zumal ich derzeit die Hälfte davon bei der Arbeit auflade.
  • Verschleiß:
    • Ganz oben: AKKU! Ja, der verschleißt auch. Ich gehe mal nach Forenpessimistendurchschnittswerten und sage, dass der Akku 4 Jahre hält (20.000km). Neupreis 580€. Das macht also 580€/48Monate= 12€/Monat. 
    • Klassische Fahrradverschleißteile: Hier mal eine Liste mit  geschätzter Lebensdauer (400 km/Monat): 13,42€/Monat
Zouma Kosten

GESAMTKOSTEN / MONAT über 4 Jahre und 20.000 km

(geschätzt für 400km/Monat): 19,25€/Monat ohne Abschreibung bei 4 Jahren Nutzungsdauer. Darin enthalten sind Versicherung, Energie, Akkuverschleiß.

Dazu kommen dann noch die klassischen Fahrradersatzteile mit knapp 13€/Monat. 

Einmal im Jahr eine Inspektion á 70€ (innerhalb der ersten zwei Jahre wg Garantie). Danach 2 Jährig für Bosch updates: 4,40€ / Monat

Macht insgesamt: 36,65€/Monat -> knapp 10Cent / km. Klingt erstmal viel für ein „Fahrrad“. Aber haltet mal eine Vollkostenrechnung für einen Kleinwagen daneben 😉

Nicht mit eingerechnet habe ich hier festes Zubehör wie Scheinwerfer, Sattelstützen, Winterreifen usw.

Maddin in Wunderland

Ich war die letzten zwei Jahre öfter mal dienstlich in Regensburg. Bestimmt 10 mal. Eine wirklich schöne Stadt. Neulich war ich zum definitiv letzten mal dort und bin mal eine andere Strecke durch die Stadt gefahren. Und was muss ich das sehen: Eine riesige Stadler Filiale!

Zum Glück war der Arbeitstermin nicht so fürchterlich lange. So hatte ich Nachmittags noch Zeit einmal reinzuschauen. Entschuldigt die schlecht Bildqualität. Ich hatte nur mein ziemlich altes Smartphone mit.

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Maddin im Wunderland   ©crazy42wheels.com

Allein die reine Größe des Ladens hat mich umgehauen. Das ist fast wie real life Bikeporn. Also eine Art Laufhaus für Radfreaks. Ich war zum Glück mit dem Flugzeug da, so dass ich gar nicht in Versuchung gekommen bin einen Großeinkauf zu machen.

Wenn man einfach nur denkt: „Ich kauf heute mal ein Rad“, aber keine Ahnung hat in welche Richtung es gehen soll, wird man einfach elendig in einem der Gänge verhungern.

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©crazy42wheels.com

Nächste Abteilung: „Ich kauf mal schnell ´n Kettenöl“ Öh, ja…

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©crazy42wheels.com

Es gibt einfach alles, was Otto Normal Radfahrer sich so vorstellen kann. Auch ambitionierte Biker können sich hier komplett von Kopf bis Fuß inkl. Bike ausstatten. Auch ein paar echt ausgefallene Bikes waren dabei:

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Großkaliber ©crazy42wheels.com

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Hipsterroller   ©crazy42wheels.com

 

Natürlich habe ich auch was zu meckern. So gibt es zwar eine riesen Auswahl an E-Bikes, es ist aber nicht ein einziges Speed Pedelec dabei, geschweige denn eines mit Nabenmotor. Also alles schön mit den Marktführern gleichgeschaltet.

Auch hatte ich erwartet, dass SQ-Lab Sättel im Sortiment sind. Das war der einzige echte Grund da mal reinzuschauen.

Ich denke, das ist alles Jammern auf hohem Niveau. Auf jeden Fall hat mir der Laden einen kurzweiligen Nachmittag beschert und ich konnte Teile die ich nur aus Magazinen kannte mal in die Hand nehmen.

 

 

Was kostet das Pendeln mit dem S-Pedelec?

Diese Frage möchte ich für mich und interessierte Leser beantworten. Ist natürlich ziemlich individuell. Bei mir geplant 50km täglich (hin und zurück) im flachen Terrain. Da wären:

  • Anschaffung:
    • In meinem Fall 5249€ (AuaAua). Eine Summe, für die ich mir ansonsten 2-4 Autos kaufen würde, andere wiederum die Häkchen bei der Sonderausstattung ihres Neuwagens setzen…
  • Versicherung:
    • Groooßer Vorteil des S-Pedelec: Es gilt als Kleinkraftrad und bekommt ein Mopedkennzeichen. Das heißt ich kann es mit voraussichtlich 50€/Jahr inkl Teilkasko versichern. Macht 4,17€/Monat
  • Energie:
    • Faustregel: 1 kW/h auf 100km
    • Durchschnittspreis 0,2916€/kWh.  OK machen wir 0,3. Lässt sich einfacher rechnen
    • Bei mir also mit 1000km/Monat x 0,3€ / 100km = 3€/Monat
    • Fazit: (Fast) Vernachlässigbar
  • Verschleiß:
    • Ganz oben: AKKU! Ja, der verschleißt auch. Ich gehe mal nach Forenpessimistendurchschnittswerten und sage, dass der Akku 2 Jahre hält. Neupreis 1000€. Das macht also 1000€/24Monate= 41,70€/Monat.  Andererseits gibt Klever 3 Jahre Garantie auf den Akku (bei bis zu 700 Ladezyklen). März bis Oktober sind 160 Tage mit je einer Akkuladung -> also 480 Ladezyklen in 3 Jahren. Also setzte ich die Monatlichen Kosten auf 1000€/36Monate = 27,80€/Monat
    • Klassische Fahrradverschleißteile: Hier mal eine Liste mit pessimistisch geschätzter Lebensdauer. Ich hoffe es hält länger…
Bezeichnung TYP Anzahl Preis Laufleistung
Schlauch 27,5 Conti 2 4,50 5000
Bremsbeläge alligator 2 9,00 5000
Kette Shimano 1 23,00 3000
Reifen Schwalbe 2 24,00 5000
Kassette SLX 1 55,00 6000
Bremsscheibe Magura 2 23,00 10000
Kettenschmierung Innotec 1 14,00 2000
Kettenblatt ? 1 20,00 10000
Gabelwartung Suntour 1 50,00 10000, 1x a
Bremsenwartung Magura 1 10,00 10000, 1x a
Tretlager GXP 1 25,00 10000, 1x a