Für mich ist dieses Teil aus dem MTB Sport nicht mehr wegzudenken. Die Vario Sattelstütze oder auch cooler „Dropperpost“. Kurz vor der Abfahrt den Sattel runter und schon hat man Bewegungsfreiheit im Schritt 😉 Dieses Feature wurde in den Anfangstagen genau so belächelt wie die Scheibenbremse oder noch früher die Federgabel. Und wie bei allen Produkten gab es im Frühstadium der Entwicklung auch das eine oder andere Zuverlässigkeitsproblemchen.
Diese Phase haben wir aber hinter uns und es gibt eine Vielzahl an Anbietern. An meinem Enduro MTB ist derzeit eine Dropperpost von Bikeyoke mit 160 mm Hub verbaut. Die funktioniert wirklich gut. Besonders der Hebel liegt toll in der Hand.
Allerdings ist mir der Hub, bedingt durch meine langen Gräten mit 90 cm Schrittlänge nicht immer genug. So habe ich bei Bikeparkbesuchen den festen Teil der Stütze immer noch weiter rein geschoben. Dieser steht ca 40 mm heraus.
Dann hat TwinWorks, ihreszeichens die Teilehausmarke von Alutech Cycles, eine eigene Dropperpost ins Programm aufgenommen die mit 190 € auch ziemlich günstig ist. -> KLICK. Derzeit nur in 31,6 mm Durchmesser erhältlich und somit erstmal für alle Alutech aber auch viele andere Bikes passend. Was sie für mich interessant macht ist, dass es auch eine Variante mit 200 mm Hub gibt. Das könnte gerade so passen mit der Einstecktiefe….
Einen ersten Praxistest mit der Stütze in 170 mm habe ich nun schon hinter mir da diese an meinem Alutech Cheaptrick Hardtail Bike verbaut ist. Funktioniert wirklich gut. Lediglich der Bedienhebel wirkt nicht ganz so hochwertig wie der originale „Triggy Remote“ der Bikeyoke. Bei einer Umrüstung könnte ich den aber eventuell weiterverwenden. Mehr dazu siehe unten.
TwinWorks Dropperpost in 170 mm am Alutech Cheaptrick
Den endgültigen Kaufanreiz gab nun tatsächlich der black friday, an dem es das Teil für 152€ gab! Also zugeschlagen. Anhand der Daten war es nicht so ganz eindeutig, ob die Stütze auch passen wird. Rein rechnerisch würde sie komplett im Rahmen eingesteckt sein. Dabei kann sie zum Einen dann zu lang sein wenn sie ganz ausgefahren ist, zum Anderen könnte das Sattelrohr nicht weit genug ausgerieben worden sein (um das exakte Maß zu haben) oder der Zug einen zu scharfen Knick machen müssen.
Also bin ich mal wieder in die heiligen Alutech Hallen nach Ascheffel gefahren um die Stütze vor Ort anzupassen. Vorher hatte ich die alte ausgebaut. Den originalen Bikeyoke Trigger wollte ich weiterverwenden. Also konnte auch der Zug drinbleiben:
Vor Ort haben wir dann die Einstecktiefe mit einer normalen festen Stütze gestestet. Passt. Das Sitzrohr ist anscheinend bis ganz unten ausgerieben. Auch etwas, das sicher nicht alle Hersteller machen. Dann einmal geguckt, ob der Trigger kompatibel ist. Hat auch gepasst. Nachdem ich den TwinWorks Trigger in der Hand hatte, kann ich gar nicht mehr so bestätigen, dass er weniger wertig ist. Der ist auch aus Metall und nicht aus Kunststoff wie ich dachte. Außerdem hat er eine einfache Klemmschraube für den Zug. Das könnte auf dem Trail eine Reparatur eventuell erleichtern. Der Triggy hat einen festen Zugnippel ohne Klemmung. Allerdings hätte ich dann einen anderen Shiftmix Adapter gebraucht. Links statt rechts. Also bleibt der Triggy dran.
TwinWorks Trigger am Cheaptrick mit „rechter“ Shiftmix KlemmeHoly halls of Alutech 😉 Die Fanes mal wieder „Zuhause“
Nachdem ich wieder sehr nett mit dem Jü geschnackt hatte ging es dann wieder nach Hause wo ich dann den eigentlichen Einbau vorgenommen habe.
Es zeigte sich, dass die Sorgen die Stütze könnte zu lang sein unbegründet waren. Sie steht sogar etwas heraus. Perfekt.
Neu und alt
Sollte die Stütze übrigens wirklich zu lang sein (also ganz im Rahmen eingeschoben aber zu weit ausgefahren) gibt es bei der TwinWorks eine tolle Lösung. Wenn man den Dichtkopf abschraubt, kann man einen Kunststoffring in 5 mm Schritten einrasten um den Hub um bis zu 30 mm zu begrenzen. In diesem Fall von 200 auf 170 mm. Das wäre bei mir natürlich ab einem gewissen Wert sinnlos gewesen, da ich ja mehr als 160 mm haben wollte und für 10 mm mehr Hub nichts neues kaufen wollte. Aber 5 bis 10 mm wären drin gewesen. Glücklicherweise passt es ja so und ich kann die vollen 200 mm ausnutzen.
Hier kann man die Skala erkennen:
Skala der Hubbegrenzung
Die alte Bikeyoke wandert nun ins Kleinanzeigenportal. So kann ich das ganze refinanzieren.
Ich bin gespannt wie sich die beiden TwinWorksstützen machen. Immerhin sind sie wesentlich günstiger als die Bikeyoke. Diese bietet z.B. ein integriertes Entlüftungsventil. Dieses ist allerdings auch nötig, da ich es schon öfter nutzen musste. Z.B. fast immer nachdem das Bike am Lift hing. Die Bikeyoke läuft dafür etwas smoother als die TwinWorks. Allerdings denke ich, dass das nicht auffällt wenn man keinen direkten Vergleich hat.
Ich werde berichten, wenn ich ein paar km sammeln konnte.
Kaum zu glauben. Aber die 3 Jahre Bikeleasing sind schon wieder um. Im September 2022 kann ich meine liebgewonnene Alutech Fanes 5.0 aus dem Leasing rauskaufen. Zurückgeben kommt nicht in Frage. Selbst wenn ich was neues nehme, kann ich die 5.0 lieber auf dem freien Markt anbieten. Aber warum überhaupt tauschen? Ist doch unheimlich sexy:
Alutech Fanes 5.0 CustomFanes in Action
Naja es ist halt wie immer. Das neue glänzende reizt. Besonders die neue sexy Rahmenoptik der Fanes 6.0/6.1 ist einfach sau geil
Alutech Fanes 6.1 Copyright: Alutech Cycles
Das (first world) „Problem“ ist, dass die Fanes 5.0 einfach eine sensationelle Ausstattung hat. Die Highlights sind:
e*thirteen TRs race Carbon Laufräder
SRAM X01 eagle Schaltwerk und Trigger
SRAM X1 Carbonkurbeln
Alutech Carbon Hinterbau
FOX 34 FIT 4 Kashima Factory Gabel
Formula CURA 4/2 Bremsen
Das ergibt ein Gesamtgewicht von gerade einmal 14,3 kg inkl Pedalen usw. Das ist für ein Aluminiumenduro mit 160mm Federweg ein ziemlich guter Wert.
Das einzige was ich eventuell ändern würde ist die Sattelstütze. Die Bikeyoke Revive ist super. Aber mit meinen langen Beinen (90cm Schrittlänge) sind mir die 160 mm Hub eigentlich zu wenig. Auf dem zweiten Bild zieht man, wie weit die Stütze ganz eingefahren immernoch heraussteht. Es gibt jetzt z.B. von der Alutech Hausmarke „Twinworks“ eine Version mit 200 mm. Außerdem würde ich im nächsten Winter den Hauptrahmen Pulverbeschichten lassen. Die raw Optik ist zwar schick, aber auch ziemlich pflegeintensiv.
Die Geometrie der Fanes 6.1 ist wieder eine Evolution in Richtung lang und flach. Im Vergleich zur 5.0 ist besonders der reach länger geworden. Bei diesem Wert ist jetzt die 6.1 in Größe M eher beim reach der 5.0 in Größe L (die ich fahre) . Der Lenkwinkel ist nun im Vergleich 1,5° flacher, was der Laufruhe zugute kommt. Die Frage ist, ob die Verspieltheit geblieben ist die ich an meiner Fanes so liebe. Ich kann sie super leicht aufs Hinterrad ziehen. Es geht mir ja nicht um reines Abfahrtsgebolze. Ich much wohl mal nach einer Probefahrt fragen 😉 Unten die Geometriedaten im Vergleich:
Hier mal meine Pro/Contra Liste zum Wechsel (oder eben nicht)…
Pro Fanes 6.1:
Sexy Optik
Bessere Laufruhe (noch zu testen)
Insgesamt moderne Geometrie
in der neuen Konfiguration mehr Federweg (170 mm)
200 mm Sattelstütze
Pulverbeschichtung gleich mitbestellen
Alle Verschleißteile neu
Leasing würde eh auslaufen. Merkt man also gar nicht 😉
Verkaufspreis der Fanes 5.0 kann gegengerechnet werden
Contra Fanes 6.1:
Im Rahmen des erlaubten Leasingpreises (5000 €) „schlechtere“ Ausstattung gegenüber der Fanes 5.0: Sram GX statt X01, Aluminiumkurbeln, Aluminium Hinterbau, Formula statt FOX/RS Fahrwerk…
Dennoch höhere Leasingrate
Laut Konfiguration mindestens 1kg höheres Gesamtgewicht (plus Pedale, Mudguards…)
Eventuell zu laufruhige Geometrie (noch zu testen)
Warum überhaupt Alutech? Es gibt doch so viele andere Hersteller. Es ist weiterhin die Tatsache, dass es ein mehr oder weniger regionales Produkt ist. Die Fanes 6.1 Rahmen werden nun sogar wieder in Deutschland geschweißt! Ich mag einfach die Story der kleinen Marke und wurde von meinem ersten Kauf nicht enttäuscht!
Ich habe ja bereits einmal ein Rad aus China Komponenten aufgebaut -> Klick. Dabei habe ich hauptsächlich auf Teile des chinesischen Herstellers ZTTO gesetzt. Die Komponenten machten einen guten Eindruck.
Derzeit ist es ja generell schwierig an Biketeile zu kommen. Deshalb habe ich eine Sammelbestellung zusammen mit einem Freud aufgegeben. Zum einen:
ZTTO 1×9 Fach Komplettgruppe
1×9 klingt ja erstmal ziemlich outdated. Aber zwei Umstände haben mich zum Bestellen bewogen. Die Kassette hat trotzdem 11-50 Zähne und der Preis für die gesamte Gruppe wie unten abgebildet lag bei unglaublichen 95€ (plus anteilig ca 5€ Zoll und Gebühren). Mit dabei ist sogar das Innenlager!
ZTTO 1×9 Komplettgruppe
Die Kassette ist gewohnt gute ZTTO Qualität und ist auch deren Kerngeschäft. Die Kurbel ist OK und recht leicht. Lediglich die Anmutung des Shifters und des Schaltwerks ist eher einfach. Aber was will man bei dem Preis erwarten. Ich werde berichten wie die Teile sich schlagen.
Zum anderen habe ich aus purer Neugier eine
ZTTO 4 Kolben CNC Bremse
mitbestellt. Der Tagespreis lag bei ca 40 Euro für das Paar!
ZTTO 4-Kolben CNC BremseDetailansicht
Es gibt die Bremsen in diversen Eloxalfarben. Ich habe halt mal lila gewählt 😉 Natürlich kann man das nicht mit einer Hope oder Trickstuff Bremse vergleichen. Aber auf den ersten Blick ist das ganze recht gut verarbeitet. Der Hebel ist allerdings wenig elegant und einfach auf einem Pin gelagert. Schlauerweise passen die normalen Shimano XT Bremsbeläge. So ist Verschleiß auch später kein Thema. Eventuell baue ich die Anlage testweise mal an meine Fanes und berichte dann.
Mac oder PC, I-Phone oder Android Phone, Thermomix oder Bosch Cookit, SRAM oder Shimano? Uiuiui, ein Mienenfeld der Glaubensfragen. Manchmal darf man sich gar nicht auf solche emotionalen Diskussionen einlassen. Ich versuche es trotzdem. Habe dazu ein paar Fakten und viiiiele subjektive Eindrücke. Gerne stelle ich ja Vergleiche rein anhand der Papierlage an (siehe z.B. meinen Gravelbike Vergleich). In diesem Fall habe ich aber das Glück, beide Kandidaten im wirklichen Leben getestet zu haben. Die SRAM SX Gruppe habe ich sogar selbst an ein Rad gebaut (Alutech ICB Aufbau). Die Shimano M6100 wiederum ist am Radon ZR Lady meiner Frau verbaut gewesen.
Das sind also unsere Kandidaten:
SRAM SX Eagle 12-Speed
SRAM SX Eagle DUB Groupset. Copyright: SRAM Europe
Facts:
Onlinepreis ca. 250€ (Boost), 290€ (non Boost)
Kurbellänge 175mm
Ohne Innenlager (DUB Standard benötigt)
11-50 Zähne (passt auf normalen Shimano Freilauf)
Shimano Deore M6100 1×12
Shimano Deore M6100 1×12 32 Groupset Copyright: Paul Lange GmbH
Facts:
Onlinepreis ca. 250€ (Boost)
Kurbellänge 170 oder 175mm
Ohne Innenlager (Hollowtech II benötigt)
10-51 Zähne (Micro Spline Freilauf)
Das Gewicht ist etwas schwierig auszumachen weil es nirgens so richtig zu finden ist. Ich denke das spielt aber hier auch nicht so die größte Rolle. Auf dem Papier sind die beiden Gruppen also ziemlich ähnlich. Grundsätzlich bieten die Einsteigergruppen die gleichen Features wie ihre höherwertigen Markengeschwister. Bei SRAM wäre das dann die XX1/X01 und bei Shimano die XT/XTR. Lediglich eine elektronische Variante ist hier natürlich nicht vorgesehen.
Zudem meine ich „Einsteiger“ nicht abwertend. Die Deore und SX Reihe bieten ordentliche 1×12 Performance. Ich meine damit nur, dass ich die SX und Deore als die jeweils ersten Gruppen im Portfolio sehe, die auch für den ernsthaften und harten Einsatz taugen. Außerdem wird darunter noch kein 12-fach Paket angeboten. Bei SRAM gibt es schlichtweg nichts, bei Shimano geht es von der 7-Fach Tourney über Altus (8), Acera (9) und Alivo (9) zu Deore. Die jeweils höherwertigen sind dann eben:
SRAM NX, GX, X01, XX1. Ab GX wahlweise auch als AXS (Kabellos und elektronisch betätigt) zu haben.
Shimano SLX, XT, XTR. Ab XT wahlweise auch als Di2 (Elektronisch, kabelgebunden betätigt) zu haben.
Beide Hersteller haben z.B auch noch spezielle Downhill Gruppen und gruppenzugehörige Bremsen. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Hier folgt jetzt erstmal eine getrennte Betrachtung der beiden Gruppen:
SRAM SX High- und Lowlights
Kurbel:
+ Direct mount Kettenblatt; DUB Innenlagerstandard (Größerer innendurchmesser als das alte GXP), Aluminium Kurbelarme
+ Wertiger Eindruck
+ SRAM typische, super einfach Montage und Demontage durch integrierte Abdrückschraube
– Minimal 30 Zähne (zumindest original). Dabei wäre durch direct mount ja weniger leicht möglich.
Shifter:
+ Kompatibel mit allen SRAM Eagle Komponenten
+ 5 Gangstufen auf einmal herunterschaltbar (Richtung leicht)
– nur ein Gang zur Zeit hochschaltbar (Richtung schwer) Das ist aber leider auch bei der X01/XX1 so
– Nicht Matchmaker kompatibel und eine ungeteilte Montageschelle
Schaltwerk:
+ Cage lock (Käfig lässt sich nach vorne klappen und arretieren für einfachen Radausbau)
+ Reibungsdämpfer
– Reibungsdämpfer nicht abschaltbar
– Viel Kunststoff, nicht so wertige Optik
– Keine Zugumlenkrolle (wie ab NX Eagle) sondern „klassische“ Zuganlankung
Kassette:
+ Passt auf den „normalen“ Shimano Freilauf
+ Ist für Endkunden eigentlich bereits eine NX Kassette (SX Einsteigermodell gibt es nur für OEM Radhersteller)
+ 11-50 Zähne
– Komplett aus Stahl (schwer)
+ Komplett aus Stahl (haltbar)
Kette:
+ Auch bereits eine NX Eagle Kette
+ relativ günstig als Ersatzteil
(- Rostanfällig (gerade im Vergleich zur X01 Kette festgestellt) Wohl aber nicht rostanfälliger als andere Ketten im Einsteigersegment)
Allgemein:
+ Alle Eagle Komponenten sind untereinander Kompatibel. So kann man mal einen Shifter aufrüsten oder die günstigen Verschleißteile verwenden.
– Allgemeine Anmutung (bis auf die Kurbel) nicht sehr wertig. Speziell das Schaltwerk.
SRAM SX am Alutech ICB
Shimano Deore M6100 1×12 High- und Lowlights
Kurbel:
+ 4- Loch Kettenblattbefestigung, Bewährter Hollowtech II Innenlagerstandard, Aluminium Kurbelarme
– Minimal 30 Zähne
Shifter:
+ 5 Gangstufen auf einmal herunterschaltbar (Richtung leicht) „Rapidfire Plus“
+ Mehrere Gangstufen zur Zeit hochschaltbar (Richtung schwer) „Rapidfire Plus“
+ 2 way release (mit Daumen oder Zeigefinger)
– Ungeteilte Montageschelle
Schaltwerk:
+ Reibungsdämpfer
+ Reibungsdämpfer abschaltbar
+ Wenig Kunststoff, wertige Optik
-/+ „Klassische“ Zuganlankung: Wie alle anderen Shimano Schaltwerke auch
+ Allgemeine Anmutung sehr wertig. Speziell das Schaltwerk und die Kurbel
Shimano Deore M6100 am Radon ZR Lady 7.0
Wie meistens gilt, dass ein eventuelles Upgrade am ehesten den Shiftern gelte sollte. Diese sind wirklich deutlich unterschiedlich in der Qualität. Ich habe den direkten Vergleich zwischen SRAM SX und X01. Das sind wirklich Welten, was Montagemöglichkeiten, Schaltgefühl und Einstellbarkeit angeht. Toll finde ich auch wie immer, dass man die SRAM Kurbel einfach nur mit einem Innnesechkantschlüssel demontieren und montieren kann. Das ist bei Shimano auch nicht super schwierig, aber eben doch fummeliger.
Aber auch so sind beide Gruppen „aus dem Karton“ erstmal völlig in Ordnung und man muss sich keine grauen Haare wachsen lassen. Dazu kam bei mir der Fall, dass ich die SX Gruppe für meinen Alutech ICB Aufbau für gerade einmal 190€ bekommen konnte. Das ist schon ein Wort.
Vergleich der beiden Gruppen zueinander
Fakten:
Erstmal ein paar Fakten und dann eine subjektive Wertung. In der Tabelle sind die Dinge aufgelistet die sich technisch deutlich unterscheiden.
Feature
SRAM
Shimano
Zähnezahl Kassette
11-50
10-51
Spezieller Freilauf nötig
Nein
Ja
Cagelock Käfig
Ja
Nein
Mehrere Schaltstufen Richtung leicht
Nein
Ja
Reibungsdämpfer Schaltwerk abschaltbar
Nein
Ja
Spezialwerkzeug BSA Innenlager nötig
Ja
Nein
SRAM SX Shimano Deore technische Unterschiede
Auf der Umrüstseite haben eben beide jeweils einen Nachteil. Bei SRAM brauchte ich, obwohl ich bereits einen 4-fach Innenlagerschlüssel besitze, nochmal einen anderen um das DUB Innenlager festziehen zu können. Oder eben Zange und Lappen was nicht so schön ist. Bei Shimano ist der spezielle Microspline Freilauf nötig der das kleine 10er Ritzel ermöglicht. Ähnlich wie bei SRAM der xd Freilauf wenn man 10 Zähne haben möchte.
Subjektiver Eindruck:
Hier hoffe ich nicht von einem der Hersteller verklagt zu werden 😉 Denn mein eindeutiger Gewinner ist:
Shimano Deore M6100 1×12
Das hat mehrere Gründe.
Schaltperformance: Diese ist einfach absolut beeindruckend. Es geht einfach so leicht und smooth, dass es eine Freude ist. Auch ohne Umlenkrolle wie bei den teureren SRAM Gruppen. Dazu die Shimano typische 2-way release Philosophie. Also die Möglichkeit mit Daumen oder Zeigefinger Richtung schwer zu schalten. Das bietet SRAM auch nicht bei den ganz teuren Gruppen.
Kapazität: 10 bis 51 Zähne an der Kassette sind besser als 11-50. Punkt 😉 Wobei ich das kleinste Ritzel zugunsten der besseren Umrüstbarkeit auch als 11 Zähne Ok fände. Aber je mehr auf dem größten Blatt, desto besser. Damit kommt jeder den Berg rauf.
Qualitätsanmutung: Im direkten Vergleich wirkt speziell das Deore Schaltwerk mindestens eine Klasse besser. Schöne Beschichtung, keine Gussgrate usw. Besonders der Cage Lock Knopf des SRAM Schaltwerks mit der offen liegenden und zu Rost neigenden Feder wirkt sehr billig. Die Kurbel gefällt mir auch sehr gut. Da finde ich SRAM und Shimano aber gleichauf. Ist halt ein anderes Design.
SRAM SX SchaltwerkShimano Deore M6100 Schaltwerk
Man muss natürlich differenzieren. Wenn man ein Rad mit normalem Shimano 9-11-fach Freilauf hat, bietet die SRAM SX sicher die einfachste Möglichkeit auf SRAM umzurüsten. Wenn man aber beim Komplettrad die Wahl hat, würde ich eindeutig zur Shimano Deore Gruppe raten. Und versteht mich nicht falsch. Auch die SRAM SX schaltet knackig und präzise. Es ist eben der Unterschied im direkten Vergleich.
Ich hatte den Eindruck, dass Shimano bei den Innovationen SRAM in den letzten Jahren etwas hinterherhinkte. Aber wenn die Japaner dann was machen, dann richtig.
Wie ich es ja hier schon angekündigt hatte, durfte ich nun ein my Boo Rad ausgiebig testen. Es ist ein E-Trekkingbike (oder wie my Boo es nennt ein E-SUV) mit dem schönen Namen „my Jacobu“ geworden. Ausgestattet ist es mit einem Shimano Steps Antrieb und einem 504 Wh Akku. Auch der Rest der Ausstattung kann sich durchaus sehen lassen:
my Boo „my Jacobu“ Ausstattung
Tranzparenzhinweis
Das Rad wurde mir von my Boo kostenlos für 10 Tage zur Verfügung gestellt. Ich bekomme keinerlei Honorar für meinen Test. Alle Aussagen beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen.
Das erste was ins Auge springt ist natürlich der Rahmen. Klar, Bambus ist eher selten bis gar nicht präsent. Aber gerade deshalb möchte ich zunächst so tun, als wenn wir es hier mit einem ganz „normalen“ Pedelec zu tun haben. Ich versuche den besonderen Rahmen, die Fertigungsbedingungen, das soziale Engagement hier im ersten Teil mal auszublenden (natürlich dazu später mehr) und einfach zu gucken, was das „my Jacobu“ als Pedelec kann. Gerade beim Antrieb werde ich nicht umhin kommen, es gelegentlich mit meinem eigenen Diamant Zouma mit Bosch Performance Line Motor zu vergleichen. Da habe ich einfach die meisten Erfahrungen gesammelt.
Wartet auf den Einsatz. Das „my Jacobu“
Wir fährt es sich?
Um es kurz zu machen: Sehr komfortabel. Zum einen durch die generelle Geometrie. Man sitzt ziemlich aufrecht mit enspannten Armen und wenig Sattelüberhöhung. Der Vorbau ließe sich sogar noch etwas höher einstellen. Nach reiner Lehre hätte es für mich wahrscheinlich ein 58er Rahmen sein müssen. Da nur ein 55er verfügbar war habe ich den natürlich genommen. Aber auch das sitzt sich kommod. Ich bin 185 cm groß und habe 90 cm Schrittlänge. Durch den klassischen Trapezrahmen kann man die Sattelstütze auch weit genug rausziehen. Zum anderen sind komfortable Komponenten verbaut. Und da wäre ich beim zweiten Komfortpunkt: Dem Sattel. Das ist ja immer so eine Sache. Aber hier passt es buchstäblich wie A… auf Eimer. Der Selle Royal Essenza ist eine tolle Wahl. Wenn auch das natürlich sehr individuell ist. In der Ausstattungsliste steht allerdings ein Ergon.
Obwohl die Sattelstütze einen großen Durchmesser hat, ist die Hinterhand trotzdem ziemlich komfortabel. Hier kommt der angenehm flexende Rahmen ins Spiel. Ähnlich wie ein filigraner Stahlrahmen, schluckt das Material gerade kleine Stöße und Vibrationen weg. Vorne ergänzt durch die RockShox Paragon Gabel. Diese musste ich aber erstmal etwas aufpumpen. Beim Aufsitzen war der halbe Federweg weg. Und das schon vor der Weihnachtszeit 😉
Die anderen Bauteile die zum Komfort beitragen, bescheibe ich weiter unten.
Antrieb: Elektrik
Generell musste ich mich dran gewöhnen, dass die Unterstützung bei 25 km/h endet. Ist ja ein normales Pedelec. Normalerweise bewege ich ja ein Speed-Pedelec das bis 45 km/h unterstützt. Das umso mehr, als der Shimano Motor im besten Sinne sehr unauffällig arbeitet. Einfach eingebauter Rückenwind wie man ihn sich vorstellt. Besonders angenehm ist, dass es hier keine Kadenzbeschränkung gibt wie ich sie von Bosch kenne. Ich pedaliere gerne um die 80 bis 90 rpm. Dies ist bei Bosch bereits schwierig. Der Shimano Motor ist hier deutlich angenehmer. Auch die Bedienung gibts keine Rätsel auf. Zwei kompakte Tasten am linken Griff und ein kleines Display in der Mitte. Passt.
Der Motor ist durchaus zu hören, ist aber wiederum deutlich leiser als der Bosch CX (Gen 2). Durch das große Kettenblatt ist auch ein geringerer Kettenverschleiß zu erwarten. In der dritten Unterstützungsstufe „boost“ knallt es aber ganz schön beim Schalten. Nach Eingewöhung und wenn man etwas Druck vom Pedal nimmt, ist das aber auch kein Thema mehr.
Shimano Steps EP8
Die Unterbringung des Akkus und der Kabelage ist natürlich bei einem Bambusrahmen eine Herausforderung, da nichts innen verlegt werden kann. Dies wurde unter den gegebenen Unständen ordentlich gelöst. Nachteile sind die Schmutzempfindlichkeit und die Optik. Ein Vorteil ist natürlich die Wartung. Alles ist einfach zu erreichen.
Die Akkuhandhabung ist durch die aufgesetzte, nicht integrierte Montage auch super. Viel besser als eine voll integrierte Lösung. Lediglich das Schloss, bzw der Schlüssel macht nicht den hochwertigsten Eindruck. Da kann tatsächlich Bosch mal was besser 😉
KabelageCockpit und Bedieneinheit. Schön aufgeräumt.
Antrieb und Bremsen: Mechanik
Was mich ab dem ersten Meter beeindruckt hat, ist die Performance der aktuellen Shimano Deore 1×10 Schaltung. Ich habe an meinem Diamant noch die Version von 2018. Hätte man mir damals die 2021 Deore Schaltung vorgesetzt, ich hätte sie wohl für die aktuelle XTR gehalten.
Für alle nicht Bikenerds: Die Shimano Deore ist der Einstieg in die ernsthaften MTB Gruppen. Das ist natürlich meine Meinung. Aber ich finde, dass die anderen Gruppen (Tourney, Altus, Alivio und Acera) an hochwertigen Rädern nicht zeitgemäß sind (Shimano MTB Groupset Hirachie). Danach kommt die SLX, die XT und ganz oben die edle XTR.
Auf jeden Fall ist die Schaltperformance echt super beeindruckend. Der Hebel lässt sich sehr leicht bedienen und alles fühlt sich knacking an. Wenn es nicht aufs Prestige oder das letzte Gramm ankommt, gibt es eigentlich keinen Grund für eine XT oder XTR. Topp!
Bei der Bremse untertreibt my Boo in der Beschreibung. Dort steht eine relativ einfache, gruppenlose Shimano MT 400. Das heisst eine einfache 2-Kolben Bremszange mit nicht einstellbarem Leitungsanschluss und einer Splintbefestigung für die Bremsbeläge. Zumindest die Bremshebel sind aber auch hier aus der Deore Reihe. Das heißt, dass die Hebelweite (mit Werkzeug) einstellbar ist und der Hebel über eine geteilte Montageschelle verfügt. Das ist immer nett, da dann die Griffe im Wartungsfall nicht demontiert werden müssen. Und es ermöglicht die aufgeräumte Montage des Schalthebels zusammen mit der Bremse. Leider ist genau das hier eine schlechte Wahl. Der Schalthebel rück dadurch sehr weit nach außen. Bei der Fahrt bleibt mir leider nichts anderes übrig, als den Daumen ständig auf dem Hebel liegen zu lassen weil ich nicht weiß wo hin damit. Schade.
Das kann Magura mit der optionalen ShiftMix Lösung besser.
Kombinierte Brems- und Schalthebelmontage
Von der Bedienbarkeit und der Wirkung ist die Bremse aber, typisch Shimano, über jeden Zweifel erhaben und absolut angemessen. Man könnte den Schalthebel auch einfach mit einer separaten Schelle befestigen wenn es einen stört.
Sonstige Ausstattung
Licht:
Das B+M Toplight 2C Rücklicht ist eine gute Wahl. Es ist sehr hell und gut geschützt montiert.
Der Supernova Mini 2 Scheinwerfer hat mich dagegen etwas enttäuscht. Das Licht ist nicht besonders hell. Versteht mich nicht falsch. Es ist ein guter, sauber verarbeiteter Scheinwerfer. Aber von Supernova hätte ich für eine UVP von 155€ mehr erwartet. Ein B+M IQ-X bietet hier meiner Meinung nach die gleiche, wenn nicht bessere Performace zum halben Preis. Mein Maßstab ist hier, dass ich mit dem Scheinwerfer im Zweifel im Winter auf unbeleuchteten Landstraßen unterwegs bin. Fernlicht braucht es bei 25 km/h aber sicher nicht.
Gepäckträger:
Der Racktime Addit Gepäckträger macht einen sehr soliden Eindruck. Die 25 kg Tragkraft klingen plausibel. Meine große Ortlieb office bag passte auch problemlos dran. Daumen hoch! Auch finde ich die sichtbaren Streben zur Sattelklemme völlig in Ordnung. Dadurch ist der Träger nochmal Verwindungssteifer als einer mit versteckter Verstärkung unterhalb des Schutzbleches.
Racktime Addit und B+M Toplight 2C
Schutzbleche:
In dieser Preisklasse hätte ich eigentlich Schutzbleche aus Metall erwartet. Allerdings ist das auch eine Gewichtsfrage. Auf jeden Fall sind beide Schutzbleche breit genug um die grobstolligen Reifen abzudecken. Das vordere könnte aber gerne länger sein oder optional einen Spritzlappen haben.
Seitenständer:
Hier muss ich leider sagen, dass der Hebie Fix 18 für ein schweres Pedelec, womöglich mit Gepäck, keine gute Wahl ist. Das Rad steht recht wackelig und der Lenker neigt dann zum Umschlagen. Meine Referenz ist hier der Pletscher Esge Comp Flex Rear den ich am Diamant verbaut habe. Damit steht das Rad immer sicher. Auch wenn die volle Bürotasche dran ist.
Hebie Fix 18
Vorbau, Lenker Griffe:
Hier gibt es nichts zu meckern. Besonders der verstellbare Vorbau ist natürlich was feines. Der Ergotec Vorbau ist hochwertig verarbeitet und vorbildlich beschriftet. Der Lenker hat eine angenehme Form und Breite. Die Ergogriffe liegen toll in der Hand (bis auf das Thema mit dem Schalthebel der in Weg ist). Aber das ist sicher Geschmackssache.
Schaltzentrale
Alternativ bietet my Boo was besonderes an. Nämlich Griffe aus Birkenrinde. Das ist wirklich mal was anderes. Das Griffgefühl ist wie versprochen wirklich toll. Könnt ihr euch hier angucken -> Klick
Griffe aus Birkenrinde. Copyright: My Boo
Der Rahmen
So weit so gut. Jetzt möchte ich aber doch natürlich näher auf den Rahmen eingehen. Denn der macht das Rad eben besonders und zu einem absoluten Hingucker.
Die Organischen Formen durch die aus Sisal und Harz hergestellten Verbindungen sehen einfach toll aus. Etwas ulkig manchmal aus der Fahrerperspektive. Das Oberrohr ist z.B. nicht schnurgerade. Es ist eben so wie es gewachsen ist und macht bei diesem speziellen Rad einen Bogen nach links. Dadurch sieht es aus, als würde das Vorderrad einen Versatz nach rechts haben. Aber das ist nur Optik. Auch der Akku ist nicht 100% gerade. Aber das macht den besonderen Charme des ganzen aus. Die Verbindung von Pedelec Hightech mit dem natürlichen Material des Rahmens.
Wie ich oben schon schrieb, macht das Material den Rahmen auch sehr komfortabel. Das ist wirklich angenehm.
Das einzige was mich optisch etwas stört sind die Bearbeitungsspuren der Ausfallenden aus unbehandeltem Aluminim. Eine schwarze Eloxierung würde hier sicher auch gut aussehen. Andererseits unterstützt dies auch die „Handmade“ Optik.
Sehr schön gelöst ist auch die Schraubenauswahl. Technisch und optisch.
Ausfallende. Für Ketten- oder Nabenschaltung geeignet.
Die soziale Komponente
Dass die Rahmen dazu auch noch fair und deutlich weniger energieaufwendig in Ghana hergestellt sind, macht die ganze Sache umso interessanter. Details dazu solltet ihr euch unbedingt HIER durchlesen! Besonders hervorzuheben ist das dortige Schulprojekt. Derzeit gehen über 200 Kinder in die von der my Boo Initiative gebauten Schule. Echt mega cool und beeindruckend : My Boo Ghana School.
Preis / Leistung
Ein ganz schwieriges Thema. Das my Jacobu kostet knapp 5000€. Wenn man rein auf die Ausstattung guckt, ist das Rad klar zu teuer. Ein vergleichbares Großserienrad würde ca. 3800 bis 4000 € kosten. Aber genau das ist der Punkt. Wir haben es hier mit einem echten Manufakturprodukt zu tun. Dazu noch mit einem, das aus einem ganz besonderem Material hergestellt wurde, wo man sich nicht einfach know how einkaufen kann. Von der sozialen Komponente einmal ganz abgesehen.
Nehmen wir mal als Beispiel die Firma Alutech. Ich bin ja zugegebenermaßen ein Fanboy. Auch deren Räder sind objektiv gesehen zu teuer. Für weniger Geld bekomme ich auch sehr gute Großserienräder. Aber die Story, dass da einer im flachen Schleswig-Holstein sein Ding durchzieht und einfach geile Räder baut ist mir das Geld wert. Ähnlich sieht es bei Firmen wie Nicolai oder Norwid aus. Der Kauf eines solchen Rades ist immer auch ein Statement.
Bei my Boo ist das ganz ähnlich. Man hat etwas sehr exclusives und unterstützt zum einen die Region und zum anderen soziale Projekte in Afrika. Somit ist das Rad im besten Sinne preiswert.
Dazu kommt natürlich noch der persönliche Service. Man kann auch einfach mal hingehen und ein Schwätzchen halten. Ist gerade bei so speziellen Rädern nicht zu unterschätzen.
Kurzfazit
Zum Schluss dann noch meine obligatorischen, subjektiven Positiv- und Negativpunkte
Positiv
Toller Komfort: Rahmen, Gabel, Sattel, Cockpit
Optik
Rahmenverarbeitung
Verarbeitung Allgemein
Überzeugender Shimano Steps EP8 Antrieb
Akkuhandhabung
Tolle Deore 1 x 10 Schaltung
Alltagstauglicher Gepäckträger
Gut geschütztes, helles Rücklicht
Sehr angenehme Shimano MT400/Deore Bremse
Reifenwahl
(Preis / Leistung)
Negativ
Frontscheinwerfer mit zu geringer Ausleuchtung
Schalthebelmontage
Seitenständer zu wackelig
Akkuschloss/Schlüssel wirkt etwas weniger hochwertig
(Preis / Leistung)
Ich danke auf jeden Fall my Boo und speziell dem Felix, mir diesen Test ermöglicht zu haben. Gerne wieder 🙂
Es hat sich für mich mal wieder bestätigt, dass (zumindest die alten) Avid Bremsen einfach ganz großer Mist sind. Hier hatte ich ja schon einmal geschrieben, wie unglaublich mich meine damalige Avid elixir 7 Bremse genervt hat.
An dem Alutech ICB Rahmen den ich kürzlich gekauft, wieder neu aufgebaut und nun im Freundeskreis verkauft habe war noch eine elixir 7 Trail dran. Also die Version mit 4 Kolben pro Bremszange. Am Anfang war alles gut. Nach Entlüftung (eine elende Sauerei mit DOT Bremsflüssigkeit) ging die Bremse einigermaßen. Bis auf das typische schwammige Hebelgefühl der alten Avid Bremsen. Nach einer 18 km Trailrunde auch immernoch alles OK. Und dann plötzlich: Zuhause vom Auto abgeladen, hintere Bremse mausetot! Das kann doch nicht sein. Auch ein Entlüften hat nichts gebracht. Ich vermute dass der Hebel defekt ist, da ich gar keine Flüssigkeit mehr von der Zange zum Hebel gedrückt bekommen habe …..(wüste Flüche)
Da das Rad ja nun verkauft war, war es für mich Ehrensache es wieder fit zu bekommen. Da mein Kumpel am Alltagsrad Shimano Bremsen mit ihrem knackigen Druckpunkt gewohnt war, sollte es auch hier nun Shimano werden. Nebenbei liebe Avid/SRAM Ingenieure: Selbst die Gruppenlose Shimano MT 200 Bremse (Im Set vorne /hinten um die 60€ !) kann bis auf die einteilige Lenkerschelle ALLES besser als die gesamte Elixir Reihe. Ich weiß nicht wie die Avid (bzw heute auch SRAM) Bremsen heute sind, aber das kommt mir nicht mehr ans Rad.
Leider sind Shimano Bremsen derzeit quasi nicht zu bekommen. Bis eben auf die ganz günstigen. Da es aber etwas mit 4 Kolben sein sollte, lag dann die Magura MT5 nahe. Derzeit auch in allen möglichen Shops für super günstige 160 € im Set zu bekommen. Da ist sicher der Vorteil, dass die komplett made in Germany sind. Die Hebel sind aber auch hier nicht jedermanns Sache.
Lange Rede kurzer Sinn. Es ist nun eine ShiGura von ebay-Kleinanzeigen geworden. Soll heißen eine Kombination aus Shimano XT Bremshebeln und einmal einer 4 Kolben und einer 2 Kolben Zange vom Magura. In unserem Fall sogar die verchromten der sonst sauteuren MT trail carbon Serie 🙂
ShiGura
Die meiner Meinung nach einzige Bremse von der Stange die das gleiche bietet
Schlanke Bremshebel
Knackiger Druckpunkt
Geschmiedete Bremszangen
Tolle Farboptionen
Mineralöl als Bremsmedium
Ist die Formula Cura / Cura 4. Über die hatte ich ja bereits geschwärmt und bin immer noch super happy damit.
Vorteile der Shimano XT Bremshebel sind lediglich die Werkzeuglose Hebelweitenverstellung und die mögliche Druckpunktverstellung.
Also erstmal raus mit dem alten Kram. Die schöne Stahlflexleitung kann leider nicht weiter verwendet werden. Außer mit einem lustigen Adapterturm.
Patient (teilweise) tot
Vorne ist alles jetzt soweit fertig. Die hintere Leitung des Sets ist leider zu kurz. Da kommt jetzt noch eine neue dran. Es ist wie erhofft. Suuuper knackiger Druckpunkt 🙂 Und optisch ist das ganze eh ein Highlight….
In Echt wirkt die Avid Zange viel winzigerAuch hier optisch ein echter Fortschritt. Funktional sowieso
Wobei die Optik sicher Geschmacksache ist. Der Kostendruck ist bei Avid aber zu merken. Alles ist fest vernietet und die Hebel sind für links und rechts identisch. Anders ist die beknackte Position der Entlüftugsschraube hinten an dem Knubbel nicht zu erklären. Immerhin war die elixir 7 Reihe zumindest auf der Ebene Shimano SLX angesiedelt und damit auch nicht billig. Schon Paradox. Die Bremse die quasi nie entlüftet werden muss (Shimano) ist auch hier viel benutzerfreundlicher.
Demnächst berichte ich dann mal, wie sich die ShiGura auf dem Trail schlägt 🙂
Ich habe ja länger nichts mehr geschrieben. Zum einen gab es nicht spannendes Radspezifisches. Zum anderen ist Zuhause Baustelle die leider auch Auswirkungen auf meine Werkstatt hatte.
Aber nun ist das erste meiner zwei aktuellen Bike Projekte fertig (Hardtail und Alutech). Und ich finde es ist ziemlich gut geworden. Die gewagte Farbkombination aus weißgrünem Rahmen, Oilslick und Lilafarbenen Teilen knallt ziemlich ins Auge. I like 🙂
Die ZTTO Schaltung schaltet sich recht knackig. Das Hebelgefühl würde ich mal mit Shimano Deore vergleichen. Einzigartig ist die weite Spreizung von 11-50 Zähnen an einem 1×11 Antrieb. Damit kommt man auch die steilsten Rampen hoch. Durch die leichten Laufräder und ein paar Carbonkomponenten liegt das Gesamtgewicht bei echt guten 12,2 kg. Vergleichbare Räder wiegen locker 1 kg mehr, was ja schon fast Welten sind. Die einzelnen ZTTO Komponenten hatte ich ja schon im verlinkten Bericht näher beschrieben. Zusammengebaut funktionieren sie auch sehr gut.
Hier die komplette Teileliste:
– ZTTO CRX 1×11 Komplettgruppe mit 11-50 Zähnen an der Kassette. Kassette in Oilslick Optik. Schaltwerk mit einstellbarem Reibungsdämpfer. – ZTTO XC Kurbelgarnitur mit 32Z Kettenblatt und ZTTO Innenlager – ZTTO Plattformpedale mit gedichtetem Lager und DU Gleitbuchsen – ZTTO Schnellspanner Lila – ZTTO CNC Vorbau in Oilslick Optik – ZTTO XC Luftgabel 120mm. Lockout, Compression adjustment – ZTTO Steuerlager mit gedichteten Cartridge Lagern
Weitere NEUTEILE:
– BXT Carbon Sattelstütze und Ahead Spacer – Selle Italia Sattel – Sattelklemme Lila – ODI Lock on Griffe – Continental Race King Reifen 27,5 x 2,2 – Bremsbeläge – Answer Protaper Carbon Lenker – Schaltzug Jagwire – Kette 11 fach SRAM – Bremsscheiben 180mm Galfer Centerlock
Folgende sehr gute Gebrauchtteile sind verbaut:
– Rahmen Focus Whistler Gr L. Neu Pulverbeschichtet in der Farbe „Weißgrün“ – Laufradsatz DT Swiss XM421 auf Shimalo XT Centerlock Naben – Bremsen Formula ORO K18
Wer eventuell an dem Rad interessiert ist, kann es sich hier in der Kleinanzeigenbucht ansehen UPDATE: Verkauft 🙂
Früher als erwartet kam ca. 4 Wochen nach Bestellung das Paket von AliExpress mit der ZTTO SLR 11-fach Schaltgruppe für meinen Hardtail MTB Aufbau. Zeit einen ersten Eindruck festzuhalten.
Die Gruppe ist wirklich komplett und besteht aus: Schaltwerk, Schalthebel, Kettenrad, Kassette (11-50 Zähne), Kurbel, Innenlager und eigentlich auch einer Kette. Diese hat leider gefehlt. Da bin ich noch in Klärung (Mittlerweile habe ich 35€ wiederbekommen und kaufe eine SRAM Kette). Mit dabei sind auch ein paar Kleinteile wie Kettenblattschrauben in Alu und Stahl und ein Kurbelmontagewerkzeug ala Shimano. Gekostet hat das ganz mit Versand, Steuer und ohne Zoll (wurde nicht berechnet) knapp 190€. Das ist auf jeden Fall ein Wort!
Nur zur Klarstellung. Ich habe die Sachen von meinem eigenen Geld gekauft und bekomme nichts für die Vorstellung.
ZTTO 11-fach MTB Gruppe. Leider ohne Kette
Auf einige Teile möchte ich genauer eingehen. Die Komponentengewichte fasse ich ganz unten im Beitrag zusammen.
Der Kurbelsatz und das Innenlager
Die Kurbel ist an der Gruppe mein Lowlight. Nicht besonders leicht (obwohl hohlgeschmiedet), relativ großzügige Passungen der Kettenblattschrauben und eigentlich eine verkappte 2-fach Kurbel. Deshalb sind auch nur minimal 32 Zähne möglich, weil der 104mm Lochkreis keine kleineren Blätter zulässt. Aber seis drum. Sie bekommt eine Chance. Zumindest die Achse und die Verzahnungen derselben sowie das Gegenstück an der rechten Kurbel sind ordentlich verarbeitet.
Das Kettenblatt ist, wie mittlerweile für 1-fach Antriebe üblich, „narrow-wide“ ausgeführt. Das heißt es hat immer einen breiten und einen schmalen Zahn. Man legt die Kette dan entsprechend mit den Innen- und Außengliedern auf. Ich glaube SRAM hat das Prinzip erfunden da diese als erstes auf 1-fach Antriebe gesetzt haben. Es verhindert, zusammen mit dem Reibungsdämpfer des Schaltwerks, wirksam ein Abspringen der Kette vom Blatt.
Da war der Lehrling wohl dranAus dieser Ansicht ganz ordentlichZubehör
Das Innenlager wirkt gut verarbeitet und steht somit z.B. einem SRAM GXP Lager in nichts nach. Über die Haltbarbeit kann ich noch nichts sagen. Auf jeden Fall ist es vorbildlich beschriftet. Auch die Richtung zum Festziehen ist markiert. das gilt übrigens auch für die Pedale. Da kann sich manch Premiumhersteller gerne eine Scheibe abschneiden.
Zusätzlich liegen drei (leider Kunstsoff) Spacer für verschiedene Gehäusebreiten bei.
Innenlager
Schaltwerk und Schalthebel
Auch das Schaltwerk ist kein Leichtgewicht. Dafür gibt es aber bis auf die (kugelgelagerten) Schaltröllchen kein einziges Platikteil. Das Parallelogramm ist komplett aus Aluminium gefertig und der Käfig aus Stahl. Dafür sieht alles robust aus. Interessant ist auf jeden Fall der einstellbare Reibungsdämpfer der Kettenschlagen verhindern soll. Bei den meisten Herstellern ist dieser ja entweder fix oder ein- und ausstellbar. Hier kann er mittels Innensechskant stufenlos verstellt werden. Werkseinstellung ist „mid“. Auf diesem Exemplar steht noch „Sensah“. Ein anderer Hersteller bei dem ZTTO die Schaltwerke zukauft. ZTTOs Kernkompetenz sind eher Kassetten, Innenlager usw.
Die Zuganlenkung findet „klassisch“ ohne z.B. eine Umlenkrolle statt. Wie schwer oder leicht das geht, wird sich dann später zeigen. Schön wäre noch eine „cage lock“ Funktion für einfacheren Radausbau. Diese fehlt leider.
Der Schalthebel ist solide Hausmannskost und hat leider keine geteilte Befestigungsschelle. Somit auch keine Möglichkeit z.B. mit einem Bremshebel kombiniert zu werden. Auch hier besteht einiges aus Stahl, was hoffentlich der Haltbarkeit zugute kommt. Interessant finde ich die kleine Gummiabdeckung die eine Bohrung zum nachfetten verbirgt. Gute Idee.
Der obere Hebel kann, wieder Shimano like, mit dem Daumen oder Zeigefinger betätigt werden.
Die 11-fach Kassette
Für mich das Highlight der Gruppe. Zum einen finde ich die trendy „oilslick“ Optik mega gut. Es gibt auch schwarze und goldene zur Auswahl und 46 bis zu 52 (!) Zähne am großen Kettenblatt. Hier nun also oilslick und 11-50 Zähne was es meines Wissens so nicht von den etablierten Herstellen als 11-fach Kassette gibt.
Die Kassette besteht aus quasi 3 Teilen: Die vier großen Blätter bestehen aus einem Aluminiumblock. Sehr aufwendig gefertigt. Die nächsten drei Stufen sind aus Stahl und zu einer Einheit zusammengenietet. Die vier kleinen Ritzel sind lose und haben einen Kragen bzw. es ist ein Kunststoffspacer dabei.
Komponentengewichte
Komponente
Gewicht [g]
Kurbelsatz inkl. Kettenblatt
723
Schaltwerk
314
Schalthebel
135
Kassette
375
Innenlager
90
Zwei Zahlen zum Vergleich: Ein SRAM GX 11-fach Schaltwerk wiegt z.B. 265g, eine SRAM GX 12-fach Kassette (10-50) 450g
Erstes Fazit
You get what you pay for. Das wird sich zeigen. Wenn die Gruppe gut funktionert, ist sie sicher eine gute Alternative zu den renomierten Herstellen wie SRAM oder Shimano.
Wo ZTTO aber noch dran arbeiten könnte, wäre eine ansprechendere und zeitgemäßere Verpackung. Motto: Weniger Plastik und mehr Liebe 😉
Da wir mit 2 Kindern je bereits 0,7 mehr als die deutsche Durchschnittsfamilie haben, gestaltet sich das Thema Fahrradtransport am Auto bereits schwierig. Konnte man Laufräder oder Roller immer noch irgendwo im (Wohn) Mobil verstauen, wurde es spätestens ab dem ersten Fahrrad eng auf dem wie auch immer gearteten Träger. Als beide Kinder noch klein waren, reichte uns der Heckklappenträger unseres Ford Transit. Da waren dann nur die Erwachsenenräder und ein kleines Kinderrad drauf. Die Heckklappe konnte man dann aber nicht mehr öffnen. Für unseren Campingbus gibt es zwar auch Hecktürträger. Aber die gängigen Modelle sind nur für 2 Räder oder kosten weit über 1000€.
Das Auto das bei uns eine Anhängerkupplung hat, ist unser Campingbus. Die Überlegungen gelten aber auch für normale PKW. Ein Dachträger war mir schon immer zu umständlich. Also haben wir uns auf die Suche nach einem Kupplungsträger gemacht auf den ernsthaft 4 Räder passen.
Erstmal geschluckt wie klein das Angebot ist und welche Preise da aufgerufen werden! Los geht es bei ca. 280€ für einfache, nicht abklappbare Träger. Da geht es rauf bis um die 750€! WTF?!?. Dafür bin ich echt zu geizig. Zumal wir den großen Träger nur 2-3 mal im Jahr brauchen. Wenn ich alleine unterwegs bin, benutze ich ein 25€ Kleinanzeigenschnäppchen.
Möchte man dann noch etwas abklappbares haben (um die Hecktüren/Klappe öffnen zu können), wird es schnell vierstellig. Da das mit dem abklappen bei den Türen unseres Busses eh knapp wäre und man diese Träger auch noch zusätzlich abspannen soll, habe ich also einen festen Träger gesucht.
Wie so oft wurde ich bei den online Kleinanzeigen fündig. Es ist also ein EUFAB Bike four geworden. Ein eher günstiges, dafür aber vertrauenerweckend stabil wirkendes Modell. UVP is knapp 300€. Da sind natürlich keine features wie ein Spannhebel oder sowas zu erwarten. Der Träger wird klassisch mit einer Schraube festgezogen. Ich habe den Träger unbenutzt für 150€ bekommen. Ein echter Glücksfall. Bis jetzt hat er sich auf über 4000km mit voller Beladung bewähren müssen. Nur der Bügel ist etwas wackelig und lässt sich auch nicht besser befestigen mit den Rändelschrauben.
Eufab bike four. Copyright: EAL GmbH
So sah das letztes Jahr im Urlaub aus. 2 Erwachsenenräder (28 und 26 Zoll) plus zwei Kinderräder (16 und 20 Zoll):
Mal sehen wie ich es diesen Urlaub hinpuzzele. Die Beladung wird dann:
Ein Rennrad
Ein Mountainbike
Ein Kindermaountainbike 24 Zoll
Ein Kinderrad 20 Zoll
Fazit zum EUFAB Bike four:
PRO
Günstig
Stabil
Wirklich Platz für 4 Familenräder (oder zumindest 3 Erwachsenenenräder. 4 Gehen eventuell am Schägheck PKW)
Juchuu, es ist da. Statt der angekündigten 14 – 24 Werktage hat es sogar nur 16 „normale Tage“ also knapp zwei Wochen gedauert. Sehr ordentlich wenn man bedenkt, dass auch Teile derzeit recht knapp sind. Aber BikeDiscount (deren Hausmarke ja Radon ist) scheint noch genug auf Lager zu haben. Die Sendung mit dem nötigen Zubehör (Flaschenhalter, Pedale, Mudguard…) kam sogar schon 3 Tage vorher separat.
Ist ja immer so eine Sache zum Thema Nachhaltigkeit. Aber ein neues Rad aus dem Karton zu holen ist immer wieder einfach g… 😉 Die Entscheidung für genau dieses Rad wurde zuvor HIER gefällt.
Es ist fast wie WeihnachtenGut und mit relativ wenig Plastik verpackt Fast fertigDas ist alles an Plastik (den Achsschutz hatte ich wohl schon weggeworfen)
Hier einmal die Gesamtansicht. Man sieht gut die hohe Front. Also eine eher entspannte Sitzposition. Die Gabelspacer lassen sich aber noch umstapeln falls der Lenker zu hoch erscheint. Sind original alle unten:
Radon ZR Lady 7.0Sieht doch amtlich aus
Erstmal die Punkte die auf den ersten Blick nicht so gut gefallen:
„Levelnine“ Vorbau, Sattelstütze und Lenker machen nicht den hochwertigsten Eindruck. Empfindliche Oberflächen
Kleiner Lackschaden (wurde durch einen Gutschein von Bikediscount gelöst)
Mattlack. Schwer zu pflegen
Shimano Deore 1×12 Trigger erscheint nicht sehr hochwertig. Funktion ist aber total OK
Man sollte ja meinen, dass der E-Bike oder besser Pedelec Markt langsam gesättigt ist. Anscheinend nicht. Denn eine neue Marke kommt im März auf den deutschen Markt: TOTEM. Der Name Carry suggeriert für mich erst einmal ein Lastenrad.
Das Carry ist aber ein, mit knapp 2500€ ziemliches günstiges, E-Fully. Sieht auf den ersten Blick wirklich schick aus:
TOTEM Carry Copyright:Totem Bikes
Was besonders auffällt ist, dass das Rad einen mir unbekannten Mittelmotor von VINKA verwendet. Rein optisch ähnelt er sehr dem Bosch performance gen 2. Hat aber vorne ein Großes Kettenblatt. Die TOTEM Bikes werden in Tschechien hergestellt. Das VINKA System ist eine japanische Entwicklung. Der Akku verfügt über 504 Wh, verfügt über Samsung Markenzellen und ist im Rahmen integriert aber anscheinend auch entnehmbar.
Rahmen und Geometrie wirken sehr modern. Der Hinterbau ist als klassischer Viergelenker ausgeführt.
Die Komponenten sind, dem Preis geschuldet, eher einfach gehalten. So ist die Luftgabel immerhin von Suntour und einstellbar. Der Dämpfer jedoch ist ein sehr einfacher Kindshock (A5 RP-1 Air) und lediglich per Luftdruck dem Fahrergewicht anpassbar. Auch die Bremsen sind günstige (immerhin Shimano) BR200 auf Acera/Altus Niveau. Auch Reifen, Laufräder usw sind eher einfach gehalten und es fehlt eine Vario Sattelstütze. Die Schaltung ist aber eine solide Shimano Deore. Aber irgendwo muss der Preis ja herkommen.
Wenn das Rad gut fährt, kann man später immer noch aufrüsten.
Um das Rad wirklich beurteilen zu können, wurde mir eine Probefahrt angeboten. Da muss man natürlich derzeit gucken ob sowas geht. Wäre aber super spannend.
TOTEM Carry. Copyright: Totem Bikes
Hier noch das offizielle Datenblatt. Ich habe mal etwas mehr Informationen angefragt. Bin Sehr gespannt.
Insgesamt sieht das Rad nach einer guten Alternative für alle aus, die erstmal in die E-MTB Welt einsteigen wollen und nicht direkt 4000€ oder mehr investieren wollen.
Die permanente Gehirnwäsche der Medien und Kumpels hat nun endlich gefruchtet 😉 Ich habe meine FANES 5.0 nun auch auf Tubeless umgerüstet.
Die Hauptgründe waren zum einen der versprochene geringere Rollwiderstand und zum anderen die Tatsache, dass ich mit beim Reifenaufziehen am Rennrad zwei Schläuche nacheinander selbst mit den Reifenhebern kaputt gemacht habe!
da meine e*thirteen Felgen schon tubeless ready waren, war die Umrüstung relativ leicht.
Ich habe mich (nach guten Erfahrungen eines Kumpels) für die Dichtmilch von Continental entschieden. Die Ventile sind vom MucOff in der schönen Trendfarbe „Oilslick“
Schreiten wir zur Tat
Entschuldigt die schlechte Bildqualität. Wird mal Zeit für ein neues Smartphone 😉
Unnnd fertig
Insgesamt hat die ganze Aktion ca eine halbe Stunde gedauert. Mal sehen was es bringt…
Kleines Update: Nach 2 Tagen war es hinten platt. Ich habe ein anderes Dichtgummi eingebaut (es liegen den Ventilen mehrere bei). Nun scheint es dicht zu sein.
Die Einteiler sind wieder da. Vor ein paar Jahren hätte die Stylepolice ein klares Veto eingelegt. Aber es ist der Firma Dirtlej zu verdanken, dass man die praktischen Dinger jetzt anziehen darf, weil sie ziemlich cool aussehen. Der Einteiler wird jedem gefallen, der schon einmal Modder in der Unterbüx hatte. Das ist echt nicht schön…
Hier habe ich ja schon einmal beschrieben was ich beim normalen Pendeln auf der Straße anziehe. Nun wäre es unpraktisch, die gleichen Klamotten am Sonntag komplett einzusauen und die dann zu Montag wieder sauber zu bekommen. Deshalb habe ich mich entschieden mir noch einen einfachen Dirtsuit nur fürs MTB zuzulegen. Also einen ohne Beine und mit festen Ärmeln. Zunächst hatte ich in der Kleinanzeigenbucht nach einem Dirtsuit classic geguckt. Die sind aber entweder ziemlich benutzt oder für meinen Geschmack zu teuer. UVP ist 199€ und viele wollen noch 160 dafür haben.
Ein Freund machte ich dann auf den Platzangst DFL suit aufmerksam. Der kostet neu 129€ und sieht von den Werten erstmal sehr ähnlich aus. Zugegeben ist es wie ein Dirtsuit Derivat. Ich habe inklusive 10% Newsletterrabatt jetzt für 116€ einfach mal zugeschlagen. VW hat ja auch nicht den Kompaktwagen mit Quermotor und Frontantrieb erfunden und doch heißt es Golfklasse 😉
Platzangst DFL suit mit model 😉
Er ist optisch ziemlich schlicht und nur in schwarz erhältlich. Obenrum ist er eher schmal geschnitten. Mit 1,85m und 82 kg passt bei mir Größe L perfekt. Man kann außen die Bundweite mit zwei Klettbändern verstellen. Es würde auch noch ein dicker Pulli drunter passen. Für Protektoren wäre es aber zu knapp (UPDATE: die Amplifi Cortex Polymer Jacke passt perfekt drunter) . Knieprotektoren haben ausreichend Platz an den Beinen (ION K-Pact).
Die Kapuze passt locker über einen MTB Helm wenn man vorher den Hauptreißverschluss etwas aufmacht. Unter den Armen gibt es zwei lange Lüftungsreißverschlüsse.
Heckansicht mit reflektierendem Schriftzug
Seite mit Kapuze
Dummes Gesicht mit Kapuze
Lüftungöffnungen
Abgedichtete Nähte
Detailverarbeitung
Ich habe den Anzug auf einer (leider trockenen) Runde mal angetestet. Bei ca 2°C hatte ich ein Langarm Merino Shirt und eine lange Trägerhose drunter. So war es echt super solange man in Bewegung ist. Im Matsch wird sich der Anzug auf jeden Fall auch noch beweisen müssen. Über die Haltbarkeit kann ich natürlich auch noch nichts sagen. Da kommen dann updates. Der erste Einruck ist für den Preis auf jeden Fall super. Einzig eine Innen- oder Brusttasche fürs Smartphone wäre noch wünschenswert. Es gibt lediglich zwei „Hosen“ Taschen.
PRO
Gut verarbeitet
Vergleichsweise günstig
Lange Lüftungsreißverschlüsse
schmal geschnitten (gut für mich)
CONTRA
Kapuze lässt sich nicht verstauen
Wenige Taschen
Nur in schwarz erhältlich Nun auch in blau
schmal geschnitten
Platzangst im Wald?
Update Oktober 2020:
PRO: Ich habe den Anzug jetzt ca 5 mal benutzt. Was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass man drin absolut trocken bleibt. Natürlich ist es etwas schwitzig, aber man kann sich darunter entspechend anziehen.
DFL suit im harten Einsatz
Nach 5 Stunden mit Schlamm und Regen war drinnen alles trocken. Die Kapuze passt sogar über den Fullfacehelm. Dann hat man nur etwas den „Batman effekt“ und kann den Kopf nicht mehr doll drehen 😉
CONTRA: Nach der Tour am Folgetag einer Bikeparkschlammschlacht haben leider beide Reißverschlüsse der Taschen und der große Hauptreißverschluss aufgegeben. Die Taschen gehen nun weder auf noch zu und der Große nur noch zu einem drittel auf. Ich bin gerade noch so rausgekommen. Das finde ich schon enttäuschend 😦
Hauptreißverschluss kaputtAn der Tasche auch
Der Service von Platzangst ist allerdings super. Ich habe direkt am selben Tag der Reklamation einen Rücksendeschein erhalten. Mal sehen ewas dabei rauskommt. Übrigens hat der Reissverschluss am Dirtleij Dirtsuit SFD eines Kumpels auch am gleichen Tag aufgegeben.
Wir haben dann philosophiert, dass es doch sinnvoller wäre bei solchen Anzügen eher ganz derbe Verschlüsse zu verwenden (und dann doppelt oder so). Diese feinen mit Dichtlippe scheinem dem groben Dreck (für den die Anzüge ja gemacht und beworben werden) nicht standzuhalten…
UPDATE Dezember 2020:
Ich habe anstandslos einen neuen Anzug (diesmal auf meinen Wunsch in blau) bekommen mit dem Hinweis, die Reißverschlüsse ab und zu mit Silikonspray zu pflegen.
Irgendwie doof, aber auch passend. Meine beiden MTB Helme lösen sich gleichzeitig in Wohlgefallen auf. Meinen Bell Stoker trage ich jetzt seit ca. 3 Jahren sowohl auf dem MTB als auch manchmal auf dem E-Bike. Nun löst sich langsam das Stirnpolster auf. Schade, denn der Helm gefällt mir richtig gut.
Für gelegentliche Bikepark Einsätze hatte ich mir vor Jahren mal einen IXS Phobos Fullface Helm besorgt. Den gab es günstig bei Rose. Mittlerweile ist die Öffnungslasche ziemlich ausgefranst und das Schließblech verrostet. Auf das Polster am Hinterkopf gibt langsam auf. Dabei habe ich den Helm an vielleicht 10 Bikeparktagen getragen. Eigentlich zu früh zum kaputtgehen…
Im Sommer war ich mal wieder auf dem MSB X-Trail. Es herrschten kuschelige 30°C und ich habe mich im Helm totgeschwitzt. Also jedesmal am Lift abnehmen, oben wieder aufsetzen usw. Davon wird der Helm sicher auch nicht besser.
Mein Buddy Sönke hatte sich gerade vor der Tour einen Zwitterhelm gekauft. Also einen Fullfacehelm mit abnehmbaren Kinnbügel. Oder eben einen Endurohelm mit dranmontierbarem Kinnbügel. Je nachdem wie man das betrachtet. Sowas brauche ich auch, dachte ich mir. In seinem Fall handelt es sich um einen UVEX Jakkl hde 2.0.
Gefällt mir optisch richtig gut. Allerdings waren mir beim anprobieren die Plastikdinger die die Boa Helmgurte zusammenhalten direkt am oberen Ohransatz zu spüren. Keine Ahnung ob man das einstellen kann. Naja, die Saat ist gesät und nun guck ich mal, was es sonst noch so in der Richtung gibt. Folgende Helme kommen in die engere Auswahl:
Aber wie es der Zufall so will, ist mir ein ebay-Kleinanzeigen Schnäppchen über den Weg gelaufen. Es ist nun also ein MET Parachute Fullface geworden. Überzeugt nun doch wieder einen echten Fullface zu nehmen hat mich zum einen das sensationell geringe Gewicht von 740g und die super Belüftung. Der Preis war auch sehr verlockend. Ich habe den wirklich neuwertigen Helm für 70€ erstanden!
MET ParachuteTres chicBefestigung und Silikon Stirnpolster
Auch wenn es so aussieht: Man kann den Kinnbügel nicht abnehmen. Ein erster Test bestätigt, dass der Helm sich wirklich super trägt und auch super leicht und belüftet ist.
Außerdem ist der Helm ASTM zertifiziert. Diese Norm übertrifft die normale Fahrradhelm Norm EN 1078. Der Helm sollte also einiges wegstecken können. Nun, hoffentlich muss er das nie.
Als nächstes muss ich mich nun nach einem Ersatz für meine BELL Stoker umsehen….
Ich trage ungerne einen Rucksack beim Radfahren. Und wenn ich mal mit dem Rad einkaufen fahre, will ich nicht immer meine Office Bag ausräumen. Da ist immer so ein Bodensatz aus Büroartikeln drin. So bin ich beim stöbern auf die Cobag Taschen aus (wer hätte das gedacht) Kopenhagen gestoßen. Genau sowas hab ich doch gesucht. Einfach am Gepäckträger einzuhängen und mit relativ viel Platz. Pro Tasche darf man 8kg einpacken. Mein Träger darf eh nur 15 kg tragen.
Cobag am Zouma
Die Taschen sind vom Material ähnlich wie die allseits bekannten IKEA Taschen. In wie weit das nachhaltig ist, ist natürlich fraglich. Allerdings bestehen die Taschen zu 100% aus Recyclingmaterial (EDIT: Stimmt nicht Auf dem Zettel den ich weiter unten abgebildet habe steht „partly“).
Man hängt die Taschen einfach an den Plastikschlaufen über den Träger. Abmachen soll man sie mit dem kleinen Griff in der Mitte. Das klappt bei mir nicht so gut, weil die Rohre vom Träger recht dick sind.
Befestigung am TrägerHeckansichtAufgerollt in Wartestellung
Generell tun die Taschen was sie sollen und sind mit 20€ für 2 Stück auch recht günstig (naja, wenn man bedenkt, dass es einfach nur Plastikfolie ist.. Die Idee zählt eben).
Pro:
Leicht und Platzsparend
Können aufgerollt immer parat am Rad bleiben
Zum Teil aus Recyclingmaterial
Schick (Ansichtssache natürlich). Gibt´s in diversen Farben
Ordentliches Volumen. Es passen auch mehrere Pakete Küchenrolle oder sowas rein
8kg Tragkraft
Kann man auch so durch die langen Schlaufen gut als Einkaufstasche verwenden
Anleitung
Contra:
Wenn die Taschen leer sind flattern sie hinten wie wild rum. Man muss sie also mit nem Spanngummi sichern. Oder wie oben gezeigt aufrollen.
Fähnlein im Wind
Die Taschen haben Trägerseitig keinerlei verstärkende Rückwand. Wenn man sie ungünstig belädt könnte also eine Beule in die Speichen geraten.
Für eine „Ikea Tasche mit Haken“ recht teuer.
Nur zum Teil aus Recyclingmaterial (Erklärung siehe unten)
Fazit:
Für den schnellen Einkauf gut geeignet. Fürs tägliche aber ein wenig zu flatterig. Da sollte man in festere Taschen investieren.
Auf der Homepage wird übrigens mit 100% Recyclingmaterial geworben. Ich werde da mal nachhaken.
Zitat der Cobags homepage:
Hergestellt aus langlebigen und zu 100% recycelten gewebten PP
Cobags hat auf meine Nachfrage sehr detailliert geantwortet und die Antwort leuchtet auch ein:
COBAGS SUPPORT (COBAGS)Sep 15, 2020, 7:49 GMT+2Hello Martin
Thank you for your question. It is a very valid one. The answer is a bit technical. The plastic used in the bag is 100% recycled woven PP material as we state on the website. The bag consists 90% of this material. However, such elements as the color used in coloring the bag, is not made from recycled woven PP. Therefore we cannot state that the bag is made 100% from recycled material as the term „material“ covers all the things used in the bag. However, the woven PP used in producing the bag is 100% recycled and it is this material that is used on 90% of the bag. Even the handle and stitching.
Likewise the Label which is inside the bag is not made from recycled material. So we cannot state that the bag is 100% recycled. That would be lying. However, it is true that the Woven PP material used in the bag is 100% recycled plastic.
I hope this answers your question. It is not our intention to mislead you.
Antwort auf meine Anfrage
Zusammengefasst dürfen sie auf die Tasche selbst nicht 100% recycling schreiben, da z.B. die Farbe, der Haltegriff und eben jener Zettel wo die Informationen der Tasche draufstehen nicht aus Recycling Material bestehen. Allderdings ist die Tasche selbst zu 100% aus recycling Material.
Wer mich kennt weiß, dass ich und Fahrradbremsen ein schwieriges Thema sind. Ich bin da sehr pingelig und hasse es, wenn da was nicht so funktioniert wie es soll. So sind Avid/Sram Bremsen mittlerweile ein rotes Tuch für mich. Mit meiner Avid elixir 7 Bremse hatte ich nur Ärger. Ständiges quietschen (Ich habe bestimmt 4 verschiedende Beläge ausprobiert bis das mal weg war) und mehrmals pro Saison musste sie entlüftet werden. Keine Ahnung, ob SRAM mittlerweile besser ist, aber alleine das Rumgepansche mit der DOT Bremsflüssigkeit nervt.
Irgendwann habe ich dann die Avid durch eine Shimano Zee ersetzt. Das war ja schonmal ein riesen Fortschritt. Auch das Entlüften mit dem kleinen Trichter ist bei Shimano echt super easy. Allerdings taugen auch hier die Original Bremsbeläge nichts. Zumindest in meinem Fall. Es war wieder Quietschen und schwammige Bremsleistung zu beklagen. Erst nach dem Wechsel auf Trickstuff (vorne) bzw Koolstop Beläge (hinten) war Ruhe.
An meinen Speed-Pedelecs hatte ich jeweils einmal eine Magura MT4 (völlig Problemlos) und jetzt eine MT5. Bei letzterer bekomme ich das wirklich ohrenbetäubende Gequietsche nicht in den Griff. Trickstuff Beläge liegen bereit… Hinten waren beim Kauf auch direkt zwei Bremskolben fest….Das kann doch nicht sein.
Der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, dass die Shimano 105 Bremsen am Cube Nuroad Gravelbike ebenso sorglos waren. Es hat eben auch was mit Glück und Pech zu tun.
Und dann kam die Alutech Fanes ins Haus. Daran verbaut ist vorne eine Formula Cura 4 (4 Bremskolben) und hinten eine Cura (2 Bremskolben). Was für eine Offenbarung!
Formula Cura. Copyright Formula S.a.s
Cura Sattel hinten
Cura Bremspumpe mit „shifty“ Klemme und X01 Trigger
Passt auch gut mit dem Bikejoke Helbel zusammen
Cura 4 Bremspumpe
Cura 4 Sattel
Diverse Ansichten der Cura und Cura 4. Auch die Bremsscheiben hat Formula neu gestaltet
Es war quasi keinerlei Einbremsen nötig
Knackiger Druckpunkt
Super schlanke Hebel und Bremszangen
Echte Einfingerbremse selbst im Bikepark Einsatz!
Absolut KEIN Gequietsche
Mineralöl als Bremsmedium
Schnellverschluss der Bremsleitung. Soll ohne Ölverlust zu trennen zu wieder zusammenzustecken sein. Ich habe es noch nicht ausprobiert.
Ihr seht, ich bin begeistert. Sicher sind das personliche Erfahrungen. Aber so stelle ich mir das vor. Dranschauben (oder eben mit dem Bike kaufen) und vergessen. Das einzige was gelegentlich negativ auffällt ist ein leises „chippen“ an der Front. Aber das ist selbst für mich abslout vernachlässigbar 😉 Ob es quietscht hängt natürlich auch immer mit dem schwingenden System aus Bremsbelag/Scheibe/Laufrad/Gabel/Rahmen zusammen. An der Fanes scheint es zu passen.
Ein paar Negativpunkte gibts natürlich auch, die hier nicht verschwiegen werden sollen.
An einem Topmodell (was die Cura bei Formula ja ist) hätte ich auch eine Einstellmöglichkeit für den Druckpunkt (nicht zu verwechseln mit dem Hebelweg) erwartet
Die Hebelwegverstellung ist nur mit Werkzeug und dann noch ziemlich fummelig möglich
Radfahren im Winter kann ja viele Facetten haben. Das reicht von „mal schnell zum Bäcker / Einkaufen“, über sportlich Rad fahren bis zum Alltagspendeln. Um letzteres soll es hier gehen. Dabei kann ich natürlich nur etwas zu den Dingen sagen die ich auch selber benutze. Hilft vielleicht trotzdem einzuschätzen, wie warm man sich bei 0 – 10°C anziehen muss / kann.
Gerade aktuell befasst sich auch der „Pedelecmonitor“ bei seiner „Frostpendeln“ Aktion mit dem Thema. Guckt gerne mal rein. Vieles deckt sich aber jeder hat so seine Lieblingsteile ->KLICK
Die menschliche Zwiebel
Kleidung für den Winter:
Tatsächlich muss man sich gar nicht sooo dick einpacken. Eine Faustregel hat sich bei mir als passend herausgestellt: Wenn man beim losfahren leicht fröstelt, ist es genau richtig.
Zwischen ca 5 – 10°C hat sich bei mir folgendes bewährt:
Obenrum:
Merino Longsleeve von Engelbert Strauß Klick : 47€ Achtung. Das Shirt fällt recht klein aus. Im Zweifel lieber eine Nummer größer nehmen. Das tollste am Shirt ist die absolute Geruchlosigkeit. Einmal die Woche in die Wäsche reicht vollkommen aus.
Günstiger aber auch schlechter verarbeitet z.B. von Decathlon
Gore Tex Power Trail Jacke Klick: Straßenpreis ca. 120€
Beliebiger Schlauchschal. 5€
Sportbrille nach eigenen Vorlieben. Bei mir von Decathlon: 35€
Helm. Natürlich auch im Sommer. Ich habe jetzt einen S-Pedelec zugelassenen Helm nach Holländischer NTA 8776 Norm. Der hat den Vorteil, dass man die Belüftungen verschließen kann und keine Regenhaube mehr braucht. Hier der UVEX City 9 : Ca. 90€. Er hat auch ein integriertes Rücklicht.
Handschuhe: Habe ich welche von Decathlon die es nicht mehr gibt. Die Nachfolger sehen so aus. Ca. 30€. Sind bis 0°C bisher angenehm. Leider sind sie nicht wasserdicht. Dafür liegen schon die GripGrab ride waterproof Handschuhe bereit: Ca. 55€
Mehr ist bei mir bis ca. 5°C nicht nötig. Wenn es kälter wird kommt noch folgendes dazu:
dünne Mütze dazu die unter dem Helm getragen wird. Bei mir alpina. Gibts auch von VAUDE, GIRO usw. Ca 15€
Balaclava (oder Sturmhaube) wenn es richtig kalt wird. Ich habe mir mal eine von Gore gegönnt Klick. War aber noch zu warm um sie auszuprobieren: 34€. Wichtig sind hier die Atemlöcher, da sonst schnell die Brille beschlägt.
Ein VAUDE Fleece Shirt mit hohem Kragen. Auch Midlayer genannt. Das habe ich mal günstig im Werksverkauf bekommen.
Im Zweifel dann darunter noch das Merino Longsleeve
Untenrum:
VAUDE Trekkinghose. Habe ich mal im Fabrikverkauf am Bodensee für ca. 90€ geschossen. Die geht von 15-5°C ohne was drunter und auch im leichten Regen. Auf jeden Fall eines meiner Lieblingsteile. Wenn es kälter wird darunter noch eine lange Elli (Norddeutsch für: Lange Unterhose) ;). Siehe nächster Punkt.
Lange Merino Unterhose von Engelbert Strauß Klick: Ca. 40€ Auch hier lieber eine Nummer größer nehmen.
Günstiger aber auch schlechter verarbeitet z.B. von Decathlon
Wenn es wirklich regnet (was gar nicht so oft passiert wie man annimmt) dann trage ich eine Gore C3 active Hose. Ca. 150€
Wanderschuhe halbhoch von Decathlon: Quechua MH100. Haben sich bisher super bewährt und sind auch wasserdicht. Und schon wieder der Hinweis der auch für alle anderen Decathlon Sachen gilt: Fallen sehr klein aus!
Dazu beliebige Socken. Aber hier habe ich ein absolutes Lieblingsteil. Es ist zwar schön wenn die Schuhe wasserdicht sind. Allerdings kommt das Wasser auch nicht mehr raus wenn es mal richtig dicke kommt. Deshalb sind meine neuesten Lieblingsteile:
Sealskinz wasserdiche Socken. Die sind mehrlagig mit Merinofutter und einer Membran. Ich habe die All season Variante in hoch für 40€ und trage sie nicht nur bei Regen. Allerdings sie sie mir über 5°C tatsächlich zu warm! Trotzdem ein herrliches Gefühl. Ich finde, dass kalte Hände und Füße das schlimmste auf dem Rad sind.
Wie gesagt ist das meine persönliche Liste. Ist für mich auch für die höheren S-Pedelec Geschwindigkeiten geeignet. Alles in allem sind es ohne Helm und Brille dann ca. 500€ um meiner Meinung nach für alles gewappnet zu sein. Sicher ein stolzer Preis. Aber man sitzt ja auch nicht im warmen Auto.
Wenn es richtig ekelig wird oder man durch Feld und Wald fährt kann man das eigentlich nur noch mit einem Dirtsuit Einteiler toppen. Zwei Freunde benutzen den täglich und sind super zufrieden. Die gibt es in verschiedenen Ausführungen mit und ohne Beine. Man ist nur eben nicht ganz so flexibel wenn es wärmer wird. Für Ausflüge mit dem MTB bei Kälte und Schietwetter habe ich mittlerweile einen etwas günstigeren „Platzangst DFL suit“.
Ich gebe zu, dass ich nicht der mega harte Alltagsfahrer bin, der bei jedem Wetter aufs Rad steigt (Gruß an Helge 😉 ). Aber gelegentlich fahre ich auch mal im Regen oder nachdem Schnee getaut ist. Das Cube hat schon ziemlich wirkungsvolle Schutzbleche. Besonders im Vergleich zu den SKS Raceblades am Rennrad. Allerdings hört man richtig, wie das Vorderrad den Split direkt vorne auf die Kettenblätter schmeißt und der dann mit durchgezogen wird. Sehr unschön, zumal die Shimano 105 Kettenblätter aus Aluminium sind.
Kettenblätter fast schon wieder sauber
Eine andere kritische Stelle ist unten am Tretlager. Da kommen die Schaltzüge ungeschützt raus und das Wasser läuft dann Richtung Tretlager. Da passiert normal ja nix, aber nach zwei Fahrten war der Bereich komplett eingesaut.
Da hatte ich eine nette Upcycling Idee. Ich hatte noch alte Neoprensocken. Damit habe ich einen Spritzlappen für das vordere Schutzblech und einen Schutz für den Tretlagerbereich gebastelt. Alles quick and dirty mit Kabelbindern befestigt. Heute werde ich mal ne Testfahrt machen.
Spritzlappen
Tretlagerschutz von oben
Tretlagerschutz von unten
Mal sehen wie sich das bewährt. Nebenbei teste ich auch noch eine Kettensprayalternative. Ich bin ja bekennender Innobike 105 Fan. Für mich gibt es am Rennrad und Mountainbike nicht besseres. Die Ketten laufen einfach super leise und es bleibt kein Dreck hängen. Allerdings ist die Standzeit nicht fürchterlich hoch. Bei Regen muss man nach jeder Fahrt nachschmieren. Beim Ebike habe ich auch mal kurz F100 Kettenöl getestet. Das hält deutlch länger. Allerdings bleibt auch der ganze Dreck dran hängen und der Antrieb sieht aus wie Sau.
Deshalb teste ich jetzt zusätzlich Innobike 107 extreme. Das wird nach dem Ablüften vom 105er zusätzlich auf die Kette aufgebracht. Nicht wirklich die billigste Methode. Aber wenn die performance stimmt, soll es mir recht sein.
Irgendwie wollen mich meine Bremsen am Mountainbike ärgern. Und zwar schon seit ich die habe. Ursprünglich waren da Avid elixir 7 Bremsen verbaut. Relativ leicht und mit 2-Kolben Sätteln. Vorne eine Avid 200 mm und hinten eine Avid 180 mm Scheibe verbaut. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Bremsen entlüftet, die Beläge abgeschliffen und neu eingebremst habe oder die Beläge gegen andere getauscht habe. Auf jeden Fall war das sehr frustrierend. Immer miese Bremswirkung (witzigerweise meist vorne obwohl die Leitung kurz und komplett steigend verlegt ist) und hinten ewig gequietsche.
Irgendwann hatte ich die Faxen dicke und habe die gesamte Bremsanlage rausgeschmissen. Avid/Sram ist im Bereich Bremsen seitdem ein rotes Tuch. Keine Ahnung ob sich da was getan hat. Um auf Nummer Sicher zu gehen habe ich mich dann, ganz deutscher Spießer, für eine Alternative bei Shimano umgesehen. XT 2-Kolben ist schön leicht und im Set V/H schon mal für ca 170 € zu bekommen. Es gibt Mittlerweile auch ein Set mit Vorne 4 Kolben und hinten 2. Da ich Gelegentlich auch mal im Bikepark fahre, wollte ich aber auf jeden Fall eine 1-2 Finger Bremse Typ „Wurfanker“ haben. So entschied ich mich, weil mir die Saint deutlich zu teuer war, für ein Set der Shimano Zee, die eine einfachere Version der Saint ist.
Das habe ich für 159€ bei Bikediscount geschossen. Bremsscheiben kamen noch dazu. Leider hat Avid nämlich anstatt der üblichen 203 mm (warum eigentlich ausgerechnet 203 ??) eine Zeit lang genau 200 mm verbaut. Außerdem dachte ich, wenn schon denn schon und alles neu.
Die Zee unterscheidet sich von der Saint in ein paar features:
Einfacheres Finish. Die Saint sieht leider doch ziemlich geil aus
keine Druckpunktverstellung. Schade aber zu verschmerzen
Hebelweitenverstellung nur mit Werkzeug. Hier habe ich von einem Kumpel handgefertige Alu Einstellrädchen nachgerüstet. Richtig geil!
Bremsbelagsicherung mit einem (total billig wirkenden) Splint. Hier zeigt sich die Verwandschaft zur Saint. Das Gewinde für die ordendlichen Sicherungsschrauben der XT/Saint/XTR ist hier bereits vorhanden. Die Schrauben inkl. Sicherungsclip kosten 1,85€ 🙂
Bremsbeläge „ab Werk“ ohne Ice tec Kühlrippen. Es passen aber alle Saint und Fremdanbieter pads.
Zee Hebel mit Custom Einstellrädchen
Zee Sattel
Gemeinsam mit der Saint hat die Zee den Bremssattel mit 4 Keramikkolben die pro Seite zwei unterschiedliche Durchmesser haben. Gute Voraussetzungen also, meine „Wurfanker“ Anforderungen zu erfüllen. Was schon einmal deutlich schöner ist, ist das Entlüftungsprozedere. Erstmal keine DOT Sauerei, und die Trichterlösung von Shimano ist einfach genial.
Zunächst fuhr ich also glücklich und zufrieden mit meiner neuen Bremse. Allerdings nicht lange. Nach kurzer Zeit ging das gequietsche und nichtgebremse schon wieder los. Mit einer komplett ausgetauschten Bremsanlage! Es war zum k***zen. Gerade beim Bremsenquietschen gibt es ja kein Patentrezept, weil es sich immer um ein anderes schwingendes Sytem aus Bremszange, Bremsscheibe, Gabel, Rahmen usw handelt. Was bei dem einen funktioniert, muss bei dem anderen noch lange nicht funktionieren. So war das Gequietsche entgegen der einhelligen Meinung mit den Shimano Sinterbelägen deutlich weniger als mit den organischen.
Trotzdem war die Bremsleistung immer wieder total unbefriedigend. Speziell bei kalter Bremse. Dabei hatte ich auch total sorgenfreie Bremsen im Fuhrpark wie Magura MT4 oder Shimano 105. Mit der Magura ist wiederum ein Freund total verzweifelt, aber darum geht ea ja hier nicht.
Bevor ich nun wieder die gesamte Bremsanlage rausschmeiße dachte ich, dass ich einfach mal andere Bremsbeläge teste. So teste ich gerade zwei unterschiedliche Belagmarken und Typen:
Hinten: Hier ging es mir primär um die „Entquietschung“. Hier sind jetzt KOOL Stop KS-D640 Sinterbeläge drin (Ca. 15€) . Die Bremsscheibe (Shimano SLX einteilig) habe ich gelassen.
Vorne: Hier will ich maximale „1 Finger Bremspower“. Verschleiß und Dosierbarkeit Nebensache. Hier sind nun Trickstuff 260 Power+ Beläge auf alter zweiteiliger Shimano XT Scheibe. Entgegen des happigen UVP von 25€ habe ich sie nun mit Bike-Components Advendsgutschein für knapp 18€ bekommen.
Ergebnis bisher:
Hinten: Schon beim Einbremsen ordentliche Bremspower und KEIN Gequietsche. Schonmal super.
Vorne: AAAAAAlter Schwede. Bei der ersten Testbremsung hob bereits das Hinterrad vom Boden ab! Mit jedem Einbremsvorgang steigerte sich das noch. Zum Schluss konnte ich sogar mit hinter dem Sattel hängenden Hintern das Hinterrad lupfen. Genau so hatte ich mit das vorgestellt! Ich hoffe meine relativ dürre RockShox Revelation (32mm) macht das auf Dauer mit 😉
Ich werde berichten, ob der positive Ersteindruck sich hier auch bei wiedrigen Wetterbedingungen bestätigt. Presilich bewegen sich die Nachrüstbeläge auf dem Niveau der Shimano original Beläge. Hier kann man also nicht viel falsch machen.
Ich habe mich in der letzten Rennradsaison etwas damit beschäftigt, ob es sich für mich lohnt, einen GPS Radcomputer mit Navi Funktion zu kaufen. Der Tacho den ich derzeit am Rennrad dran habe kann nicht mal die Durchschnittsgeschwindigkeit anzeigen.
Was schnell klar wird ist, dass man sich von Autoähnlichen Navigationsfunktionen schnell verabschieden muss. Das zeigen zahlreiche Erfahrungsberichte. Das Gerät was dem am nächsten kommt scheint wohl der Sigma ROX 12 zu sein. Allerdings kostet der im Bundle mit Trittfrequenz-/Geschwindigkeits Kombisensor und Pulsmesser happige 479€. Überall! Puh. Das ist ne menge Holz. Das ähnlich ausgestattete Flagschiff von Garmin liegt in der gleichen Preisklasse. Das ist ziemlich die Hälfte des Preises meines ganzen Rennrades…
Was Tests auch sagen ist, dass die Rechnerleistung, und damit die Geschwindigkeit der Routenführung usw, eine Preisklasse darunter bereits frustrierend niedrig sein soll. In der heutigen Zeit mit den schnellen Smartphones echt nicht zu verstehen. Auch die Touchscreens der Modelle sind nicht mit denen von Smartphones zu vergleichen. Klar, denn sie müssen auch im Regen und Dreck funktionieren ohne dass versehentlich Funktionen ausgelöst werden.
Wie es aussieht ist es aber bei allen Geräten wohl besser, seine Strecken vorab in den einschlägigen Portalen wie Komoot usw zu planen. Geht anscheinend auch ganz einfach, denn ich habe mich da direkt mal angemeldet.
Also nochmal das Angebot durchgeguckt. Ich habe mich jetzt für ein Gerät entschieden das ich, wie so oft, gar nicht auf der Pfanne hatte.
Wahoo Elemnt Bolt
Copyright: Wahoofitness
Monochrom Display
KEIN Touchscreen
Wieso jetzt sowas? Ich habe mich von den Tests überzeugen lassen, die durchweg positiv sind. Besonders hervorgehoben wurde:
Ablesbarkeit
Routenplanung und Führung
Aukkulaufzeit (deswegen ist das Smartphone für mich auch keine Alternative)
Bedienung
Sensorkopplung und das Wiederfinden derselben
Die Sensoren an sich (die auch mit anderen Geräten funktionieren)
Am Black Friday war das Gerät inklusive Geschwindigkeits – , und Trittfrequenzsensor sowie Pulsgurt für 265€ verfügbar. Ich hoffe der Weihnachtsmann hat das nicht verpasst 😉
Zum Geschwindigkeits – , und Trittfrequenzsensor ist noch erwähnenswert, dass diese nicht, wie der Sigma Kombisensor irgendwo an der Kettenstrebe positionert werden müssen und auch noch jeweils einen Magneten an der Kurbel und der Felge benötigen. Sie werden jeweils einfach mit Gummiringen an der Nabe, bzw. am linken Kurbelarm befestigt. Finde ich eine praktikable Lösung.
Ich werde hier dann bald berichten, wie sich das Gerät so geschlagen hat. Natürlich nur wenn ich brav war 🙂