Zwischen den Tagen hatte ich , wie vermutlich andere auch, etwas Zeit zum Basteln. 2021 war ich etwas intensiver mit dem MTB unterwegs. Dabei auch einige Male bei echtem Mistwetter. Als erstes, und damit zum zweiten mal nach 2 Jahren, hat mein Innen- oder Tretlager das zeitliche gesegnet. Da gibt es bald Ersatz. Fürs erste musste reinigen und nachfetten reichen.
Was natürlich bei schlammigen Bedingungen neben dem Antrieb besonders leidet, sind die Federelemente. Der Dämpfer im Fall der Alutech Fanes nicht so sehr, weil er recht geschützt verbaut ist und nur wenig Dreck abbekommt. Es ist eher die Gabel die im Beschuss liegt. Ich kann auch nur jedem raten einen kleinen Mudguard zu verbauen. Dieser verhindert wirkungsvoll, dass der Dreck direkt an die Gabelrohre geschleudert wird und somit direkt an die Dichtungen.
So wollte ich der Gabel als mal einen kleinen Service (oder natürlich cooler: Lower Leg Service) gönnen. Fox empfiehlt das alle 30 Stunden. Und ich denke spätestens beim zweiten mal ist diese Sache in 15 Minuten erledigt. Zumal auch weil man nicht jedes mal die Dichtungen wechseln muss. Ich habe das rein aus Neugier einfach mal getan. Ich will den ganzen Prozess gar nicht beschreiben. Das haben andere schon dutzendfach getan. Hier ist z.B. eine tolle Anleitung zu finden: ENDURO-MTB Mag oder direkt bei FOX.
Das einzige was ich nicht so selbsterklärend fand, war herauszufinden wieviel und welches Öl nun in beide Gabelbeine hinein gehört. Die Sorte herauszufinden war erstmal nicht so schwer. Wenn man denn mal die Seite gefunden hat. Ist bei Fox etwas versteckt. Aber auf der Service Seite ist dann alles aufgelistet: FOX Service. Wenn man das Baujahr der Gabel weiß (in meinem Fall 2018) gehts los unter: 2018 Bath Oil Volume Chart | Bike Help Center | FOX (ridefox.com)
Dann muss man nur noch das Luft- und Dämpfersystem für den jeweiligen Durchmesser und Hub heraussuchen und weiß wieviel und was in jede Seite rein muss. Beides steht auf der Gabel.


Den Hub muss man ansonsten messen. Hier also für eine FOX 34 factory mit Float Luftkammer und FIT Dämpfungskartusche: 10 ml auf der Luftseite (da wo das Luftventil ist) und 15 ml auf der Dämpferseite. Jeweils FOX 20wt Gold.

Kosten
Die reinen Kosten für einen Service ohne Dichtungswechsel liegen bei ca 2,50€ für das Öl. Aaaaber das muss man ja erstmal in einem größeren Gebinde kaufen. Und dann weiß man auch woher die Bezeichnung „Gold“ kommt. 250 ml FOX wt 20 Gold kosten um die 20€! Vielleicht könnt ihr euch mit Freunden zusammentun. So reicht eine Flasche für 20 Behandlungen. Eigentlich etwas weniger, da man die Schaumstoffringe auch noch tränken muss.
Für neue Dichtungen sind noch einmal 30 – 35€ fällig. In meinem Fall wäre es gar nicht nötig gewesen. Die originalen Abstreifer waren noch tadellos. Ich wollte einfach mal die speziellen von SKF testen um zu sehen, ob sich das Ansprechverhalten verbessert. Es ist schon beeindruckend was die Abstreifer leisten. Im Raum zwischen den beiden Dichtlippen war kein Dreck zu finden. Lediglich die Schaumringe waren etwas dunkel.

Idealisiert wird auch gerne, welche Werkzeuge man nur braucht. In Wirklichkeit sind es dann doch einige mehr. Eigentlich wollte ich die neuen Dichtringe mit dem Tretlagerschlüssel reindrücken. Der Rand ist aber zu breit. Es ging dann mit einer 36er Stecknuss. Ich habe die Gabel auch gar nicht ganz ausgebaut. Zum Befüllen habe ich das Rad einfach auf den Kopf gestellt.





Luftkammertuning
Ich wollte für die neue Saison noch etwas mit der Progression der Luftkammer spielen. Dazu muss man lediglich die sogenannten Tokens hinzufügen oder entfernen. Das sind Plastikdinger die zusammengesteckt werden und das Volumen der Luftkammer dauerhaft verändern. Sie sind am Deckel des Luftventils angeclipst.
Da der Federweg gleich bleibt (Achtung: Jede Gabel hat eine maximal zulässige Anzahl an Tokens), das Luftvolumen aber kleiner wird, steigt mit mehr Tokens die Progression der Gabel. Das heißt die ansteigende Verhärtung im Verhältnis zum jeweiligen Einfederweg. Ich hatte den Eindruck, dass meine Gabel zu früh wegtaucht. Wenn man dann nur den Luftdruck ändert, ist sie insgesamt härter. So bleibt die Federkraft am Anfang quasi gleich und wird mit zunehmendem Hub größer. Ich habe jetzt mal zwei statt einem Token drin und teste es:

Der Einbau ist denkbar einfach:
- Luft ablassen
- Kappe abschrauben („Danke“ Fox, dass man eine 26er Nuss braucht 😉 )
- Tokens dazu oder weg
- Kappe wieder drauf
- Luftdruck einstellen




