Durch meinen Radunfall mussten wir leider unseren geplanten Campingurlaub in Schweden absagen. Nicht nur, weil ich nicht kurz nach einer OP ins Ausland fahren wollte (und selber gar nicht fahren durfte) sondern auch weil ich wöchentlich zur Kontrolle zum Arzt musste.
Aber ich versuche es positiv zu sehen. Wir haben uns somit spontan bei meiner Schwester eingeladen die in Ingelheim am Rhein wohnt. Denn seit diesem Jahr ist die Eurobike, welche die größte Fahrradmesse Europas ist, zum ersten mal in Frankfurt statt in Friedrichshafen. Welch ein Zufall. Ich hatte eine Einladung von Totem Bikes erhalten, sie doch auf der Messe einmal zu besuchen. Also als Blogger akkreditiert und ein Ticket zur Messe bekommen. Ich war ein bisschen aufgeregt 🙂
In Ingelheim (bzw in Gau Algesheim) haben wir uns dann einen Wohnmobilstellpatz in der Nähe der Bahnstation gesucht. Klingt ja erstmal nicht so super. War es aber erst recht. Wir haben dann für 10€ die Nacht auf dem Weingut Gerharz Hochthurn gestanden. Wirklich ganz toll. Mitten im Weinberg. Inklusive Dusche, WC und Entsorgung. Abends war zufällig noch Weinfest mit Livemusik. Hätte nicht besser sein können.
Am Freitag musste ich nur ca 10 Minuten zur Bahnstation Gau-Algeshein gehen und von dort knapp eine Stunde zur Messe fahren. Dank 9 Euro Ticket günstig aber im super vollen Zug.
Ich verbrachte dann einige tolle Stunden auf der Messe. Es waren einfach soooo viele Eindrücke. das kann ich hier gar nicht beschreiben. Zwei „Termine“ blieben mir aber besonders im Gedächtnis.
Supernovalights
Zum Einen bin ich bei Supernova mit Lorenz ins Gespräch gekommen. Wie einige vielleicht wissen, bin ich ein großer Fan der Marke und habe selber einen Fernscheinwerfer am S-Pedelec, der mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Hier in Bericht dazu: Supernova M99 Mini Pro . Klar werden heftige Preise aufgerufen. Aber die Verarbeitung und die Leistung der Leuchten ist einfach klasse. Außerdem sind die Produkte 100% Made in Germany. Das wusste ich alles schon. Lorenz erzählte mit aber, dass sie selbst auch Reparaturen anbieten. Das reicht vom Scheibentausch über einen Wechsel der LEDs und des Spiegels bis zum Tausch des Kabelstranges. Das kostet im „schlimmsten“ Fall 99€ für die verklebten ovalen Scheinwerfer. Klingt erstmal nach viel Geld. Aber neu kostet einer knapp ab 300€. Und selbst bei Totalschaden wäre es quatsch das hochwertige Gehäuse wegzuwerfen. Imsgesamt solle es bald für alle Produkte zudem 5 Jahre Garantie geben. Hier könnt ihr das Nachlesen: Supernova Garantie. Und nein, ich kennzeichne das hier nicht als Werbung. Es gab weder Geschenke noch einen Scheinwerfer geschenkt. Ich habe meinen selbst bezahlt und bin einfach super begeistert.
Totem Bikes
Hier hatte ich eine Einladung bekommen und nahm sie gerne an. Ich hatte ja schon einmal über das Totem Carry geschrieben. Ein Einstiger E-MTB im unterem Preissegment. Wenn man auf die Totem Homepage guckt ist das Angebot erstmal überschaubar. Umso überraschter war ich, als ich den großen Stand sah. Inklusive Exoten wie ein Lasten S-Pedelec, ein Kinder E-MTB und Heckmotor Rennräder. Hier hat der Importeur einmal alles aufgefahren was er theoretisch zu bieten hat. So teilweise in Europa noch nicht bekommen.
S-Pedelec24 Zoll Kinder E-MTBSchicker LackToll verarbeitetets Urban Fully
Generell setzt Totem auf den Japanischen (in China hergestellten) Vinka Mittelmotor. Hier ziemlich unbekannt. Laut Peledelec Forum soll der wohl was taugen. Leider konnte ich durch meine Verletzung keine Probefahrt unternehmen. Ich hoffe aber dies mal nachholen zu können wenn ich ich der Nähe des Hauptsitzes bin. Vertrieben werden die Räder in Deutschland über die B.W. Vertriebs GmbH. Totem versteht sich als Einsteigermarke. Das sieht man natürlich teilweise an den verbauten Komponenten wie Gabel, Dämpfer und Bremsen. Auch fehlt z.B. eine höhenverstellbare Sattelstütze die im MTB Bereich ja fast Standard ist. Andererseits ist der Rahmen toll verarbeitet und vom Bediendisplay könnte sich der hier ungenannte Marktführer gern eine Scheibe abschneiden 😉 Die Komponenten könnte man nach und nach aufrüsten.
Totem CarryCarry DetailsTotem Display Prototyp
Um zu zeigen was möglich ist, wurde auch noch ein high end E-MTB ausgestellt. Mit einer, wie ich finde, mega geilen Lackierung:
Totem Naksis EdelfullyPorno….
Zum guter Letzt hier einfach noch eine Sammlung von Eindrücken der Eurobike 2022. Es war echt Klasse.
Danke auch noch mal an „the Wrider´s Club“ für die tolle Bloggeroase mit Getränken und der Möglichkeit sich mal auszuruhen 🙂
Man denkt es trifft immer nur die anderen. Naja irgendwie auch nicht. Denn sonst bräuchte man ja keinen Helm tragen. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Linke Schlüsselbein hat es erwischt. Gebrochen, ein Stück abgesplittert und verschoben. Hier half nur eine Operation.
„Jahaaaaa, das kommt davon wenn man solchen Extremsport betreibt. Und dann noch in deinem Alter……“ Ein viel gehörter Satz in den letzten Wochen. Und wenn man mal meinen Whatsapp Status anschaut durchaus naheliegend:
Extreeeeeemsport: Hier nur angetäuscht. Ich hab mich nur den kleineren Drop getraut 😉
Aber Pustekuchen. In den 20 Jahren die ich nun MTB fahre sind mir bisher schwerere Verletztungen erspart geblieben. Der Unfall ist ganz schnöde auf dem Weg zur Arbeit passiert.
Fahr mit dem Rad zur Arbeit haben sie gesagt. Das ist gesund haben sie gesagt… 😉 Nein ehrlich. Sobald ich darf, werde ich auch wieder aufs Rad (bzw Speed Pedelec steigen). Es ist für mich einfach die Beste Form den Arbeitsweg zu bewältigen. Dabei ist es doppelt ironisch. Seit ca 4 Jahren und knapp 7000 km in denen ich auch 3 Winter komplett durch gefahren bin, rutsche ich an einem Sommermorgen weg. Ja, es hatte lange nicht geregnet und diesen Morgen fing es ordentlich an. Hätte man merken können, dass die Straße rutschig sein kann. Hätte hätte Fahrradkette. Ich bog also mit ca 30 km/h (wahrscheinlich weniger) in eine 90° Kurve und da lag ich auch schon. Keine Chance irgendwas abzufangen. Vielleicht gut so. Sonst erwischt es ja auch gerne das Handgelenk. Ich bin noch ein paar Meter gerutscht und habe direkt gemerkt, dass da was ganz und gar nicht in Ordnung war. Die Selbstdiagnose in der Bushaltestelle in der ich auf den Rettungswagen gewartet habe hat sich dann ja auch bestätigt. Der Knubbel da links gehörte so nicht.
Und ja, ich habe den Rettungswagen selbst gerufen. Erst nachdem ich schon wieder stand und mein Rad auf den Bürgersteig geschoben hatte, ist EIN Autofahrer angehalten und hat gefragt ob er helfen kann. Das Auto das direkt hinter mit abgebogen ist (und einige andere) ist einfach weitergefahren. Da muss doch in der Kindheit was schief gelaufen sein…..
Gesamtbilanz: Schlüsselbein links gebrochen. Unterarm, Hüfte und Knie links abgeschürft (trotz Hose plus Regenhose!) Aber wichigter: Das Rad ist noch heil 😉 Spiegelhalter und Pedal etwas verkratzt. Die Ortlieb office Bag etwas angeschrammt.
Nunja. Es ist jetzt knapp zwei Wochen her, von denen ich eine auf die OP gewartet habe (Was für besch… Nächte). Zumindest die Sportliche Radsaison ist damit für 2022 gelaufen. Mal sehen wann ich wieder auf dem Rad sitze. Jetzt guck ich erstmal nach neuen Reifen. Ich die Schwalbe Supermoto habe ich nun kein Vertrauen mehr.
Allzeit unfallfreie Fahrt wünscht Martin
Update 01.08.22: Es sind jetzt neue Conti Reifen bestellt. Aber viel wichtiger: 3 Wochen nach OP kann ich schon wieder normal und ohne Schmerzen oder sonstige Einschränkungen Rad fahren. Das macht Hoffnung 🙂
UPDATE 24.03.2022: Nun ja, das Interesse an Motorzweirädern scheint sich in Grenzen zu halten. Also seis drum. Dann geht es hier mit dem Kerngeschäft weiter 😉
Der Titel meines Blogs sagt es ja schon: Ich bin verrückt nach allem was zwei Räder hat. Dazu gehören neben Fahrrädern eben auch motorisierte Zweiräder. Da ist es aber bei mir eher wie bei einem Modellbahner. Ich bastel mehr als dass ich fahre. Eine kleine „Motorrad“ Story gab es ja hier schon einmal zum Thema Saxonette.
Derzeit gibt es zwei Motorzweiräder im Haushalt:
Yamaha SR 500. Baujahr 1979. KomplettumbauVelo Solex. Baujahr 1969. Ziemlich original restauriert.
Ich könnte zu den beiden z.B. jeweils eine kleine Story über den Umbau bzw die Restaurierung schreiben. Dies hat bei der Yamaha sage und schreibe 8 Jahre gedauert 🙂
Demnächst zieht auch noch ein 20 jahre altes Supersportmotorrad bei mir ein. Dies soll wieder original hergerichtet werden.
Es ist Zeit, sich mal wieder die aktuellen alltagstauglichen Graveller anzugucken. Das hatte ich ja bereits 2018, 2019 und 2020 getan. Was hat sich bei den 2022er Modellen (sofern noch vorhanden) getan? Wie zuvor sind die Grundsätze:
Feste Lichtanlage
Schutzbleche
Möglichst ein Gepäckträger
Preis bis ca 2000€
Schonmal vorweg: Es werden nicht alle teurer. Es gibt also eine Überraschung 🙂
Dazu schaue ich mir meine bekannten Kandidaten noch einmal an.
Und schon ein Updade am 21.12.2021. Stevens hat bei beiden Supreme Modellen den Preis nochmal um weitere 100€ erhöht. Deshalb ändert sich auch die Tabelle ganz am Ende noch einmal.
Was auffällt ist, dass nicht alle Hersteller auf den Shimano GRX Zug aufspringen (die spezielle Shimano Gravel bike Gruppe). Warum auch, wenn die verbaute Shimano 105 Gruppe weiterhin gut funktioniert (Klassische Rennrad Gruppe). Ich nehme auch an, dass sie leichter ist. Ebenso fällt auf, dass Shimano insgesamt diese Preisklasse dominiert. Das liegt sicher daran, dass z.B. SRAM derzeit mit seiner „XPLR“ Gravel Gruppe den Einstieg bei 265€ für ein Elektronisches e-tap Rival Schaltwerk setzt. Zum Vergleich kostet ein Shimano GRX 610/810 Schaltwerk ca 100€. Alles natürlich Endkunden UVP.
Allgemeiner Eindruck der 2022er Räder:
CUBE
Zu allererst: Das Cube ist 200€ teurer geworden (1799€). Eine neue Farbe gibts auch. Es ist weiterhin sehr gut mit der GRX 810 ausgestattet. Allerdings muss man hier aufpassen. Wie gerne auch im MTB Bereich gemacht, wird an prominenter Stelle das 810 Schaltwerk verbaut. Der Rest der Komponenten ist bunt gemischt aus GRX 810, 600, 400 und Shimano 105! Eine Tabelle mit den wichtigsten Ausstattungen findest du weiter unten. Das Rücklicht ist jetzt Cube Hausmarke und im Schutzblech intergiert. Ob das ein Fortschritt gegenüber dem tollen Supernova Rücklicht ist, wage ich zu bezweifeln. Ob die anderen Hersteller ebenfalls preislich nachgezogen haben, lest ihr weiter unten.
Auch bei Bergamont muss man jetzt 200€ (1999€) mehr zahlen und bekommt dafür nun eine neue Farbe. Nämlich schwarz. Schade, dann die war das einzige, was das Bergamont für mich außergewöhnlich machte.
Es bleibt, fast schon exotisch, bei der klassischen Shimano 105 Rennradgruppe.
Achtung festhalten: Das Bulls wird 450€ BILLIGER! Neuer Preis ist 1549€. Bulls hat ein sehr gemischtes Paket geschnürt. Die vorherige Shimano 105 2×11 Gruppe ist nun einer GRX 400 2×10 Gruppe gewichen. Wobei der Umwerfer sogar nur ein sehr günstiger aus der Sora Reihe ist. Einzig die Kurbel ist aus der GRX 600 Reihe. Der Scheinwerfer wurde von Supernova zu B+M gewechselt. Da würde ich mal sagen: Gleichstand. Leider ist aber das Rücklich deutlich abgewertet worden. Von Supernova zu Fuxon.
Wer mit 2×10 Gängen leben kann, findet hier aber ein ansonsten gutes Paket.
Das einfache Supreme setzt weiterhin auf eine (gemischte) GRX 610 mit 2×10 Gängen für 1699€. Also 200€ mehr als im Vorjahr. eigentlich ist es gar keine 610er Gruppe, sondern eine 400er die durch eine 600er Kurbel aufgehübscht wurde. Der Nabendynamo wurde etwas „downgegraded“ und die Farbe ist neu:
Das Supreme Pro bietet für 200€ mehr als im Vorjahr (jetzt 1999€) die GRX 810 Gruppe mit 2×11 Gängen und einen tollen Supernova Scheinwerfer. Auch die Bremsscheiben kommen aus einer höherwertigen Serie. Aber aufgepasst. Wie auch am Cube ist es hier bunt gemischt und es kommen auch Komponenten der 600 und 400 GRX zum Einsatz. Sehr gut gefällt mir die neue Farbe.
Die folgende Tabelle soll keine Bewertung darstellen, da es ja auf die persönlichen Vorlieben ankommt. Es sollen nur die Highlights und Schwächen der Ausstattungen aufzeigen. Wer z.B. keinen Gepäckträger braucht, dem ist das Kriterium natürlich nicht so wichtig.
FAZIT (Persönliche Meinung)
( Altes Fazit. Neubewertung aufgrund von aktuellen Preiserhöhungen) War für mich in den Vorjahren das Cube immer der klare Preis-/Leistungssieger, bin ich mir bei den 2022er Modellen nicht mehr ganz sicher. Da ich das Cube und auch das Stevens Supreme Pro aus der echten Welt kenne, ist für mich der Sieger dieses jahr das:
Stevens Supreme Pro
Es bietet für 100€ mehr als das Cube die bessere Verarbeitungsqualität und meiner Meinung nach das bessere Gesamtpaket (außer des fehlenden Gepäckträgers) als das wiederum 100€ teurere Bergamont)
NEU 21.12.2021: Aufgrund der Preiserhöhung revidiere ich meine Meinung zum Supreme Pro wieder. Das Stevens ist nun bereits 200€ teurer als das Cube. Dazu käme dann noch ein entsprechender Gepäckträger für um die 50€. Damit bleibt es wieder bei meiner Empfehlung für das
Cube Nuroad Race FE
Was ich nicht beurteilen kann ist, ob eine lupenreine 105er Gruppe besser funktioniert als ein bunter Mix aus neuen GRX Komponenten. Ich denke aber, dass sich Besitzer der 2018/2019er Modelle keine grauen Haare wachsen lassen müssen.
Wie ich es ja hier schon angekündigt hatte, durfte ich nun ein my Boo Rad ausgiebig testen. Es ist ein E-Trekkingbike (oder wie my Boo es nennt ein E-SUV) mit dem schönen Namen „my Jacobu“ geworden. Ausgestattet ist es mit einem Shimano Steps Antrieb und einem 504 Wh Akku. Auch der Rest der Ausstattung kann sich durchaus sehen lassen:
my Boo „my Jacobu“ Ausstattung
Tranzparenzhinweis
Das Rad wurde mir von my Boo kostenlos für 10 Tage zur Verfügung gestellt. Ich bekomme keinerlei Honorar für meinen Test. Alle Aussagen beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen.
Das erste was ins Auge springt ist natürlich der Rahmen. Klar, Bambus ist eher selten bis gar nicht präsent. Aber gerade deshalb möchte ich zunächst so tun, als wenn wir es hier mit einem ganz „normalen“ Pedelec zu tun haben. Ich versuche den besonderen Rahmen, die Fertigungsbedingungen, das soziale Engagement hier im ersten Teil mal auszublenden (natürlich dazu später mehr) und einfach zu gucken, was das „my Jacobu“ als Pedelec kann. Gerade beim Antrieb werde ich nicht umhin kommen, es gelegentlich mit meinem eigenen Diamant Zouma mit Bosch Performance Line Motor zu vergleichen. Da habe ich einfach die meisten Erfahrungen gesammelt.
Wartet auf den Einsatz. Das „my Jacobu“
Wir fährt es sich?
Um es kurz zu machen: Sehr komfortabel. Zum einen durch die generelle Geometrie. Man sitzt ziemlich aufrecht mit enspannten Armen und wenig Sattelüberhöhung. Der Vorbau ließe sich sogar noch etwas höher einstellen. Nach reiner Lehre hätte es für mich wahrscheinlich ein 58er Rahmen sein müssen. Da nur ein 55er verfügbar war habe ich den natürlich genommen. Aber auch das sitzt sich kommod. Ich bin 185 cm groß und habe 90 cm Schrittlänge. Durch den klassischen Trapezrahmen kann man die Sattelstütze auch weit genug rausziehen. Zum anderen sind komfortable Komponenten verbaut. Und da wäre ich beim zweiten Komfortpunkt: Dem Sattel. Das ist ja immer so eine Sache. Aber hier passt es buchstäblich wie A… auf Eimer. Der Selle Royal Essenza ist eine tolle Wahl. Wenn auch das natürlich sehr individuell ist. In der Ausstattungsliste steht allerdings ein Ergon.
Obwohl die Sattelstütze einen großen Durchmesser hat, ist die Hinterhand trotzdem ziemlich komfortabel. Hier kommt der angenehm flexende Rahmen ins Spiel. Ähnlich wie ein filigraner Stahlrahmen, schluckt das Material gerade kleine Stöße und Vibrationen weg. Vorne ergänzt durch die RockShox Paragon Gabel. Diese musste ich aber erstmal etwas aufpumpen. Beim Aufsitzen war der halbe Federweg weg. Und das schon vor der Weihnachtszeit 😉
Die anderen Bauteile die zum Komfort beitragen, bescheibe ich weiter unten.
Antrieb: Elektrik
Generell musste ich mich dran gewöhnen, dass die Unterstützung bei 25 km/h endet. Ist ja ein normales Pedelec. Normalerweise bewege ich ja ein Speed-Pedelec das bis 45 km/h unterstützt. Das umso mehr, als der Shimano Motor im besten Sinne sehr unauffällig arbeitet. Einfach eingebauter Rückenwind wie man ihn sich vorstellt. Besonders angenehm ist, dass es hier keine Kadenzbeschränkung gibt wie ich sie von Bosch kenne. Ich pedaliere gerne um die 80 bis 90 rpm. Dies ist bei Bosch bereits schwierig. Der Shimano Motor ist hier deutlich angenehmer. Auch die Bedienung gibts keine Rätsel auf. Zwei kompakte Tasten am linken Griff und ein kleines Display in der Mitte. Passt.
Der Motor ist durchaus zu hören, ist aber wiederum deutlich leiser als der Bosch CX (Gen 2). Durch das große Kettenblatt ist auch ein geringerer Kettenverschleiß zu erwarten. In der dritten Unterstützungsstufe „boost“ knallt es aber ganz schön beim Schalten. Nach Eingewöhung und wenn man etwas Druck vom Pedal nimmt, ist das aber auch kein Thema mehr.
Shimano Steps EP8
Die Unterbringung des Akkus und der Kabelage ist natürlich bei einem Bambusrahmen eine Herausforderung, da nichts innen verlegt werden kann. Dies wurde unter den gegebenen Unständen ordentlich gelöst. Nachteile sind die Schmutzempfindlichkeit und die Optik. Ein Vorteil ist natürlich die Wartung. Alles ist einfach zu erreichen.
Die Akkuhandhabung ist durch die aufgesetzte, nicht integrierte Montage auch super. Viel besser als eine voll integrierte Lösung. Lediglich das Schloss, bzw der Schlüssel macht nicht den hochwertigsten Eindruck. Da kann tatsächlich Bosch mal was besser 😉
KabelageCockpit und Bedieneinheit. Schön aufgeräumt.
Antrieb und Bremsen: Mechanik
Was mich ab dem ersten Meter beeindruckt hat, ist die Performance der aktuellen Shimano Deore 1×10 Schaltung. Ich habe an meinem Diamant noch die Version von 2018. Hätte man mir damals die 2021 Deore Schaltung vorgesetzt, ich hätte sie wohl für die aktuelle XTR gehalten.
Für alle nicht Bikenerds: Die Shimano Deore ist der Einstieg in die ernsthaften MTB Gruppen. Das ist natürlich meine Meinung. Aber ich finde, dass die anderen Gruppen (Tourney, Altus, Alivio und Acera) an hochwertigen Rädern nicht zeitgemäß sind (Shimano MTB Groupset Hirachie). Danach kommt die SLX, die XT und ganz oben die edle XTR.
Auf jeden Fall ist die Schaltperformance echt super beeindruckend. Der Hebel lässt sich sehr leicht bedienen und alles fühlt sich knacking an. Wenn es nicht aufs Prestige oder das letzte Gramm ankommt, gibt es eigentlich keinen Grund für eine XT oder XTR. Topp!
Bei der Bremse untertreibt my Boo in der Beschreibung. Dort steht eine relativ einfache, gruppenlose Shimano MT 400. Das heisst eine einfache 2-Kolben Bremszange mit nicht einstellbarem Leitungsanschluss und einer Splintbefestigung für die Bremsbeläge. Zumindest die Bremshebel sind aber auch hier aus der Deore Reihe. Das heißt, dass die Hebelweite (mit Werkzeug) einstellbar ist und der Hebel über eine geteilte Montageschelle verfügt. Das ist immer nett, da dann die Griffe im Wartungsfall nicht demontiert werden müssen. Und es ermöglicht die aufgeräumte Montage des Schalthebels zusammen mit der Bremse. Leider ist genau das hier eine schlechte Wahl. Der Schalthebel rück dadurch sehr weit nach außen. Bei der Fahrt bleibt mir leider nichts anderes übrig, als den Daumen ständig auf dem Hebel liegen zu lassen weil ich nicht weiß wo hin damit. Schade.
Das kann Magura mit der optionalen ShiftMix Lösung besser.
Kombinierte Brems- und Schalthebelmontage
Von der Bedienbarkeit und der Wirkung ist die Bremse aber, typisch Shimano, über jeden Zweifel erhaben und absolut angemessen. Man könnte den Schalthebel auch einfach mit einer separaten Schelle befestigen wenn es einen stört.
Sonstige Ausstattung
Licht:
Das B+M Toplight 2C Rücklicht ist eine gute Wahl. Es ist sehr hell und gut geschützt montiert.
Der Supernova Mini 2 Scheinwerfer hat mich dagegen etwas enttäuscht. Das Licht ist nicht besonders hell. Versteht mich nicht falsch. Es ist ein guter, sauber verarbeiteter Scheinwerfer. Aber von Supernova hätte ich für eine UVP von 155€ mehr erwartet. Ein B+M IQ-X bietet hier meiner Meinung nach die gleiche, wenn nicht bessere Performace zum halben Preis. Mein Maßstab ist hier, dass ich mit dem Scheinwerfer im Zweifel im Winter auf unbeleuchteten Landstraßen unterwegs bin. Fernlicht braucht es bei 25 km/h aber sicher nicht.
Gepäckträger:
Der Racktime Addit Gepäckträger macht einen sehr soliden Eindruck. Die 25 kg Tragkraft klingen plausibel. Meine große Ortlieb office bag passte auch problemlos dran. Daumen hoch! Auch finde ich die sichtbaren Streben zur Sattelklemme völlig in Ordnung. Dadurch ist der Träger nochmal Verwindungssteifer als einer mit versteckter Verstärkung unterhalb des Schutzbleches.
Racktime Addit und B+M Toplight 2C
Schutzbleche:
In dieser Preisklasse hätte ich eigentlich Schutzbleche aus Metall erwartet. Allerdings ist das auch eine Gewichtsfrage. Auf jeden Fall sind beide Schutzbleche breit genug um die grobstolligen Reifen abzudecken. Das vordere könnte aber gerne länger sein oder optional einen Spritzlappen haben.
Seitenständer:
Hier muss ich leider sagen, dass der Hebie Fix 18 für ein schweres Pedelec, womöglich mit Gepäck, keine gute Wahl ist. Das Rad steht recht wackelig und der Lenker neigt dann zum Umschlagen. Meine Referenz ist hier der Pletscher Esge Comp Flex Rear den ich am Diamant verbaut habe. Damit steht das Rad immer sicher. Auch wenn die volle Bürotasche dran ist.
Hebie Fix 18
Vorbau, Lenker Griffe:
Hier gibt es nichts zu meckern. Besonders der verstellbare Vorbau ist natürlich was feines. Der Ergotec Vorbau ist hochwertig verarbeitet und vorbildlich beschriftet. Der Lenker hat eine angenehme Form und Breite. Die Ergogriffe liegen toll in der Hand (bis auf das Thema mit dem Schalthebel der in Weg ist). Aber das ist sicher Geschmackssache.
Schaltzentrale
Alternativ bietet my Boo was besonderes an. Nämlich Griffe aus Birkenrinde. Das ist wirklich mal was anderes. Das Griffgefühl ist wie versprochen wirklich toll. Könnt ihr euch hier angucken -> Klick
Griffe aus Birkenrinde. Copyright: My Boo
Der Rahmen
So weit so gut. Jetzt möchte ich aber doch natürlich näher auf den Rahmen eingehen. Denn der macht das Rad eben besonders und zu einem absoluten Hingucker.
Die Organischen Formen durch die aus Sisal und Harz hergestellten Verbindungen sehen einfach toll aus. Etwas ulkig manchmal aus der Fahrerperspektive. Das Oberrohr ist z.B. nicht schnurgerade. Es ist eben so wie es gewachsen ist und macht bei diesem speziellen Rad einen Bogen nach links. Dadurch sieht es aus, als würde das Vorderrad einen Versatz nach rechts haben. Aber das ist nur Optik. Auch der Akku ist nicht 100% gerade. Aber das macht den besonderen Charme des ganzen aus. Die Verbindung von Pedelec Hightech mit dem natürlichen Material des Rahmens.
Wie ich oben schon schrieb, macht das Material den Rahmen auch sehr komfortabel. Das ist wirklich angenehm.
Das einzige was mich optisch etwas stört sind die Bearbeitungsspuren der Ausfallenden aus unbehandeltem Aluminim. Eine schwarze Eloxierung würde hier sicher auch gut aussehen. Andererseits unterstützt dies auch die „Handmade“ Optik.
Sehr schön gelöst ist auch die Schraubenauswahl. Technisch und optisch.
Ausfallende. Für Ketten- oder Nabenschaltung geeignet.
Die soziale Komponente
Dass die Rahmen dazu auch noch fair und deutlich weniger energieaufwendig in Ghana hergestellt sind, macht die ganze Sache umso interessanter. Details dazu solltet ihr euch unbedingt HIER durchlesen! Besonders hervorzuheben ist das dortige Schulprojekt. Derzeit gehen über 200 Kinder in die von der my Boo Initiative gebauten Schule. Echt mega cool und beeindruckend : My Boo Ghana School.
Preis / Leistung
Ein ganz schwieriges Thema. Das my Jacobu kostet knapp 5000€. Wenn man rein auf die Ausstattung guckt, ist das Rad klar zu teuer. Ein vergleichbares Großserienrad würde ca. 3800 bis 4000 € kosten. Aber genau das ist der Punkt. Wir haben es hier mit einem echten Manufakturprodukt zu tun. Dazu noch mit einem, das aus einem ganz besonderem Material hergestellt wurde, wo man sich nicht einfach know how einkaufen kann. Von der sozialen Komponente einmal ganz abgesehen.
Nehmen wir mal als Beispiel die Firma Alutech. Ich bin ja zugegebenermaßen ein Fanboy. Auch deren Räder sind objektiv gesehen zu teuer. Für weniger Geld bekomme ich auch sehr gute Großserienräder. Aber die Story, dass da einer im flachen Schleswig-Holstein sein Ding durchzieht und einfach geile Räder baut ist mir das Geld wert. Ähnlich sieht es bei Firmen wie Nicolai oder Norwid aus. Der Kauf eines solchen Rades ist immer auch ein Statement.
Bei my Boo ist das ganz ähnlich. Man hat etwas sehr exclusives und unterstützt zum einen die Region und zum anderen soziale Projekte in Afrika. Somit ist das Rad im besten Sinne preiswert.
Dazu kommt natürlich noch der persönliche Service. Man kann auch einfach mal hingehen und ein Schwätzchen halten. Ist gerade bei so speziellen Rädern nicht zu unterschätzen.
Kurzfazit
Zum Schluss dann noch meine obligatorischen, subjektiven Positiv- und Negativpunkte
Positiv
Toller Komfort: Rahmen, Gabel, Sattel, Cockpit
Optik
Rahmenverarbeitung
Verarbeitung Allgemein
Überzeugender Shimano Steps EP8 Antrieb
Akkuhandhabung
Tolle Deore 1 x 10 Schaltung
Alltagstauglicher Gepäckträger
Gut geschütztes, helles Rücklicht
Sehr angenehme Shimano MT400/Deore Bremse
Reifenwahl
(Preis / Leistung)
Negativ
Frontscheinwerfer mit zu geringer Ausleuchtung
Schalthebelmontage
Seitenständer zu wackelig
Akkuschloss/Schlüssel wirkt etwas weniger hochwertig
(Preis / Leistung)
Ich danke auf jeden Fall my Boo und speziell dem Felix, mir diesen Test ermöglicht zu haben. Gerne wieder 🙂
Eventuell habt ihr es ja auf Insta gesehen (siehe Link in der Seitenleiste), dass ich die Woche zu Gast bei my Boo Bambusbikes war. Dort hatte ich einen sehr netten Termin bei Felix, seines Zeichens Leiter der PR Abteilung von my Boo.
Bei my Boo im Showroom
Er hat mir erstmal die interessante Geschichte der Firma erzählt. Hört sich an wie eine gescriptete Startup Geschichte 😉 Zwei Studenten haben die Idee Bambusräder zu bauen und auch noch Gutes zu tun. Das alles im Coworking Space und mit viel Enthusiasmus. Mittlerweile hat das Unternehmen 45 Mitarbeiter und lässt seine Rahmen unter fairen Bedingungen von Hand in Ghana fertigen. Die Endmontage erfolgt auch wiederum von Hand in Kiel. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
Wie ist das denn nun mit der Nachhaltigkeit?
Konsum ist nicht Nachhaltig. Punkt. Aber wenn schon Konsum, dann so verträglich wie möglich. Und da ist Bambus als Rahmenmaterial schonmal eine super Sache. Außerdem geht es ja hier nicht um SUVs, sondern um Fahrräder, die ja per se schon ei umweltfreundliches Verkehresmittel sind. Und es geht auch nicht nur um die Umwelt. Die Leute, welche die Rahmen fertigen werden anständig dafür bezahlt, haben eine Perspektive und ihre Kinder können in die Schule gehen. Die Schule wurde auch durch my Boo gebaut. Das finde ich ziemlich cool!
Ich durfte mich dann in den heiligen Hallen umsehen. Bis auf dass die Rahmen eben aus Bambus sind, sieht es hier alles nach einer gut organisierten Manufaktur für Premium Fahrräder aus. Bei solchen Bildern lacht das Mechanikerherz:
Die Montage
Ich darf dann demnächst also ein Rad im Alltag testen. Das werden dann hauptsächlich Fahrten zur Arbeit sein. Da kann das Rad dann zeigen was es im Alltag taugt. Da ich 25 km einfachen Weg und größtenteils unbeleuchtete Landstraßen vor mir habe, bat ich um ein E-Bike mit ordentlicher Beleuchtung und einem Gepäckträger. Mein Favorit wäre somit das my Boo „MyJacobu„.
my Boo „MyJacobu“. Copyright: my Boo
Generell setzt my Boo auf den Shimano Steps EP8 Mittelmotor. Auf diesen bin ich besonders gespannt, da ich ja bisher hauptsächlich Bosch gefahren bin. Auch die Beleuchtung mit dem Supernova Mini 2 Scheinwerfer sollte mehr als ausreichend sein. Aber auch die anderen Trekkingmodelle wären sicher geeignet für den Test. Mal sehen was ich bekomme 🙂
Für die Technikfans habe ich noch einen Leckerbissen. my Boo arbeitet gerade an einem Cargobike. Soweit nichts besonderes. Bis vielleicht auf die unglaubliche Länge des Gefährts. Was ich aber richtig cool fand, war die Lenkung die mittels Zahnriemen funktioniert. Das hatte ich bis dahin auch noch nicht gesehen:
Cargobike mit Zahnriemenlenkung
Also bleibt gespannt wie es hier weitergeht. Ich werde dann zunächst kurze Updates auf Instagram geben und später einen ausführlichen Test schreiben.
Wir ich ja hier schrieb, habe ich mir ein gebrauchtes ALUTECH ICB Rahmenset mit einigen Anbauteilen gekauft. Der Aufbau ist nun fertig und ich habe einige Runden gedreht. Es fährt sich wirklich ganz anders als meine ALUTECH Fanes.
Die Fanes ist ja ein Enduro mit viel Federweg (160mm) und einem recht flachen Lenkwinkel. Das ICB nennt sich Trailfully und ist mit seinen 120mm Federweg eher straff und agil. Obwohl es auch Rahmengröße L ist sitzt es sich eher kompakt. Das heißt der Lenkkopf ist deutlich dichter am Sattel (kürzerer reach).
Der Aufbau mit der SR Suntour Epixon Gabel ist in sich ganz stimmig geworden. Der Dämpfer hatte schon etwas Spiel in den Buchsen. Das hat man ganz leicht gemerkt, wenn man das Rad am Sattel hochgehoben hat. Jetzt sind maßgefertigte, saugend passende Buchsen verbaut und am ganzen Rad klappert nix mehr. So soll das sein.
Die Ausgangssituation
Und das Endergebnis
Ein Kumpel hatte derweil ein anderes ALUTECH Projekt beendet. Aus einer ziemlich runtergerittenen Teibun wurde ein schwarzes Schmuckstück. Meine liebe Frau hat als I-Tüpfelchen die tollen Rainbowsilver Sticker geplottet. Ist echt richtig cool geworden:
– Rahmen ALUTECH ICB 2.0 – Bremsen AVID Elixir Trail 7.0 mit Stahlflexleitungen – Answer Protaper Lenker (leichte Scheuerspur von einem Zug) und Vorbau – Rock Shox Reverb Stealth höhenverstellbare Sattelstütze – Dämpfer Fox Float X Evol Kashima (minimale Beschädigungen an der Beschichtung. Es ist aber alles dicht) – Laufräder WTB STp i19
Ich bin mir bewusst, dass wir auf der welt sicher auch gerade andere Probleme haben. Nichtsdestotrotz sollten wir aber unsere Lokale Umgebung nicht vergessen. Gerade seit der Corona Zeit hat es mehr Menschen den je in die Natur gezogen. Seien es Wanderer, Camper und eben auch Radfahrer. Speziell der Mountainbiker sorgt immer wieder für Konfliktpotential. Zum Teil unverschuldet aus Unverständnis anderer Wald und Wegenutzer. Zum Teil aber auch selbst verschuldet durch Rücksichtslosigkeit und illegale Bauten in den Wäldern. Hier können ganz schnell einige wenige es allen anderen versauen.
Zum Glück gibt es auch im Norden einige legale Möglichkeiten MTB zu fahren. So sind grundsätzlich die Waldwege nicht verboten. Ein Lecuhtturmprojekt ist z.B. der „Hütti Trail“ in den gleichnamigen Hüttener Bergen. Hier gibt es speziell für Mountainbiker angelegte Strecken. Aber auch hier muss gewarnt und ermahnt werden. Es nimmt nämlich schon wieder Überhand. Und viele halten sich nicht and die Regeln.
Deshalb möchte ich hier noch einmal eindrücklich dazu aufrufen sich an die Regeln zu halten. Somit können wir alle unserer Leidenschaft weiter nachgehen:
Anders sieht es in Bikeparks aus. Auch hier sollte man sich an die Regeln halten. Aber es ist für alle Klar: Das hier ist MTB Gebiet.
Teilweise wird sowas vom Land oder der Stadt gefördert. Siehe z.B. Freiburg.
Der Hohe Norden
Aber auch im hohen Norden in Kiel ist so etwas geplant. Auf der Seite MTB-Kiel könnt ihr euch darüber informieren und auch gerne unterstützen. Aktuell wird jemand gesucht, der den Facebookauftritt betreut. Also wenn ihr Interesse habt, meldet euch doch dort.
Wie „Speeder´s Corner“ hier beschreibt, hat das S- oder Speed- oder schnelle Pedelec ein großes Potential die Verkehrswende voranzutreiben. Es ist meiner Meinung nach der beste Kompromiss zwischen einem E-Roller (zu ineffizient) und einem Pedelec (zu langsam für weitere Strecken). Man ist schnell unterwegs und tut trotzdem was für seine Gesundheit.
Achso. Wer gar nicht weiß was ein S-Pedelec sein soll. Hier ein paar Infos. Es ist keine Schande das in Deutschland nicht zu wissen, da diese tollen Fahrzeuge hier nur in homöpatischen Dosen existieren.
Das liegt sicherlich zum einen am Kaufpreis. Es geht mit „Schnäppchen“ für 3000€ los, das meiste tummelt sich bei 5- 6000€ herum und geht bis über 10.000€!! WTF? Daran sieht man schon, dass man eine gewisse Affinität zum Thema braucht. Wenn man das S-Pedelec aber als ernstzunehmendes Fahrzeug wahrnimmt und nicht als teures Freizeitgerät, dann sieht das schon anders aus. Sicher, ein E-Roller ist billiger. Aber darum geht es ja nicht. Man entscheidet sich ja bewusst für das Mitarbeiten. Wenn das S-Pedelec vielleicht sogar einen Zweitwagen ersetzt, sieht das ganze nämlich nicht mehr ganz so duster aus.
Warum sind oft identisch aussehende S-Pedelecs so viel teurer als ihre 25km/h fahrenden Geschwister? Weil sie in D und auch sonst in Europa als Kraftfahrzeug gelten. Vergleichbar mit einem normalen Motorroller. Das bedeutet für die Hersteller einiges an Aufwand um eine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr zu erlangen.
Da liegt speziell in Deutschland auch sicher der zweite Grund für die geringe Verbreitung dieser Gattung. Das S-Pedelec wird als Kraftfahrzeug gesehen. Und das bedeutet:
Helmpflicht: Für mich kein Nachteil. Ich denke jeder ersthafte Radpendler fährt sowieso mit Helm. Und wenn nur als Wetterschutz ;). Die Art des Helmes ist aber in Deutschland irgendwie unklar. Ganz streng genommen müsste man einen Motorradhelm tragen (Kraftfahrzeug). Die Niederlande sind hier weiter und haben eine spezielle Norm geschaffen. Die NTA 8776. Hier auch Infos dazu.
Kennzeichenpflicht: Genau wie beim Mofa oder Roller ist jedes Jahr eine neues Versicherungskennzeichen fällig. Dieses kostet zwischen 50 und 120€ / Jahr. Je nach Anbieter und Leistungsumfang. Im Vergleich zu einer Fahrradversicherung für in Rad mit diesem Wert ist das aber ziemlich günstig.
Keine Radwege erlaubt! Ich denke das ist der größte Abschrecker. Ich habe Glück und fahre viel auf kleinen Nebenstraßen. Aber ist zum Beispiel ein Radweg neben einer Bundesstraße vorhanden, darf man diesen nicht benutzen und muss auf der Fahrbahn fahren! Auch Radschnellwege sind tabu! Mittlerweile fahre ich in der Stadt meist trotzdem auf dem Radweg (mit angepasster Geschwindigkeit) weil ich die brenzligen Situationen und Erziehungsversuche verursacht durch Wutbürger am Steuer leid bin….
Keine Mitnahme von S-Pedelecs in Öffentlichen Verkehrmitteln. Für den Gesetzgeber ist das so, als wenn man einen benzingetriebenen Roller mit den in Zug nimmt. Obwohl das S-Pedelec physisch identisch mit einem normalen Pedelec ist….
Kein Leasing z.B. als Jobrad möglich. Gerade diese Kategorie hätte doch das größte Potential den einen oder anderen Parkplatz in der Firma freizumachen. Anscheinend machen das einige Firmen. Den meisten ist aber der Verwaltungsaufwand zu groß. Siehe Kommentare weiter unten.
Zusammenfassung und was zum Nachdenken
Warum sollte ein Radweg nicht genutzt werden dürfen? Es wird mit der hohen Geschwindigkeit begründet die für die anderen gefährlich ist. Man könnte ja die Geschwindigkeit mittels Beschilderung beschränken oder generell max 25 km/h auf Radwegen erlauben. Ich ziehe auch gerne das Beispiel des Porsche (oder jedes anderen PKW) heran der ja auch 300 km/h fahren KÖNNTE, aber trotzem in die 30 Zone darf. Dem Autofahrer wird zugetraut, dass er sich entsprechend verhält. Dem S-Pedelecfahrer nicht. Der muss dann auf eigene Gefahr auf der Straße fahren.
Warum wird das S-Pedelec mit einem 45 km/h Roller gleichgestellt? Wer es schon einmal ausprobiert hat weiß, dass man sich schon gehörig anstrengen muss um dauerhaft 45 km/h zu fahren. Es ist eine völlig andere Fortbewegung als mit einem Roller. Im Umkehrschluss müssten dann doch für normale Pedelecs auch die Mofa Regeln gelten: Helmpflicht, Versicherungspflicht und nur die Benutzung bestimmter Wege. Es KANN immerhin auch 25 km/h fahren. Und zwar deutlich einfacher als die 45.
Manchmal denke ich, dass der Gesetzgeber diese Kategorie mit Absicht sabotiert. Es gibt hier einige unlogische Regelungen. In der Schweiz ist der Anteil an schnellen Pedlecs deutlich größer. Auch hier gilt Helm- und Zulassungspficht (was ich persönlich nicht als Nachteil sehe). Aber sie genießen zusätzlich sämtlich Fahrradrechte: Radwegbenutzung, Mitnahme im ÖPNV…
Es wäre schön wenn sich hier einiges ändern würde. Danke hier speziell an Speeder´s Corner und den Pedelecmonitor die sich bemühen dieses Thema bekannter zu machen!
2019 habe ich diesen doch recht kritischen Artikel zum Thema Elektroautoförderung geschrieben ->Klick
Seit dem hat sich viel getan und ich habe meine Meinung nicht grundsätzlich geändert. Allerdings kann ich nun aus eigener Erfahrung etwas zum Thema Elektroauto schreiben. Denn seit Januar 2021 steht bei uns nun eines auf dem Hof. Dies hatte ich auch damals nicht ausgeschlossen. Es ging nur etwas früher los als gedacht.
Den Anstoß gaben mehrere Faktoren. Zum einen die E-Auto Prämie von 6.100€ und die 2020 eingeführte Förderung für Wallboxen von 900€. Auch habe ich noch ein Angebot meines Arbeitgebers bekommen. Und schon ist das ganze gar nicht mehr so teuer wie gedacht. Da unsere Garage und das Carport eh elektrifiziert werden sollten dachte ich mir, dann nehm ich die Förderung noch mit. Ich weiß, das klingt egoistisch und geht auf Kosten der Allgemeinheit. Das tun andere Klimaschutzmaßnahmen wie Gebäudesanierung aber auch. Warum ich das Elektroauto in meinem persönlichen Fall für einen Beitrag zum Klimaschutz halte werde ich noch erläutern.
Ein großer Faktor war auf jeden Fall auch die Tatsache, dass wir seit September 2019 unsere eigene PV-Anlage auf dem Hausdach hatten. Bei der derzeitigen Eispeisevergütung liegt es somit auch nahe, seinen erzeugten Strom lieber selbst zu verbrauchen.
Aber der Reihe nach:
Kosten
2019 habe ich mal meinen Kia Picanto einer Renault ZOE gegenübergestellt. Generell ist das Elektroauto immer noch teurer, aber die Kosten haben sich etwas verschoben (in rot die Änderungen ggü 2019). Nebenbei hatte ich auch die Spritkosten des Kia falsch ausgerechnet. Hat keiner gemerkt ;). Ich gehe nun von 10.000 km/a aus, weil mein Batteriemietvertrag auch so läuft:
Kia Picanto 1,0
Kaufpreis: 10.000€
Steuern/a: 80€
Verbrauch: 5,2 l/100 km -> 5,0 x 1,54€ = 7,7€ / 100 km -> 2,310€ / 36 Monate
Wartung: 10.000 k/ 1 x pro Jahr: 250 €/a -> 750 / 36 Monate
-> Für 36 Monate: 13.060 €
Das meistverkauft Elektroauto in Deutschland und auch vergleichbar mit dem Kia:
Verbrauch: 15,3 KWh/100 km (Katalogwert nach WLTP Eigener ermittelter Wert)
Annahme: Zuhause geladen. Davon 50% Solar, 50% Netz -> Durchschnittlich 20Cent / KWh (30Cent KWh Netzstrom + 10Cent KWh nicht bekommene Einspeisevergütung /2) -> 3,06€/ 100 km
-> 918€ / 36 Monate
Im besten Fall 0€ wenn man immer öffentlich umsonst lädt (gibt es eigentlich nicht mehr)
Wartung: 10.000 k/ 1 x pro Jahr: 150 €/a -> 450 / 36 Monate
-> Für 36 Monate: 16.318 €
Die Renault ZOE ist somit nach 3 Jahren und 10.000km /a lediglich 3,258 € teurer als der Kia. 2019 hatte ich mit den alten Annahmen noch über 5000€ ausgerechnet. Nicht berücksichtigt ist die bereits in der Basisversion der ZOE enthaltene viel bessere Ausstattung. Gegenüber dem Kia (der ja auch ein Kleinstwagen ist. Die ZOE eher Polo Klasse) hat der Renault folgende Mehrausstattung: Voll Digital Cockpit, Multimedia Display, DAB+ Radio, Keyless go, Automatikgetriebe (bedingt durch den E-Antrieb), Standheizung/Kühlung. Dafür hinten nur Kurbelfenster ;).
Die Wallbox könnte man noch dazurechnen. Diese ist ja aber nicht exclusiv nur für dieses erste E-Auto und kann danach weiterbenutzt werden.
Umwelt
Ich weiß, dass hier echte Grabenkämpfe stattfinden. Ich will dazu gar nicht so viel schreiben und euch dieses Video von Dr.Whatson ans Herz legen: (4) Die Wahrheit über Elektroautos – YouTube
Nur ein paar Fakten:
Auch Verbrennerautos wachsen nicht auf Bäumen und erzeugen CO2 bei der Herstellung
Auch in Verbrennerautos sind seltene Erden versteckt. In den Akkus der E-Autos sind übrigens KEINE seltenen Erden enthalten)
Ein neues Auto schleppt immer einen CO2 Rucksack mit sich herum
Dieser ist beim Elektroauto deutlich größer
So nun aber zu meiner persönlichen Situation.
Bezogen auf die Nutzung eines Elektroautos wohne ich ideal. Ländlich in Schleswig Holstein mit eigener Solarstrom Anlage auf dem Dach. Dazu ein Zitat von www.schleswig-holstein.de:
Also selbst wenn man komplett ohne PV-Anlage lädt, ist der erneuerbare Anteil schon jetzt sehr hoch. Gehen wir jedoch mal von gesamtdeutschen Ökostrommix aus, der sich seit 2019 auch bereits verbessert hat:
Der Ökostrommix in Deutschland wird mit 0,4210,401g CO2 / KWh angenommen. Demnach würde unser Auto also 0,401 g/KWh x 15,3 KWh / 100 km x 30.000km = 1841 kg CO2 emittieren. Bei 50% Solarstrom dann nur noch 920 kg.
Der Benzin Kia wird in den 3 Jahren 3,720 kg CO2 emittieren (5,2 l/100 km x 23,8 = 124 g/km. 124 g CO2/km x 30.000 km)
Im Jahr 2030 soll Schleswig-Holsteins Strommix 100% Klimaneutral sein. Aber selbst so spart das Elektroauto pro Jahr 933kg CO2 ein. Dabei ist nur die direkte CO2 Emission eingerechnet. Die Förderung, Herstellung und der Transport fossiler Brennstoffe erzeugen natürlich auch noch einma CO2 obendrauf.
Das schwedische Institut IVL gibt an, dass die Akkuherstellung mittlerweile 61 – 106 kg CO2/kWh benötigt. 2017 lag dieser Wert noch bei 150 – 200 kg/KWh (Quelle: www.energie-experten.ch). Nimmt man nun an, dass dieser Durchschnittwert (61+106 / 2) von 114 kg/kWh und auch der Strommix konstant bleiben, wäre der CO2 Rucksack meines Auto mit einer 52kWh Batterie nach 6,4 Jahren getilgt und man wäre in der „Gewinnzone“ (Die Eindhoven University geht übrigens von durchschnittlich 65 kg/kWh aus). Aber da sich beide Werte kontinuiertlich verbessern, wird dies früher der Fall sein. Der Verbrenner wird bis zum Ende seiner Nutzungszeit weiterhin CO2 (und andere Schadstoffe) emittieren. Zudem ist mein „persönlicher Strommix“ jetzt schon deutlich besser als der Gesamtdeutsche.
Natürlich ist die Akkuherstellung problematisch. Auch hier lege ich euch wieder das oben verlinkte Video nahe. Kobalt wird schon seit Jahrzehnten unter prekären Umständen abgebaut. Und bei den Milliarden von Smartphone Akkus die im Umlauf sind hat noch nie jemand den grünen Zeigefinger erhoben. Denn es hat ja jeder eines oder mehrere 😉
Fazit
In unserer persönlichen Situation ergibt das Elektroauto absolut Sinn. Klar ist es nicht das Allheilmittel und wie immer wird sich ein Mittelweg finden müssen. In den Ballungräumen geht es nur mit insgesamt weniger Autos (egal wie angetrieben) und mit besserem ÖPNV und besserer Radinfrastruktur.
Das Elektroauto ist absolut Alltagstauglich. Auf dem Land ist die Ladesituation einfach super entspannt. Nach Hause kommen, Anstecken und in ein paar Stunden ist das Auto Wieder voll. Bei unserer derzeitigen Durchschnittsstrecke ist das einmal die Woche.
Es gibt keine Reichweitenprobleme. Je nach Jahreszeit sind 280 bis 330 km drin. Bei unserer (ich behaupte mal ziemlich typischen) Kleinwagennutzung (Einkaufen, Kindergarten, Arbeitsweg usw) reicht die Füllung also mehrere Tage. Außerdem entfällt der nervige Tankstopp. Zuhause dauert das Ein- und Ausstecken 10 Sekunden.
Es ist schade, dass die deutschen Hersteller immernoch schlafen. Ich finde Renault hat mit der ZOE echte Pionierarbeit geleistet und ein tolles Paket geschnürt.
Es fährt sich einfach sooo gut. Kein Verbrenner mit einem noch so tollen automatischen Getriebe kann da mithalten. Leise, smooth und kraftvoll bei gerade einmal 80kW Spitzenleistung.
Zum Schluss
Leben und leben lassen. Wer ein E-Auto kauft muss sich immer irgendwie rechfertigen. Fast wie bei nem Thermomix 😉 Ich diskutiere gerne. Aber sobald jemand anfängt mit den schlimmen Akkus und den ständig abbrennenden E-Autos und überhaput Körnerfresser und so… Da verliere ich die Geduld. Speziell wenn mehrmals im Jahr in den Urlaub geflogen wird und der/diejenige sich beim Autokauf vorher noch nie Gedanken über Umweltaspekte gemacht hat.
Übrigens liegt der durchschnittliche Neuwagenpreis 2020 bei 36.340€ (Quelle: Statista.de). Da kann man bei den nun erhältlichen günstigen E-Autos wie Renault ZOE, Hyundai Kona/Ioniq, Dacia Spring nicht mehr wirklich von einem „Reichenspielzeug“ reden. Selbst ohne Förderung.
Lasst euch drauf ein oder lehnt es eben ab. Eure Entscheidung. Kommt gerne vorbei und probiert es selbst aus.
Als wir letztens mal wieder am Hütti Trail waren, wollte meine Frau auch mal eine Abfahrt ausprobieren. Und obwohl mein Mountainbike viel zu groß für sie ist, hat man gemerkt, dass die Saat gesät ist 😉
Da ich ja nichts lieber mache als Daten und Preis/Leistungsverhältnisse zu analysieren, habe ich mich jetzt mal auf das unbekannte Terrain der Damen Einsteiger MTB um die 1000€ gewagt.
Es gibt einige Artikel darüber, ob es spezifische Damen MTBs braucht oder ob das nur wieder ein sexistisches Ding ist, Frauen ein schlecht ausgestattetes MTB in Rosa mit Blumen anzudrehen.
Meine Meinung dazu:
Das Auge kauft mit. Und meiner Frau haben die verschieden „Frauen Farben“ auf anhieb besser gefallen als die meist gedeckten oder knalligen unisex Varianten.
Fakt ist: Frauen sind im Durchschnitt kleiner und leichter als Männer (Frauen 40- 45 Jahre: 1,67 m / 69,4 kg ; Männer 40 – 45 Jahre: 1,80 m / 87,3 kg. Quelle: Statistisches Bundesamt)
Wen schert der Durchschnitt? Meine Frau hat deutlich kürzere Arme und Beine als ich und ist insgesamt kleiner. Das heißt für ein Fahrrad: Der Rahmen muss kleiner sein, der Lenker schmaler und ggf. die Tretkurbeln kürzer. Ansonsten fühlt man sich einfach nicht sicher auf einem Rad. Wer schon einmal ein Kind auf einem viel zu großen Rad gesehen hat, weiß was ich meine. Auch der Sattel als sehr sensible Zone ist oft spezifisch gestaltet.
Also habe ich mir mal ein paar Kandidaten herausgesucht. Es ist Fachhandel und Direktversand dabei. Der Preis sollte um die 1000€ nicht überschreiten.
Canyon Grand Caynon 5 WMN, 799€, Direktversand
Copyright: Canyon Bikes
Radon ZR Lady 7.0, 829€, Direktversand
Copyright: Radon Bikes
Cube Access WS SL, 1049€, Fachhandel
Copyright: Cube Bikes
Was alle 3 Räder gemeinsam haben:
Aluminium Rahmen
Luft Federgabel
Relativ einfache Shimano Bremsen
1 x 12 fach Antrieb von Shimano oder SRAM (Was in dieser Preisklasse durchaus beachtenswert ist)
Gewichte (Katalogwert bei der kleinsten Rahmengröße) 13 bis 13,6 kg
Die Geometrien sind sich insgesamt auch ziemlich ähnlich. Hier einmal der Vergleich der beiden wichtigen Größen Stack und Reach. Ganz vereinfacht gesagt: Je größer der Stack und je kleiner der Reach Wert, desto aufrechter und komfortabler die Sitzposition. Das Canyon wäre in diesem Vergleich also das gestreckteste Bike.
Besispiel. Copyright Radon Bikes
Bike
Stack (mm)
Reach (mm)
Canyon
595
397
Radon
593
363
Cube
603
377
Stack und Reach in Rahmengröße „S“
In der folgenden Tabelle habe ich einmal die Wichtigsten Ausstattungsmerkmale zusammengefasst. Etwas unfair ist natürlich wie immer, dass das Cube als Fachhandelsrad einen Preisnachteil hat.
Rein datenbasiert kann man klar sagen, dass Radon das beste Gesamtpaket schnürt. Guter Preis, gutes Gesamtgewicht und eine solide Ausstattung. Gegen das Cube spricht für mich z.B. auch die geringere Bandbreite der Kassette. Gerade im Einsteigerbereich ist jeder Zahn mehr hinten gern genommen 😉 Dafür ist die Bremse am Cube auf dem Papier etwas besser. Allerdings kann ich auf den ersten Blick keine Unterschiede der MT 200 und 400 erkennen.
Was ich natürlich nicht beurteilen kann ist die generelle Verarbeitung der Räder. Aus der Erfahrungen mit Rennrädern und anderen MTBs der Marken wäre mein Ranking folgendes (Gut zu weniger gut): 1. Canyon, 2. Radon, 3. Cube
Was allen Rädern fehlt und anscheinend für Hardtails von den Herstellern nicht vorgesehen ist, ist eine höhenverstellbare Sattelstütze. Meiner Meinung nach eine der sinnvollsten Innovationen der MTB Technik der letzten Jahre. Diese würde ich an jedem Rad nachrüsten. Hier wären noch einmal ca 150 bis 200 Euro einzurechnen.
Selber bauen
Ist auch ein Option die Spaß macht. Super viel günstiger wird es aber dadurch nicht wie ich wieder beim Aufbau eines Kinderbikes festgestellt habe. Und man muss erstmal einen Rahmen bekommen.
UPDATE 18.05.2021
Es ist nun das Radon geworden. Unter anderem weil es das einzige verfügbare war 😉 Aber nicht nur deswegen. Das Gesamtpaket aus Ausstattung, Gewicht und Optik hat mich überzeugt. Das Canyon ist auch eine Gute Wahl. Aber die sportlichere Sitzposition gefiel uns nicht so.
Wäre es nicht toll, wenn einem Deutschland auch in den Sinn kommt wenn es um das Thema Fahrrad geht? Ist ja derzeit eher mit dem Auto verbunden.
Auch die Investitionen die für die jeweilige Verkehrsform getätigt werden, stehen in keinem Verhältnis. Dass das Fahrrad auch als ernstzunehmendes Verkehrsmittel taugt, zeigen Städte wie Kopenhagen oder Ansterdam deutlich. Aber auch Deutsche Städte geben „gas“. Als leuchtende Beispiele seien Münster, Freiburg und auch Kiel genannt.
Es muss auch in anderen Städten und auf dem Land ein Umdenken starten.
Man sollte ja meinen, dass der E-Bike oder besser Pedelec Markt langsam gesättigt ist. Anscheinend nicht. Denn eine neue Marke kommt im März auf den deutschen Markt: TOTEM. Der Name Carry suggeriert für mich erst einmal ein Lastenrad.
Das Carry ist aber ein, mit knapp 2500€ ziemliches günstiges, E-Fully. Sieht auf den ersten Blick wirklich schick aus:
TOTEM Carry Copyright:Totem Bikes
Was besonders auffällt ist, dass das Rad einen mir unbekannten Mittelmotor von VINKA verwendet. Rein optisch ähnelt er sehr dem Bosch performance gen 2. Hat aber vorne ein Großes Kettenblatt. Die TOTEM Bikes werden in Tschechien hergestellt. Das VINKA System ist eine japanische Entwicklung. Der Akku verfügt über 504 Wh, verfügt über Samsung Markenzellen und ist im Rahmen integriert aber anscheinend auch entnehmbar.
Rahmen und Geometrie wirken sehr modern. Der Hinterbau ist als klassischer Viergelenker ausgeführt.
Die Komponenten sind, dem Preis geschuldet, eher einfach gehalten. So ist die Luftgabel immerhin von Suntour und einstellbar. Der Dämpfer jedoch ist ein sehr einfacher Kindshock (A5 RP-1 Air) und lediglich per Luftdruck dem Fahrergewicht anpassbar. Auch die Bremsen sind günstige (immerhin Shimano) BR200 auf Acera/Altus Niveau. Auch Reifen, Laufräder usw sind eher einfach gehalten und es fehlt eine Vario Sattelstütze. Die Schaltung ist aber eine solide Shimano Deore. Aber irgendwo muss der Preis ja herkommen.
Wenn das Rad gut fährt, kann man später immer noch aufrüsten.
Um das Rad wirklich beurteilen zu können, wurde mir eine Probefahrt angeboten. Da muss man natürlich derzeit gucken ob sowas geht. Wäre aber super spannend.
TOTEM Carry. Copyright: Totem Bikes
Hier noch das offizielle Datenblatt. Ich habe mal etwas mehr Informationen angefragt. Bin Sehr gespannt.
Insgesamt sieht das Rad nach einer guten Alternative für alle aus, die erstmal in die E-MTB Welt einsteigen wollen und nicht direkt 4000€ oder mehr investieren wollen.
Zu Weihnachten war es endlich so weit. Unsere Große (8 Jahre) hat ihr neues Rad bekommen. In unserem Fall ist es ein Naloo Chameleon 26 geworden. Wir haben uns bewusst entschieden diesmal eine „Zwischengröße“ auszulassen, da sie schon sehr gut fährt. Bei kleineren Kindern finde ich die Zwischengrößen super, da hier auch das Gewicht noch eine größere Rolle spielt. Unser kleiner (5 Jahre) hat auch was davon. Er hat nun das WOOM 4 geerbt und ist ganz stolz.
Ich möchte hier einmal genauer auf das Naloo eingehen und einen ersten Eindruck beschreiben. Auch möchte ich einen Vergleich zu WOOM machen.
Insgesamt macht das Rad einen soliden Eindruck und ist trotzdem immer noch sehr leicht:
Naloo Chameleon Details
Hier mal eine Aufstellung der Dinge die mir Positiv und negativ aufgefallen sind:
PRO
Lackierung: Insgesamt sehr gleichmäßig. Die Langzwitqualität wird sich noch zeigen müssen. Außerdem finde ich die Farbe geil 😉
Schweißnähte: Sauber ausgeführt
Rahmendesign: Sehr tiefer Einstieg. So können auch kleinere Kinder sicher absteigen. Alle Gewinde für z.B Gepäckträgermontage sind sauber gearbeitet und Lackfrei wie es sein soll. Befestigungsmöglichkeit für einen Flaschenhalter vorhanden (Schrauben sidn bereits verbaut)
Gewicht: Mit 9,9 kg (ohne Gepäckträger und Schutzbleche) für ein 26er sehr gut und vergleichbar mit dem WOOM 6 (9,5 kg)
Leichte und leicht profilierte KENDA Markenreifen.
Komponenten: Machen insgesamt einen guten Eindruck. Shimano Altus Schaltwerk mit Triggerschalter
Zubehör: Gepäckträger und Schutzbleche machen einen wertigen Eindruck. Speziell die Schutzbleche waren am WOOM 4 ihr Geld nicht Wert und schlecht verarbeitet.
Preis: (549€ ohne Zubehör) Gemessen an Verarbeiung und Gewicht angemessen. Vergleichbar mit WOOM
CONTRA
Anleitung. Sehr schlecht da einfach nicht vorhanden. Im Gegensatz zum WOOM muss z.B. der Steuersatz nach der Lenkermontage eingestellt werden. Wer das noch nie gemacht hat, wird das so nicht hinbekommen
Kein Schnellspanner am Sattel. Gerade in der Findungsphase wäre das sehr gut wenn man noch öfter nachkorrigiert.
Vorbau nicht verstellbar (wie z.B. bei Woom)
Zubehör: Ständer stabil. Leider aber als Mittel- und nicht als Hinterbauständer ausgeführt (WOOM). So stört er immer beim rückwärts schieben. Kann allerdings dann auch nicht vergessen werden
Preis. Viel Geld für ein Kinderrad
Ich werde dann berichten, wie sich das Rad im Alltag schlagen wird. Bei der Beleuchtung setzen wir wieder auf StvZO konforme Akkuleuchten. Sind schön hell und leicht.
Kinder wachsen viel zu schnell. Das weiß man ja. Aber was man vorher nicht weiß ist, dass der Fahrradkauf dann ganz schön ins Geld gehen kann. Zumindest wenn man keine riesen Größensprünge machen will. Wir haben derzeit ein WOOM 3 (16″) und ein WOOM 4 (20″) im Fuhrpark. Mit beiden Rädern sind wir absolut zufrieden und ich bleibe dabei, dass sich der zunächst hoch erscheinende Kaufpreis schnell relativiert wenn man sich die Gebrauchtpreise ansieht. Das WOOM 3 wird nun zum Jahresende im Freundeskreis für 280€ weitergegeben. Auf e… Kleinanzeigen wäre ich es sich für bis zu 320 losgeworden.
Nun also WOOM 5 (24″) oder WOOM 6 (26″). Das wäre die naheliegende Entscheidung. Erstmal gebraucht gucken: Wenig da oder fast zum Neupreis! Mh also neu: Upsi. Alles ausverkauft…. Der Hype (zu dem vielleicht auch ich beigetragen habe) hat also zur Folge, dass WOOM sein gesamtes Kontingent für dieses Jahr anscheinend schon verkauft hat. Wo soll ich denn nun ein Kinderrad zu Weihnachten herbekommen?
Ich habe mich dann einmal auf „Kinderfahrradfinder“ umgesehen. Es gibt ja noch was anderes außer WOOM und Baumarkt. Die Edelmarken ala Early Rider oder Rascal schieden für mich aus. Ich bin zwar Fahrradfreak, aber 750 bis 1000€ für ein nacktes Sportrad ist mir dann doch too much.
So bin ich dann bei NALOO hängengeblieben. Ein Marke aus der Schweiz. Speziell beim Modell Chameleon, das den Woom Rädern ziemlich ähnlich ist.
Naloo Chameleon. Copyright: NALOO Bikes
Soweit ist es wirklich ziemlich ähnlich. Entgegen unserer sonstigen Überzeugung ein Rad nicht „zu groß“ zu kaufen, gehen wir hier aber gleich auf 26″. Der Naloo adaptive frame ist, ähnlich wie bei modernen Mountainbikes, am Sitzrohr tief heruntergezogen um viel Beinfreiheit zu schaffen. Außerdem sagen sowohl WOOM als auch NALOO, dass das bestimmende, neben der Schrittlänge, das Fahrkönnen des Kindes ist. Hier ist unsere große auf jeden Fall super unterwegs. Einen großen Vorteil gegenüber WOOM finde ich, dass NALOO ab 26″ vom Drehgriffschalter auf Trigger wechselt. Der sollte noch intuitiver zu bedienen sein. Und die knallige Farbe Türkis hat es uns auch angetan. Da Unser kleiner dieses Rad wohl nicht erben wird, kann man hier auch mal ne richtige „Mädchenfarbe“ nehmen. Nachteilig gegenüber WOOM finde ich den Mittelständer (statt eines Hinterbauständers) der beim Zurückschieben immer blockiert.
Chameleon 26 in türkis Copyright: NALOO BikesCleaner look und coole Farbe Copyright: NALOO Bikes
Preislich ist das NALOO im Rahmen den man auch vom WOOM gewohnt ist. Es ist lediglich ca 400g schwerer, aber für ein 26er immernoch sehr leicht.
Insgesamt wären wir mit Zubehör wie Gepäckträgerm, Ständer und Schutzblechen dann bei insgesamt 624€. Ist sicher ne Menge Holz. Aber dieses Rad sollte jetzt auch ein paar Jahre halten.
Naloo 26 Zubehör Copyright: NALOO Bikes
Es sind bei einem Onlinehändler noch 6 Stück in Türkis zu haben. Da werde ich wohl mal bestellen. Nach Weihnachten gibt es dann ein Review.
Am letzten Wochenende waren wir mal wieder in St.Andreasberg zu Gast. Hier treffen wir (also ich und diverse feste und wechselnde Freunde) und mindestens einmal im Jahr um die Naturtrails und auch den nahegelegenen Bikepark MSB X-Trail zu genießen.
Dieses mal sollte es am Freitag aber etwas ganz besonderes geben. Wir haben uns zu fünft zu einem jump and drop Kurs angemeldet. Durchgeführt wurde dieser von einem sehr netten Trainer von Trailtech. Wir sind ja vergleichsweise alt um das noch anständig zu lernen. Aber es war echt super hilfreich.
Man denkt ja: „Radfahren? Mach ich seit 35 Jahren. Kann ich“. Da kann ich nun ein ganz klares „Ja aber“ hintendran stellen. Wir haben uns also um 10:00 am Bikepark getroffen und dann ging es erstmal zum Bikecheck. Luftdruck, Dämpfereinstellung, ist alles fest und noch da?
Die mutige Seniorentruppe
Schon bei den ersten Übungen wurde klar, dass man sich einen komischen Fahrstil „drauffahren“ kann. Ist ein bisschen wie alleine Schlagzeug zu lernen. Klappt ganz gut, aber wenn man es dann mal von einem Profi gezeigt bekommt merkt man, was man alles so optimieren kann. Oder habt ihr jemals die Fersen je nach Situation hoch oder runtergedrückt auf dem Pedal?
Vormitags haben wir uns also nur mit Tablejumps und dem Wegdrücken von Bodenwellen beschäftigt. Erst immer die gleichen Schleifen und zum Schluss dann auf mehreren ganzen Abfahrten.
Klappt schon super!
Nach der Mittagspause (Der Regen wurde doller und doller) ging es dann ans droppen. Und für mich persönlich ging es eher um den Schweinehund als um die Technik. Aber wenn man sich nach dem Übungsdrop dann an einen „richtigen“ traut, dann ich das schon ein geiles Gefühl 🙂
Erst üben, dann anwenden…
Danke nochmal an Trailtech für den super Tag. Bis auf zwei kleine Stürze ist auch alles und alle heil geblieben.
Auf der Tour am nächsten Tag haben sich alle auch echt sicherer Gefühlt im verblockten Gelände. Man hat förmlich nach Absprungkanten gesucht.
Entschuldigt die schlechte Bildqualität. Aber die Handykamera war bei den Licht- und Nässeverhältnissen leicht überfordert. Sogar mein „Dirtsuit“ hat aufgegeben. War dicht, aber die Reißverschlüsse sind nun kaputt. Dazu gibt es nochmal gesondert was.
Gewohnt haben wir wieder beim Werkmeister harz bnb. War wirklich wieder super. Das war es schon immer. Aber besonders hat mich die Umsetzung der Corona Hygienemaßnahmen beeindruckt. Alles eine Frage von guter Organisation. So fühlte man sich immer sicher. Und draußen im Wald ist es ja eh einfacher. Was dieses mal besonders angenehm war, ist der auch für Wintersportler ausgerüstete Trockenraum mit Lufttrocker, Schuhwärmern, Waschmaschine usw. Daumen hoch und nächstes Jahr gerne wieder. Vorhanden ist auch eine Große Garage mit Werkstatt sowie ein Bike Waschplatz. Der ist besonders für mich am schönsten 🙂
Immer mal wieder stoße ich auf neue und ältere Berichte zum Pendeln mit dem S- oder Speed Pedelec. Man kann es eigentlich kurz zusammenfassen wie diese Berichte zu 90% enden: Macht Spaß, aber ist eine gefährliche Todesfalle. Und überhaupt nur was für den Sommer…. Aha!
Relativ neutral bei der Dekra: S-Pedelec: Mit Tempo 45 zur Arbeit Hier kommt der Tester zur Ansicht, dass das doch nur was für den Sommer sei.
Speziell zu letzterem Punkt frage ich mich, ob da die richtigen Leute auf die Artikel angesetzt wurden. Bei normalen Pedelecs scheint das nicht so ein Thema zu sein. Eventuell liegt es daran, dass hier teilweise Autopendler (Der ich ja auch vorher war und manchmal bin) auf das S-Pedelec gesetzt werden. Natürlich ist das dann ein großer Unterschied zum SUV mit Sitz- und Lenkradheizung. Man muss sich dann eben entsprechend anziehen. Dann kann man jeglichem Wetter trotzen ->Klick. Die Frage ist eher, ob man es will. Natürlich ist es schön im Sommer Rad zu fahren. Aber ich mag es auch im Herbst und Winter unterwegs zu sein und das Wetter zu erleben. Das erinnert ein bisschen an einen E-Autotest der Autobild, in dem sich der Reporter über die Windgeräusche mokiert die er im Diesel PKW wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte.
Vielleicht sollten lieber Leute S-Pedelecs testen die eh schon gerne Rad fahren, aber deren Arbeitsweg für das normale Rad zu lang ist.
Zum Punkt „Todesfalle“ kann sicher jeder Radfahrer eine Geschichte beitragen. Leider macht die S-Pedelec Einstufung als Moped die Sache tatsächlich gefährlicher wenn man sich an die Regel hält, dass Radwege tabu sind.
Ich bin es mittlerweile leid von Autofahrern „erzogen“ zu werden. Deshalb weiche ich auf meinem Stück durch die Stadt auf den Hauptstrecken auf die Radwege aus. Natürlich mit angepasster Geschwindigkeit. Ein eventuelles Bußgeld würde ich da eher in Kauf nehmen, als zum wiederholten mal von der Fahrbahn gehupt oder gedrängt zu werden. Ähnliches gilt übrigens für Bundesstraßen mit Radweg daneben.
Hier fehlen in Deutschland der Wille und die Ideen unserer Europäischen Nachbarn, die da deutlich differenzierter sind. Z.B. Haben die Niederlande mit der NTA 8776 sogar eine eigene Norm für S-Pedelec Helme geschaffen.
Eines muss man hier mal klar sagen: Wenn es Nahtoderfahrungen gibt, dann aufgrund der Erziehungsversuche einiger Wutbürger hinterm Lenkrad. Ein Freund von mir aht gerade die erste Strafanzeige seines Lebens getätigt weil ein Autofahrer ihn an den Randstein gedrängt hat. Und auch eine solche Presse fördert sicher nicht die Lust auf das Umsteigen. Da kann ich mich leider nicht ausnehmen. Allerdings berichte ich aus dem Alltag un dnicht nur von einer kurzen Stippvisite…
Was ich übrigens total daneben finde ist, dass die Helmpflicht die bei S-Pedelecs besteht immer als Negativpunkt herausgestellt wird. Welcher ernsthafte Radpendler trägt denn bitte keinen Helm? Und zwar weil es sicherer ist und im Herbst und Winter auch besseren Wetterschutz bietet. Da ist wieder das Thema „Autopendler aufs S-Pedelec gesetzt“ der Haken.
TROTZDEM möchte ich allen ans Herz legen es einmal zu versuchen, wenn die Bedingungen passen. Ist wirklich eine Bereicherung trotz aller oben beschriebenen Umstände.
Hier ein toll geschriebener Beitrag auf Speeder´s Corner, der die Misere des Speed Pedelecs in Deutschland auf den Punkt bringt. Verkehrswende geht anders. Deshalb jetzt hier mal geklaut. Vielen Dank thedon42
die Urversion dieses Artikels veröffentlichte ich im März ’19 auf pedelecforum.de
Liebe Leser,
auf dem eingefügten Bild seht ihr zwei Fahrräder der MarkeHaibike. Abgesehen von ein paar Details sind diesenahezu baugleich. Natürlich gibt es die ein oder andere, kleinere Abweichung im Bezug der verbauten Komponenten aber im Großen und Ganzen würde mir jeder beipflichten, wenn ich sage, dass der relevante Unterschied in der Unterstützungsabriegelung bei 25 beziehungsweise 45 km/h besteht.
Wen die Details interessieren, der kann sich in den Fußnoten gerne hier die Spezifikationen beider Modelle ansehen(1).
Ich bin nun seit Mai 2018 mit dem oben abgebildeten 45er-Vehikel unterwegs und dabei überwiegend begeistert. Ich nutze das S-Pedelec zu über 95% fürs tägliche Pendeln, mein Arbeitsweg beträgt 25km einfach im ländlichen Raum.
Meiner persönlichen Erfahrung nach handelt es sich bei der Kategorie der sogenannten „S-Pedelecs“ um ein Verkehrsmittel, welchesim alltäglichen Pendelverkehr ein unglaubliches Potenzialhat. Mittlerweile…
Die Urlaubszeit ist vorbei. Also höchste Zeit mal wieder was neues zu verfassen.
Ich bekam in der letzten Woche eine Mail von MODMO. Mh, noch nie gehört. Schnell mal geguckt was das ist. MODMO ist ein irisches Unternehmen das seine Bikes in Vietnam fertigen lässt. So weit, so ungewöhnlich. Ich wollte es schon abhaken als eine weitere Designspielerei mit China Komponenten die in den europäischen Markt kommen wollen. Wenn man mal genauer hinguckt entdeckt man aber noch mehr ungewöhnliche Details.
Das erste und derzeit einzige Modell „Saigon“ hat einen Front- Nabenmotor und einen Riemenantrieb. Das habe ich so auch noch nicht gesehen. Dazu kommen dann noch in die Sitzstreben integrierte Blinker und ein im Vorbau bündig eingebautes Display.
Es können (später) im Konfigurator noch Ausstattungen wie Körbe, Gepäckträger, eine 11- Gangschaltung (Shimano Alfine sogar optional als Di2 Variante) usw dazubestellt werden.
Mir gefällt das cleane design. Auch die Ausstattung erscheint ganz solide.
Zudem ist es für ein E-bike recht leicht. Es ist sicher eher etwas für den urbanen Betrieb. Aber das sind ja eigentlich alle „Nicht Speed- Pedelecs“.
Der größte Kritikpunkt meinerseits ist, dass man den Akku wahrscheinlich nur am Tretlager herausnehmen kann wenn das Rad liegt oder hängt. Die Reichweite ist aber mit (natürlich bis zu) 200km angegeben. Selbst die Hälfte sollte für die meisten Pendler ausreichen um zuhause laden zu können.
Positiv bemerkenswert ist der Preis, der bei der Singlespeed Variante bei 2099€ startet. Ich habe mich einmal in die Warteliste für Testbikes eingetragen und hoffe, bald aus dem echten Leben über das Rad berichten zu können.
Mit dem Nabenmotor und dem Riemenantrieb sieht das ganze auf jeden Fall ziemlich Wartungsarm aus.
Hier gibt es noch ein Video aus der Produktion: ->Klick
Man merkt schon, dass die Marke noch recht neu ist (Die Auslieferung der ersten 100 Räder soll im September starten). So gibt es zwar 3 verschiedende Rahmengrößen, aber eine Hilfe zur Auswahl fehlt. Ebenso sind wohl noch nicht alle Anbauteile fertig die ich oben erwähnt hatte.
Ähnlich wie Tesla es beim Model 3 oder VW beim id3 gemacht hat, kann man sich ein Rad für 99€ reservieren. Finde ich eine ganz charmante Lösung.
Ich bin jedenfalls gespannt auf die Testfahrt.
UPDATE November 2020: Die für Ende Oktober angekündigten Testräder sind nicht eingetroffen. Es wird auch seit 6 Wochen nicht mehr auf Anfragen dazu reagiert. Ich hoffe, dass dies nicht symptomatisch sein wird für den Umgang MODMOs mit Kunden… Schade, denn das Rad sieht echt spannend aus.
UPDATE Ende November 2020: Ich wurde jetzt von einem Mitarbeiter angesprochen einmal meine Blogdaten zu schicken. Na hoffentlich reichen meine Klickzahlen denen. Immerhin wurde zuerst ich von MODMO angesprochen, ob ich was schreiben will….